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Austriahütte
Die Austriahütte (1 638 m ü. A.) ist eine Schutzhütte an den südlichen Hängen des Dachsteinmassivs im Bereich der Brandalm nördlich des Brandriedels in der Ramsau.
Allgemeines
Die Austriahütte ist eine Hütte des Alpenvereins Austria. Sie liegt am Fuße des Dachsteinmassivs im nördlichen Gemeindegebiet von Ramsau am Dachstein. In der Hütte gibt es zwei gemütliche Stuben mit Blick auf die Dachstein Südwand und Bischofsmützen und 30 Betten in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern sowie 16 Betten in Lagern.

Durch ihre leichte Erreichbarkeit ist die Austriahütte für Familien und Ausflügler geeignet, dient als Stützpunkt für alle alpinen Unternehmungen am Dachstein (Klettersteige, Klettern, Wandern, Bergsteigen) und ist aufgrund des Seminarraumes (Sonnenstube) auch für Kurse, Seminare und Feiern passend.
In der Austriahütte gibt es das Dachstein Museum Austriahütte zu sehen.
Geschichte
Die Hütte wurde 1880 erbaut und ist somit die älteste bestehende Schutzhütte im Dachsteinmassiv. Sie beheimatet das höchstgelegene Museum der Steiermark.
Der direkte Südanstieg blieb dem Bergsteiger lange vorenthalten. Nur auf langen Umwegen gelangte man auf den Schladminger Gletscher und damit auf den Gipfel des Hohen Dachsteins. Bergführer Johann Schrempf, vlg. Auhäusler, beobachtete 1860 auf einer Gamspirsch, wie Gämsen über die Wand zur Hunerscharte aufstiegen. Zusammen mit Johann Steiner erkundete er diesen möglichen Durchstieg am 10. Juni 1875 und fanden den "neuen Ramsauer Dachsteinweg", der in den folgenden Jahren mit Klammern, Stiften und Seilen versichert wurde.
Der neue Zugang von Ramsau machte "mangels geeigneter Unterkünfte" den Bau einer Schutzhütte notwendig. Und in den "Auszügen aus den Jahres-Berichten der Sectionen für 1880", dem Band XII, Jg. 1881 des Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein entnommen, steht: "Die Section hat am 28. Juni die Austriahütte am Brandriedel eröffnet und nunmehr mit dem zunächst der Hütte befindlichen Besitzer einer Alpenwirtschaft, dem Schütterbauer, ein Übereinkommen zur Betreuung und Bewirtschaftung der Hütte getroffen, so dass Besucher in der Reisesaison auf gute Unterkunft bei mässigen und fixierten Preisen rechnen können."
Die Gesamtkosten (Bau und Einrichtung) beliefen sich auf insgesamt 4.015 swiki:Gulden[1], die Ausführung lag in den Händen des Gröbminger Baumeisters Josef Winkler. Der Sektion Austria stand damals seine Excellenz Freiherr von Hofmann vor, im Mitgliederverzeichnis 1881 findet man u. a. Karl Ritter von Adamek, Paul Grohmann, Adolf Ritter von Guttenberg, Friedrich Simony, Emil und Otto Zsigmondy.
Sepp Reiter, der "Eberlehner Seppei", Berg- und Skiführer aus der Ramsau, schrieb ein gutes Stück Hütten- und Bergsteigergeschichte am Fuße des Hohen Dachsteins. Am 1. Oktober 1924 übernahm er mit seiner Frau Kathi die Schutzhütte mit der Auflage, sie auch im Winter zu bewirtschaften. Keine einfache Zeit für eine junge Familie mit ihren Kindern Helga (* 1928) und Dieter (* 1943). In den 1920er-Jahren wurden noch alle Lasten getragen, dann erleichterte ein im swiki:Lungau gekauftes Muli die Arbeit und noch 1951 ging es mit einem Pferd zur Hütte. Im schneereichen Winter 1954 wurde der Weg vom Edelbrunn zur Austriahütte dreizehnmal freigeschaufelt, um die Versorgung sicherzustellen.
Der Sepp war schon 1921 oben, noch als die Nelli Simonbauer (Nelli Perhab), spätere Guttenberghauswirtin bis 1966 als verheiratete Stocker, die Austriahütte in Pacht nahm und in diese lange Zeit als Hüttenwirt fiel auch der Bau der neuen Austriahütte. Sie wurde nach kurzer Bauzeit im Sommer 1932 errichtet und am 16. Oktober des gleichen Jahres in einer kleinen Feier ihrer Bestimmung übergeben.
Bergbegeisterung und Naturverbundenheit ließen Sepp und Kathi Reiter einen schweren, aber auch einen erlebnisreichen gemeinsamen Weg gehen. Da kamen die Ramsauer Bergführer und Bergsteiger "der guten, alten Zeit", Hubert Peterka, Kurt Maix mit Ulfi Höfler, Fritz Proksch, der Steiner Irg, Harald Gödel, und später die jungen Gipfelstürmer mit Heli Gebauer, Raimund Otte, Gerhard Vikas, Sepp Moosbrugger, Bernhard Stücklschweiger, Karl Hirschmugl, Sepp Strasser, Werner Hollomey, Otto Stiegler und andere zu Besuch in Hütte vorbei.
Erreichbarkeit
Von der Ramsau zum Parkplatz beim Alpengasthaus Edelbrunn, dann entweder am Forstweg vorbei am Dachsteinhaus und der Brandalm oder über den Roseggersteig (a bisi anstrengender) in 60 min. zur Hütte.
Von der Ramsau über die Mautstraße Dachsteinstraße zur Talstation der Dachstein Gletscherbahnund zum Parkplatz Türlwandhütte; dann ohne Steigung in 30 min. zuerst über einen schönen Steig und dann über einen Forstweg zur Hütte.
Hüttenwirte
- 1880–1886: der "Schütterbauer", ein Almnachbar einfachste Betreuung und Bewirtschaftung
- 1887: Christian Göll, Kaufmann aus Schladming
- 1888–1890: Franz Würschinger, Eisenbahnrestaurateur aus Stainach
- 1891–1896: Konrad Keller, Brauer und Gastwirt in Schladming
- 1897: Rosina Kramer, Ramsau
- 1898–1901: Frau Rössl (oder Rößler?)
- 1902: Herr Seebacher, Schladming
- 1903–1911: Cilli Strohmayer
- 1912–1920: Franz Steiner mit Schwester Susi und deren Mann Otto Reiter, Ramsau
- 1921–1924: Nelli Perha, Ramsau
- 1924–1963: Katharina und Sepp Reiter, Ramsau
- 1963–1971: Bernhard Stücklschweiger, Ramsau
- 1972–1975: Gerhard Schön, Wien
- 1974–1975 Josef Hammerl, Mondsee
- 1976–1978: Wolf Dieter Florian, Wien
- 1979–1982: Hermann Franzel, Ramsau
- 1983: Johann Jaroschka, Wien
- 1984-1998: Alois Huber, Ramsau
- 1998-2000: Elfriede Huber, Ramsau
- 2001-2003: Manfred Schütter
- 2003-2010 : Robert und Helga König
- 2011-2016 : Tilo Wolf mit Annemarie Schablinger
- 2017-2019: Alexander und Christian Bödenler
- 2020-2024: Christoph Weninger
- seit 2025: Katharina Wallner
Kontakt
- Anschrift Hütte: Schildlehen 48
- 8972 Ramsau am Dachstein
- Telefon Mobil: (06 76) 7 06 38 36
- E-Mail: info@austriahuette.at
Bilder
- Austriahütte – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Austriahütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- www.facebook.com/VintageAlps, historische Aufnahme
- im facebook
- Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 18. März 2023)
Quellen
- Walter Bastl, Archiv Alpenverein Sektion Haus im Ennstal
- Festschrift zum 70 jährigen Bestand des Zweiges Austria OAV 1862 1932. Wien 1932
- Wanderführer und Landkarten
- www.austriahuette.at
- Änderungen und Ergänzungen durch Benutzer:Alpenverein Austria (Benutzer ist Admin. Peter bekannt)
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis