Dachstein Südwand

Lage der Dachstein Südwand auf Googlemaps |
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Die Dachstein Südwand ist eine über 850 Höhenmeter abfallende Wand am südlichen Abhang des Dachsteinmassivs zur Ramsau hin, die ein Naturdenkmal darstellt.
Geschichte
Die beiden Ramsauer Brüder Irg (= Georg) und Franz Steiner war die Ersten, die am 22. September 1909 auf der damals als Himmelsleiter der Steiner-Buam bezeichneten Route die Wand durchstiegen. Noch heute ist diese Route als Steinerweg eine beliebte Kletterroute.
Am Wochenende 30.–31. August 1974 wollte der 17jährige Elektrolehrling Alois Heugenhauser aus dem Salzburger swiki:Saalfelden am Steinernen Meer[1] durch die Wand klettern. Er kam auf der berüchtigten Dirretissima "Schlömmer-Berner-Route", nachdem er den schwierigsten Teil, den 60 m hohen Überhang, schon überklettert hatte, bis 120 m unterhalb des Gipfels. Dort dürfte der Lehrling etwa 25 m in sein Seil gestürzt sein. Die Schlinge um seine Beine, kopfüber in der Wand hängend, sahen ihn am Dienstag, den 3. September 1974, die Bergrettungsmänner vom Hubschrauber aus.
Eine Abgängigkeitsanzeige führte zum bei der Talstation der Dachstein-Südwandbahn abgestellten Moped des Lehrlings. Der Tote wurde am Dienstag mit einer Seilwinde vom Ostgrat aus geborgen und zu Tal gebracht.[2]
Als erstem blinden Menschen gelang am 27. September 2009 Andy Holzer der Durchstieg.
Angeblich sollte 2011 eine Art Stiegenhaus in die Dachstein Südwand geschlagen werden, um sie so für noch mehr Gäste zu erschließen. Dazu wollten sich Touristiker aber nicht äußern, doch gäbe es wohl schon Überlegungen zu so einem Projekt. Auch auf anderen Bergen wird an Konzepten gearbeitet, sie als Komfortzonen für Halb- und Stöcklschuhwanderer zu erschließen. Der Alpenverein warnt vor diesen Entwicklungen, bleiben doch alpine Gelände anspruchsvoll und gefährlich. Rettungskräfte berichten immer häufiger von in Bergnot geratenen Wanderern und Kletterern, die sich selbst überschätzt hatten[3].
Schwierigkeitsgrad
5-/ A0 Stelle oder 5+ (Schluchtüberhang), meist 4+ und 4, zwischendurch auch leichter;
Höhenangaben
- Talort Ramsau am Dachstein: 1 135 m ü. A.
- Höhe Einstieg: 2 000 m ü. A.
Hütten
Zugang zum Einstieg in die Wand
Man erreicht den Einstieg der Wand vom Parkplatz Dachstein Südwandbahn auf einem ebenen, markiertem Weg Dachstein-Südwand-Hütte in etwa 30 Minuten. Von dort nimmt man dann dem Weg zum Johann Klettersteig Richtung Tor-Bachlalm absteigend und muss nach etwa 100 m einen nach rechts abzweigenden, nicht markierten Steig, den Einstiegsweg zur Dachstein-Südwand, nehmen (finden). Dieser führt über eine ca. 100 m hohe, gegliederte Wandstufe, die gut begehbar und mit roten Punkten markiert ist, über einen bewachsenen Grashang. Oberhalb dieses Grashangs biegt man dann auf einem Sattel bei einer deutlichen Markierung nach links. Der Weg führt leicht absteigend in das Schuttkar unter der Dachstein-Südwand zum Einstieg.
Für diesen Anmarsch sind etwa zwei Stunden vom Parkplatz und etwa 90 Minuten von der Dachstein-Südwandhütte zu rechnen. Da im Frühjahr noch mit steilen Altschneefeldern zu rechnen ist, sind Steigeisen und Leichteisgerät von Vorteil.
Die günstigsten Monate für die Besteigung der Dachstein Südwand sind die Monate Juli, August und September.
Video
* Die Dachstein Südwand ORF-TV-Produktion
Bildergalerie
mit der Neustattalm
Dachstein Südwand im November 1976, im Bild auch die Bergstation Hunerkogel;
weitere Bilder
- Dachstein Südwand – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Weblink
- Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 13. November 2024
Quellen
- www.bergsteigen.at mit detaillierten Aufstiegsinformationen
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.
Einzelnachweise
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
- ↑ www.sn.at, Archiv der swiki:Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 4. September 1974, Seite 5
- ↑ Quelle Ennstal/Chronik#Schaden zu viele Attraktionen auf den Bergen?