Ramsau

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Blick über die Ramsau, links das Dachsteinmassiv.
Ramsau Leiten mit der Dachstein Südwand.
Am oberen Bildrand das Dachsteinmassiv, Bildmitte Ramsau am Dachstein und unten, im Ennstal, die Stadt Schladming; der Blick geht von Süden nach Norden.
Ramsau, historische Ansichtskarte aus dem Jahr 1911.
Ramsau, historische Ansichtskarte aus dem Jahr 1927.
Ramsau, historische Ansichtskarte aus dem Jahr 1932.

Als Ramsau bezeichnet man ein Hochplateau an der Südwand des Dachsteinmassivs, das sich mit dem Gemeindegebiet von Ramsau am Dachstein deckt.

Geografie

Das etwa 18 Kilometer lange und drei Kilometer breite Hochplateau liegt auf einer Seehöhe von 1 100 bis 1 700 m ü. A. zwischen den Südwänden des Dachsteinmassivs im Norden, dem Rötelstein (2 247 m ü. A., bereits auf swiki:Pongauer[1] Gebiet im swiki:Bundesland Salzburg im Westen, dem Rössingkogel im Südosten und einer etwa 300 m hohen Geländekante im Süden, ein Höhenzug von durchschnittlich 1 270 m ü. A., der die Ramsau zum Ennstal abgrenzt.

Verkehr

Von swiki:Filzmoos im Westen kommend führt die Ramsauer Straße (L 711) das Plateau querend nach Osten und wendet sich im Ortsteil Kulm nach Süden nach Schladming. Vom Gemeindezentrum von Ramsau am Dachstein führt dann die Rössingstraße (L 725) nach Weißenbach in Haus. Zwischen dem Gemeindezentrum von Ramsau am Dachstein und der Landesgrenze Steiermark - Bundesland Salzburg zweigt die Dachsteinstraße, eine Mautstraße, nach Norden zur Talstation der Dachstein Gletscherbahn ab.

Gewässer

Östlich der Talstation der Dachstein Gletscherbahn entspringt der Schildlehenbach, der in die Mandling mündet. Im Norden der Mandling heißt sie Marbach. Im östlichen Teil des Hochplateaus in Kulm entspringt der Ramsaubach, der südlich von Weißenbach im Hauser Ortsteil Ennsling in die Enns mündet.

Orte

Die Ramsau liegt zum überwiegenden Teil im Gemeindegebiet der Gemeinde Ramsau am Dachstein, zu einem kleinen Teil in Pichl in der ehemaligen Gemeinde Pichl-Preunegg, heute eingemeindet zu Schladming.

Hütten

Wetter

Bei den Unwettern im August 2017 hatten unheimliche Wetterkapriolen große Verwüstungen und Zerstörungen in Ennstaler Orten angerichtet. Abgesehen von menschlichem Leid gingen die Schäden in Millionenhöhe. Auffällig ist, dass das Hochplateau der Ramsau eigentlich immer von heftigeren Unwettern verschont bleibt. "Der Ennstaler" führte aus diesem Grund ein Gespräch mit Helmut Atzlinger, Wetterbeobachter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Dabei lernte man, dass es zu Niederschlägen mit überaus großen Wassermengen immer dann kommt, wenn sich die kalte Luft aus dem Norden über die warme Luft aus dem Adria-Tief legt. Die topografische Lage der Ramsau ist nun so gestaltet, dass Niederschläge vom Süden her über die Tauern meist nicht auf die Hochfläche gelangen und andererseits Regenschauer vom Norden her vom Dachsteinmassiv abgehalten werden. Ein Zusammentreffen beider Wetter- und Windrichtungen kommt nur äußerst selten vor.

Um die unglaublich umfangreiche Arbeit von Helmut Atzlinger im Dienste der Wetterbeobachtung zu beschreiben, muss man weiter ausholen.

Die erste Wetterstation in der Ramsau wurde 1978 vom hydrografischen Wetterdienst der Steiermark errichtet. Gemessen wurden nur die Niederschlagsmengen. Um den Status eines Luftkurortes zu erlangen, war es für die Bewertung notwendig, umfangreiche Klimadaten (Niederschlagsmengen, Temperaturmessungen, Sonnenscheinstunden, Windgeschwindigkeiten) zu ermitteln. Daher wurde 1989 von der ZAMG eine entsprechende Anlage aufgestellt, die 1991 in Betrieb ging und ebenfalls von Atzlinger betreut wurde. Nach zehnjähriger Datenermittlung und -aufzeichnung bekam man das begehrte Prädikat "Luftkurort" zugesprochen.

Der "Ennstaler" bekam Einblick in viele prall gefüllte Ordner. Die im Folgenden angeführten Zahlen stellen nur einen Bruchteil dar und sind laut Helmut Atzlinger durchaus vergleichbar mit anderen Orten in derselben Höhenlage.

  • Die höchste Schneemenge seit Beginn der Aufzeichnungen wurde 1982 mit 6,60 Meter gemessen
    • die geringste im Jahr 2002 mit nur 2,69 m
    • bei einem Durchschnitt von 4,53 m.
  • die höchste Gesamtniederschlagsmenge (Schnee und Regen) betrug 1991 1 470 Liter/Quadratmeter
    • die geringste 2002 nur 952 Liter
  • die Sonne schien am häufigsten 2003 mit 2 071 Stunden (Schnitt 1 829 Stunden)
  • die Durchschnittstemperatur erreicht übers Jahr gesehen 5,9 Grad Celsius,
    • der kälteste je aufgezeichnete Tag war 2017 im Jänner mit minus 20,9 Grad Celsius. Gerade diese beiden Werte überraschen doch, da man sie höher einschätzen

würde. Alle Ergebnisse werden dem Tourismusverband und der Lawinenkommission zur Verfügung gestellt.

Bilder

  • Ramsau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Quellen

  • Eintrag zu Ramsau in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
  • Ed. Hölzel-Straßenkarte 1:150 000
  • "Der Ennstaler", 25. August 2017, Gespräch mit Helmut Atzlinger

Einzelnachweis

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki