Bergtragödien

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Dieser Artikel sammelt Geschichten von Bergtragödien, die sich in verschiedenen Artikeln im EnnstalWiki "verstecken".

1885

Am 29. Juni 1885 kam Josef Herzmann beim Versuch der Erstbesteigung des Totenköpflostgrates am Admonter Reichenstein ums Leben und riss seinen Gefährten A. Kupfer mit in den Tod. Sie waren die ersten Bergsteiger, die in den Gesäusebergen starben.

1890

Am Sonntag, den 22. Juni 1890 stürzte der Wiener Emil Boehm bei der Ersteigung der Planspitze tödlich ab (Hergang siehe Artikel Planspitze).

1919: Gustav Jahn stürzt am Ödstein ab[1]

Im Sommer 1919 war der Wiener Alpinist Gustav Jahn in der zweiten Augustwoche mit Michael Kofler in Gstatterboden zu gemeinsamen Bergtouren. Nach einem sehr erfolgreichen 16. August durch die Hochtor-Nordwand wollten die beiden am 17. August über die Ödstein-Nordwestkante aufsteigen. Ein Überhang auf der Kante erforderte den sogenannten "Preuß-Quergang", bei dem Gustav Jahn rund 500 Meter in die Tiefe stürzte. Jahn war Vorausgänger und hatten den sichernden Michael Kofler mit in die Tiefe gerissen. Gustav Jahn wurde am Bergsteigerfriedhof Johnsbach begraben.

1927

Beim Hauskommissariat der Polizeidirektion Salzburg als Zentralmeldestelle für alpine Unfälle wurde am 8. Juni 1927 Anzeige erstattet, dass der 23-jährige Schlossergehilfe Hugo Fickert und der 21-jährige Tischlergehilfe Matthias Bauer am Samstag, den 4. Juni, abends nach Gstatterboden gefahren waren. Sie wollten auf die Reichensteinerhütte aufsteigen und von dort aus die Hochtor-Nordwand oder die Planspitze-Nordwand ersteigen. Sie hätten am Montag abends wieder in Wien eintreffen sollen. Da sie bis Mittwochabend, 8. Juni, noch immer nicht zurückgekehrt waren, vermuteten die Angehörigen, dass sie möglichlicherweise verunglückt waren.[2]

1933

Am 13. August 1933 stürzte der Wiener Alpinist Karl Mühlner, der Bruder des drei Jahre später tödlich verunglückten Franz Mühlner, bei der Durchkletterung der Nordverschneidung des Peternschartenkopfes, tödlich ab.

1936

Am 15. August 1936 stürzte der Wiener Alpinist Franz Mühlner am Hexenturm in den Ennstaler Alpen tödlich ab.

1947: In der Dachsteinsüdwand[3]

"Vier im Steinerweg", Diese Meldung erreichte die Männer des Bergrettungsdienstes Ramsau nach einem Wettersturz am 21. Juli 1947. Zehn Mann machten sich auf den Weg. Knöcheltiefen Schnee gab es schon beim Anstieg, der bis zum sogenannten "Dachl" bereits hüfttief wurde. Der Sepp wurde als Seilerster von Richard Perner gesichert. Vier weitere Seilschaften folgten ihnen. Am "Salzburger Band" entdeckten die beiden zwei der Vermissten, die Bischofshofener Gustav Stangl und Johann Lamer. Ihnen konnte leider nicht mehr geholfen werden und wegen des anhaltenden Schneesturms war an eine Bergung an diesem Tag nicht zu denken. Doch wer waren die beiden anderen Bergsteiger? Lautes Rufen - jedoch keine Antwort. Gegen sieben Uhr abends erreichten Sepp und Richard nach 13-stündiger härtester Kletterei im verschneiten und vereisten Fels das Schneefeld am Einstieg des Steinerweges. Nebel und Wolken verzogen sich für einen kurzen Augenblick. Da vernahmen sie plötzlich verzweifelte Hilferufe, die allerdings aus der Pichlweg kamen. Erschöpft und durchnässt erreichten die Männer die Südwandhütte. Nur kurze Rast war ihnen dort gegönnt. Es wurde wiederum eine Rettungsmannschaft zusammengestellt, die am darauf folgenden Tag, dem 22. Juli, in den Pichlweg einstieg. Da sich das Wetter etwas besserte, kamen die Retter rasch vorwärts. Hubert Vierthaler fand die Verunglückten, mit ihm als Seilgeführte der Zoas Jok (Jakob Walcher, vlg. Zeiser), doch leider gewann wiederum der Tod den Wettlauf mit der Zeit. Margarete Kain aus Wien hing tot im Seil, deren Bruder Herbert Mahr starb in den Armen der Retter, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Die Rekonstruktion des Unfallherganges ergab, dass der Bruder den Sturz seiner Schwester wohl halten konnte, die Verunglückte jedoch nicht mehr auf den Standplatz zurückbringen konnte.

Übrigens kamen damals die Brüder Steiner, der Franz und der Irg, den Rettern von der Dachsteinschulter her entgegen, um Hilfe zu leisten. Doch alle Bemühungen waren vergeblich geblieben.

Tragisches Detail am Rande dieser Einsätze: Ing. Hermann Huber, Mitglied des Bergrettungsdienstes Bischofshofen, verunglückte am 24. Juli 1947 bei der Bergung der beiden Toten aus seinem Heimatort.

1947: Wettersturz am Dachstein[3]

"Erst sieben Jahre später!"

Helmut Zeitlinger und Heinz Diemel aus Gmunden verstiegen sich auf dem Steinerweg durch die Dachstein-Südwand. Der Sepp sah die beiden von der Dachstein-Südwand-Hütte im schwierigen Gelände klettern, ehe sie von dunklen Wolken verschluckt worden waren, die einen Wettersturz einleiteten. Er sollte die beiden als Letzter noch lebend gesehen haben. Helmut Zeitlinger wurde vierzehn Tage später am Fuße der Wand und zwar am 29. Juni 1947 von Sepp und Richard Perner geborgen. Doch wo war sein Seilgefährte Heinz Diemel?

Schon am darauf folgenden Morgen weckte der Richard den Sepp, der auf der Vorderen Schlitzenalm nächtigte. Der Sepp war erstens noch todmüde von der Rettungsaktion am Vortag und zweitens war es ihm noch hundsübel, nachdem er Rührmilch von der Walcher Elli mit einem Honigschnapserl kombinierte, welches ihm die Gsenger Vroni auf die Alm gebracht hatte. Doch der Richard meinte barsch: "Bist du nun bei der Bergrettung oder bist du es nicht!?!" So stiegen die beiden am 30. Juni in den Steinerweg ein, um nach dem in der Wand Verbliebenen zu suchen und kletterten dann den direkten Ausstieg (Kutroff-Häntschel, Schwierigkeitsgrad V+), wo sie den Verunglückten vermuteten. Der Sepp konnte als Seilerster das "rettende Band" gerade nicht erreichen, musste mangels einer Seilschlinge einen Haken auslassen und stürzte 20 Meter ins Seil! Richard hielt, der Sepp blieb "ganz" und versuchte es, obwohl er alle Knochen spürte, nochmals und gelangte auf das Band. Ein frisch geschlagener Haken bewies, dass die Gmundener Bergsteiger dieses Band noch betreten hatten. Er suchte nach beiden Seiten, vermutete rechts vor ihm den Verunglückten - jedoch reichte das Seil nicht. Da sich aber nichts regte und bewegte, wurde es dringend notwendig den Rückzug anzutreten. Man hätte ja nur noch einen Toten zu bergen gehabt.

... und es war jenes Band, das sieben Jahre später, am 14. Juli 1954, Bernhard Stücklschweiger, Bergführer und Bergrettungsdienstmann aus der Ramsau, mit Bergführer Sepp Moosbrugger auf dieser selten begangenen Route erreichten. Durch einen Zufall entdeckten sie den vermissten Bergsteiger in einer Nische hockend, nach welchem übrigens auch der Steiner Irg, der die Wand wie kein anderer kannte, jahrelang suchte und Ausschau hielt.

1989

Toni Adam verunglückte am 24. November 1989 im Alter von 75 Jahren beim Abstieg von der Himmelsleiter südlich des Gindlhorns tödlich.

2015: Michaela Landl verunglückt bei einem Lawineabgang[4]

Am 22. Februar 2015 unternahm Michaela Landl alleine eine Skitour von der Hochwurzen über das Roßfeld auf die Guschen. Sie dürfte gegen 12:00 Uhr im dichten Nebel von dieser Spur abgekommen und in den Nordhang geraten sein. Sie löste ein Schneebrett aus, welches sie ca 200 m mitriss und durch den Anprall an einem Baum tödliche Verletzungen erlitt. Der vom Rettungshubschrauber Christophorus 14 an den Unfallort eingeflogene Notarzt konnte nur mehr den Tod der 34jährigen feststellen.

Weitere Bergtragödien, für die eigenen Artikel angelegt wurden

Quellen

  1. Quelle Artikel Gustav Jahn und dortige Quellen
  2. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 9. Juni 1927, Seite 6
  3. 3,0 3,1 Quelle Artikel Josef Strasser und dortige Quellen
  4. Quelle Artikel "Michaela Landl" und dortige Quellen