Lawinenunglück bei der Giglachseehütte

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Ein Bericht über das Unglück von einem Überlebenden.

Das Lawinenunglück bei der Giglachseehütte ereignete sich am Samstag, den 26. Dezember 1925 und forderte drei Todesopfer.

Das Unglück

In der Nähe der Giglachseehütte in den Schladminger Tauern kam es zu einem schweren Lawinenunglück, als sich eine größere Anzahl Wiener Touristen auf dem Weg zur Hütte befanden.

Fünf Personen von dieser Gruppe befanden sich zu gleicher Zeit in knappen Abständen auf dem sogenannten Schneebrett. Durch das Gewicht der Personen brach das Brett, die Touristen kamen im nassen Schnee zum Rutschen, wurden von einer Schneelawine mitgerissen und verschüttet. Die anderen Teilnehmer der Gruppe eilten sofort zu Hilfe, konnten einen der Verschütteten sofort und einen zweiten nach längerer Zeit lebend bergen. Die Rettung der anderen drei Verschütteten gelang trotz anstrengender Arbeit nicht, da reichlicher Schneefall und weitere Lawinenabgänge die Arbeiten unterbrachen und schließlich unmöglich machten. Dazu kam noch ein einsetzender Schneesturm.

Die Schneemassen, von denen die Verunglückten mitgerissen worden waren, verlegte einen Bach, der dadurch stark anschwoll. Waren die drei Verunglückten nicht von den Schneemassen erdrückt worden, so waren sie ertrunken. Bei den Toten handelte es sich um den Wehrmann Hermann Riederführer, den Elektriker Alois Hedrich und die Komponistin Marianne Düngl, alle aus Wien. Marianne Düngl hatte zwei Jahre zuvor ihren Bruder ebenfalls bei einem Lawinenunglück verloren. Vor ihrer Abreise von Wien zeigte sie diesmal eine besondere Aufregung und drei Mal kehrte sie zurück, um sich zu verabschieden.

An den Rettungsarbeiten hatten Lehrer Angerer und Schuhmachermeister Sepp Rieger aus Schladming besonders herausragenden Anteil gehabt.

Quelle

  • Der Ennstaler, Sonderausgabe 100 Jahre Der Ennstaler, August 2006