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Admonter Haus
Das Admonter Haus ist eine Schutzhütte in den südöstlichen Haller Mauern nördlich des Ennstals.
Lage
Das dem ÖAV, Sektion Admont-Gesäuse, gehörende Admonter Haus befindet sich am markanten Grabnertörl zwischen Mittagskogel und Admonter Warte auf 1 725 m ü. A. am Übergang vom Hall im Süden (Marktgemeinde Admont) und Sankt Gallen im Norden. Das Admonter Haus dient als Ausgangspunkt von Bergfahrten in die östlichen Haller Mauern (u. a. auf den Natterriegel und Hexenturm).
Geschichte
Das Bestreben des altehrwürdigen Oesterreichischen Alpenvereins war, die Kenntnis der Alpen zu erweitern und zu verbreiten sowie deren Bereisung zu erleichtern. Dies bedeutete den Bau von Schutzhütten und vor allem das Anlegen von Steigen. So verbesserte und sicherte man beispielsweise den Steig auf den Natterriegel. 1894 beschloss man, auf dem "Grabnerthör" ein Schutzhaus zu erbauen. Am 20. Jänner 1894 wurde der Pachtvertrag mit dem Besitzer des Grundes, Jakob Berghofer Vater, vulgo Farner in Hall, geschlossen. Noch im selben Jahr, am 30. Dezember, wurde die Grundbucheintragung des Baugrundpachts und des Reveres beim Bezirksgericht Liezen vorgenommen. Im Bauausschuss waren Heinrich Heß, Karl Pongratz, Franz Sulzer senior und Ludwig Steinberg.

Errichtet wurde dann die Hütte von der Alpinen Gesellschaft "Ennstaler".[1] Im Frühjahr des nächsten Jahres begann man mit den Bauarbeiten und das Admonter Haus konnte am 18. August 1895, dem 65. Geburtstag des Kaisers Franz Josef I., eröffnet werden. Stolz schrieb einer der Berg-Pioniere des Gebietes, Heinrich Heß, in seinem "Spezial-Führer durch das Gesäuse":
Es ist aus festem Steinmauerwerk ausgeführt und in allen Räumen gut vertäfelt. Es besitzt ... einen Matratzenschlafraum für 8 Personen; im ersten Stockwerke befinden sich 4 Zimmer mit je 2 bis 3 Betten und ein Raum mit Matratzenlagern.
Die Schutzhütte wurde sehr gerne besucht. 1901 schwärmte ein Dr. Julius Mayr von der Abendstimmung vor der Hütte:
Wenn die Schatten von Wand und Riff länger und länger werden, wenn im Thale unsichere Töne weben, so liegt noch mildes Licht hier oben auf dem Berge. ... Rauher aber auch zieht der Bergwind herab und treibt die Wanderer in die Stube, wo das Feuer loht und der gutmüthige Wirt geschäftig bedient. Doch andern Tages nach einfachem Lager und doppeltem Schlaf geht es hinan zur Spitze. Offensichtlich noch vor Sonnenaufgang, denn der Wirt des Admonterhauses hat uns die Stunde für das Morgenmahl festgesetzt. So geht es wieder hinab zu ihm und nach kurzer Rast nach Admont zurück. Das Frühstück nach einer Bergtour - ein seltener Genuss, den man sich dort oben auch heute noch leisten kann (wenn man früh genug aufsteht!). Doch auch tagsüber erhält man ausgezeichnete Speisen. Wenn der jetzige Wirt Zeit hat - fragt man ihn, welche Ennstaler Spezialität er einem auftischen kann.
1901 besuchten 576 Touristen das Admonter Haus. 1902 war Andreas Mayerhofer, der sich in alpinen Kreisen großer Beliebtheit erfreute,[2] das letzte Jahr Hüttenwirt gewesen.
1913 besuchten 1 100 Touristen die Hütte, deren Wirt Hans Lengauer aus Opponitz war.[3]
In den 1930er-Jahren lag der Hüttenschlüssel im Hotel Sulzer in Admont.
Am 27. August 2005 feierte das Admotner Haus sein 110 jähriges Bestehen[4].
Hüttenwirte
- 1885: Ludwig Moser aus Graz
- 1896/97: Julius Mussotter aus Wien
- 1898: J. Janz
- 1899–1902: Andreas Mayrhofer
- 1903: Philomena Rinessl
- 1904–1909: Hermann Putz
- 1910: Johann Zechani aus Rottenmann
- 1911–1914: Hans Lengauer aus Opponitz
- 1915–1922: Simon Pichlmayr aus Weng im Gesäuse
- 1923 - ?: Josef Pretscher aus Hall
- seit Mai 2020: Elisa und Gottfried
Bilder
- Admonter Haus – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Weblinks
- Unterseite des ÖAV - Admonter Haus
- Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 6. Februar 2025
Quellen
- www.historisches-alpenarchiv.org Original Hütten-Standblatt aus dem Jahr 1932
- Homepage der Hütte
- Josef Hasitschka, mit detaillierten Quellenangaben und Literaturverweisen im EnnstalWiki-Beitrag Natterriegel