Nationalpark Gesäuse

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Karte des Nationalparks.
Herbstlicher Blick auf die Hochtorgruppe.
Nationalpark Gesäuse
Der Schwalbenschwanz-Schmetterling
Sonnenuntergang im Haindlkar.
Blick von der Lauferbauerbrücke.
Vom Johnsbachsteg Blick in die Hochtorgruppe.
Großer Ödstein, im Vordergrund der Johnsbach.
Abendstimmung im Gesäuse.

Der Nationalpark Gesäuse in der Steiermark ist Österreichs drittgrößtes Landschafts- und Naturschutzgebiet. Es befindet sich im Ennstal und erstreckt sich über die Ennstaler Alpen und das Gesäusetal.

Definition Nationalpark

Ein Nationalpark ist eine festgelegte großräumige Region zur Erhaltung der Natur und Umwelt ohne negativen und bedenklichen Einfluss des Menschen.

Allgemeines

Der Nationalpark Gesäuse erstreckt sich über die Gemeindegebiete von Admont (mit den ehemaligen Gemeinden Weng im Gesäuse und Johnsbach, Landl (mit der ehemals selbständigen Gemeinde Hieflau) und St. Gallen auf einer 110 Quadratkilometer großen Berg- und Tallandschaft. Aufgrund der hohen Kalksteinmassive der Ennstaler Alpen liegt ein großer Teil des Schutzgebietes oberhalb der Baumgrenze, weshalb er sich von den übrigen Nationalparks in Österreich wesentlich unterscheidet.

Entstehung

Die Steiermärkische Landesregierung fasste am 23. Juni 1997 den einstimmigen Grundsatzbeschluss zur Schaffung des Nationalparks Gesäuse. In der Folge fiel im Juli desselben Jahres der Beschluss betreffend einer Machbarkeitsstudie. Diese wurde dann am 26. Juni 1999 präsentiert. Am 10. Juli 2001 kam es zum einstimmiger Regierungsbeschluss zur Errichtung des Nationalparks Gesäuse bis Oktober 2002.

Weitere Termine im Verlauf der Entstehung des Nationalparks:

  • 26. Oktober 2001: Volksbefragung u. a. über Beteiligung der Gemeinde Admont an Nationalparkvorbereitung und Bewerbung für ein Nationalparkzentrum ergab die Ablehnung der Position des Bürgermeisters;
  • 29. Oktober 2001: Beschluss zur Gründung einer Planungsgesellschaft durch Landeshauptmann Klasnic und Landesrat Pöltl;
  • 12. November 2001: Beschluss der Wenger Gemeinderats pro Nationalpark;
  • 10. Dezember 2001: Befragung gemäß § 116 Stmk. Volksrechtegesetz ergab die Zustimmung von 66,67% aller Wahlberechtigten der Gemeinde Weng;
  • 12. März 2002: Beschluss des Nationalparkgesetzes im Landtag;
  • 6. April 2002: Konstituierende Generalversammlung der Nationalpark Gesäuse Planungs GmbH
  • 18. April 2002: Bestellung der Geschäftsführer Nationalpark Gesäuse Planungs GmbH mit Hans-Peter Scheb und Robert Riemelmoser;
  • 1. August 2002: Nationalparkgesetz Gesäuse trat unter der LGBl. Nr. 61/2002 in Kraft

Das Nationalparkgebiet wurde am 26. Oktober 2002 nach jahrelangen Diskussionen und Gegnerschaften gegründet und ist seither gemäß den Richtlinien der IUCN[1] (Weltnaturschutzunion) ein international anerkanntes Schutzgebiet der Kategorie II. Dies bedeutet, dass dieses Schutzgebiet neben der Erhaltung des Ökosystems auch als Erholungsgebiet und zu Forschungszwecken verwaltet wird.

Am 2. Dezember 2002 erfolgte Gründung der Nationalpark Gesäuse GmbH;

Der Nationalpark Gesäuse umfasst die Gebirgszüge Buchsteingruppe, Hochtorgruppe und Reichensteingruppe. Der Johnsbach und der Hartelsgraben münden in die Enns, die sich im Laufe der Jahrmillionen durch die Felsformationen der Buchsteingruppe und Hochtorgruppe schnitt. Der Sulzkarsee ist der einzige See in diesem Nationalpark.

Rechtliche Grundlagen

  • Am 12. März 2002 trat das Nationalparkgesetz Gesäuse LGBl. Nr. 61/2002 des Landes Steiermark in Kraft.
  • Am 3. Dezember 2003 trat das Bundesgesetzblatt BGBl. I Nr. 107/2003 über die Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Steiermark bezüglich der Errichtung und zum Betrieb des Nationalparks Gesäuse in Kraft.

Daten & Fakten

  • Gesamtfläche des Nationalparks: 11 054 ha
Naturzone: 86 %
Bewahrungszone: 14 %
  • Gründung: 26. Oktober 2002
  • Seehöhe: 490 m ü. A. bis 2 370 m ü. A. (Höhendifferenz 1 880 m)
  • Höchste Erhebung: Hochtor 2 370 m ü. A.
  • Geologie: Nördliche Kalkalpen, häufigsten Gesteinsarten: Dachsteinkalk und Ramsaudolomit
  • Naturraum:
Alpine Flächen 31 %
Buschwald 13,5 %
Wald 50 %
Gewässer 0,5 %
Almweide, Wiese 5 %
  • Eigentumsverhältnisse:
99,3 % Land Steiermark (Steirische Landesforste)
0,5 % Öffentliche Gewässer
0,2 % Privater Grundeigentümer
  • Nationalparkgemeinden:
Johnsbach 51 %
Weng 30 %
Admont 7 %
Landl 6,5 %
Hieflau 4,5 %
St. Gallen 1 %

Sonstige Schutzgebiete und Schutzbestimmungen

Innerhalb des Nationalparks Gesäuse befinden sich der Naturpark Steirische Eisenwurzen, der neun Prozent an der Parkfläche hat und Natura 2000 mit einem Flächenanteil von 94 Prozent an der Parkfläche.

Seit dem 5. Dezember 2003 ist der Nationalpark Gesäuse nach den international festgelegten, strengen Richtlinien der International Union for Conservation of Nature (IUCN[2]) als Schutzgebiet der Kategorie II anerkannt[3].

Anlaufstellen

  • Im Admonter Tourismusbüro ist eine Informationsstelle eingerichtet.
  • Im Gstatterboden wurde ein Pavillon gebaut, wo sich die Besucher virtuell über die Erdgeschichte und den geologischen Aufbau des Gesäuses informieren können.
  • Im Weidendom[4] können Besucher die Fauna, Flora und Gewässer erforschen.

Veranstaltungen

Regelmäßig finden im Nationalpark Gesäuse kulturelle Veranstaltungen, sowie Workshops, Seminare und Fotokurse statt. Ein Veranstaltungskalender liegt bei den Nationalpark-Partnern auf bzw. ist auf der Website des Nationalparks Gesäuse ersichtlich.

Kontaktdaten

Büro der Nationalpark Gesäuse GmbH

8913 Weng im Gesäuse 2
Telefon: 0 36 13 - 2 10 00
Fax: 0 36 13 - 2 10 00 18
E-Mail: info@nationalpark.co.at

Tourismusverband Alpenregion Nationalpark Gesäuse

Hauptstraße 35
8911 Admont
Telefon: 0 36 13 - 2 11 60 10
Fax: 0 36 13 - 2 11 60 40
E-Mail: info@gesaeuse.at

Einzelnachweise

  1. International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources
  2. siehe Wikipedia IUCN
  3. Quelle www.stiftadmont.at
  4. eine bei Johnsbach errichtete Informationsstätte aus Pflanzen

Quellen

Weblink

  Nationalpark Gesäuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons