Alfred Horeschowsky

Alfred Horeschowsky auf dem Pichlweg zur Planspitze um 1920.

Alfred Horeschowsky (* 5. Mai 1895 in Wien, Österreich-Ungarn; † 25. Dezember 1987 ebenda) war ein österreichischer Alpinist und Hersteller von Alpinausrüstung.

Leben

Obwohl Horeschowsky als Alpinist ein Allrounder war, widmete er doch dem Felsklettern die meiste Zeit. Sein Lieblingsklettergebiet waren die Ennstaler Alpen, wo ihm mehrere Erstbegehungen gelangen. Zu den bedeutendsten zählen die Erstbegehungen der Südostwand an der Buchsteinmauer (1921), der Ödsteinkarturm Nordwestwand (August 1928) mit R. Kalista, die Südostwand des Großen Buchsteins und der vielbegangene Südgrat des Admonter Kaiblings (2. Juli 1922). Auch in den Westalpen konnte er die damals schwierigsten Touren wiederholen, seine Berggefährten waren Hans Pfann und Eleonore Noll-Hasenclever. 1928 erstieg er gemeinsam mit Hans Pfann erstmals den 6 352 m hohen Illampú sowie den 6 150 m hohen Chearoco in den bolivianischen Anden.

Seine Spezialität war die Begehung schwieriger Steige solo (z. B. die Nordwand der Kleinen Zinne) bzw. im Abstieg (z. B. Hochtor Nordwand, erster Abstieg Alleinbegehung Pfannlweg).

1924 führte er die erste Solobegehung der swiki:Pallavicinirinne am swiki:Großglockner durch (es war die dritte Begehung überhaupt), wobei er an die 2 500 Stufen ins Eis schlug. Ebenfalls 1923, am 12. August, versuchte er mit seinem Partner Franz Piekielko einen ersten Durchsteigungsversuch der Matterhorn-Nordwand. Sie waren nur knapp unterhalb der 4 000-m-Marke als Stein- und Eisschlag aus dem Couloir sie zum Queren in den Hörnligrat zwang.

Horeschowsky war der Spitzenalpinist der Alpinen Gesellschaft D'Reichensteiner und auch Mitglied des prestigeträchtigen Österreichischen Alpenklubs (ÖAK).

Seine Erfahrungen als Alpinist und Skiläufer verwertete er beim Entwurf und der Erzeugung von Skibacken und Skibindungen, von Steigeisen und des Horeschowsky-Eispickels, der weltweit vermarktet und eingesetzt wurde. Rucksäcke, Steigeisentaschen u. a. rundeten sein Produktionsprogramm ab.

Erstbegehungen

• Buchsteinmauer, Südostwand am 10. September 1921
• Punta Di Frida, Südostwand, 1913
• Großglockner, Linke Nordostrinne, Pallavicinirinne - "Variante linker Ausstieg" am 6. Juli 1924
• Hochzinödl, Nordwestwand - "Variante Horeschowsky", 1917
• Kalbling Südgrat am 2. Juli 1922
• Großer Ödstein, Nordwestkante - "Variante mittlerer Kantenbereich - Horeschowskyl" am 23. August 1913
• Großer Ödstein, Nordwestkante - "Variante Nordwandkamin" am 23. August 1913
• Großer Ödstein, Nordwestkante - "Variante Schlüsselstelle - Horeschowsky-Reich" am 6. August 1919
• Kleiner Ödstein, unterer Südwestgrat am 18. Juli 1926
• Ödsteinkarturm, Nordostwand - "Horeschowsky/Größl" am 25. Juli 1922
• Planspitze, Ostnordostgrat (1911)

Literatur

• "Gesäuse-Pioniere – Alpingeschichte aus der Universität des Bergsteigens"
• "Der Ödstein – Ein König unter Königen"

Quellen

• Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Alfred Horeschowsky"

• www.alpinwiki.at