Sideritbergbau am Röthelstein

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Der Sideritbergbau am Röthelstein war Teil eines größeren Bergbaurevieres, das hiermit im Westen begann und weiter nach Osten über den Eisengraben bis hin zur Teltschenalm verlief.

Einleitung

Der Rötelstein (oder auch Röthelstein) ist ein Berg nördlich von Pichl-Kainisch im Toten Gebirge. In den Jahren von 1796 bis 1853 betrieb die Saline Aussee hier einen Eisenerzbergbau. Sie verfügten zu dieser Zeit auch über Abbaue auf der nahen Teltschenalm und im dazwischen liegenden Eisengraben.

Geologische Verhältnisse

Geologisch liegt das ehemalige Bergbaugebiet im Hallstätter Kalk und Gutensteiner Dolomit der Nördlichen Kalkalpen. Die lager- und linsenförmigen Vererzungen bestechen durch ihr rote Färbung und gaben wohl dem Röthelstein auch seinen Namen. Abgebaut wurde hier überwiegend Siderit, aber auch Hämatit, Limonit und Mangan-Erze.

Erforschung

In den 1980er Jahren wurden intensive Forschungen in diesem alten Bergbaugebiet betrieben. Sie führten zur Erkundung von zwei Stollen an der Südseite des Röthelsteins, mehreren Halden und Erzresten.

Geschichte

Im 18. Jahrhundert erfolgten in den Regionen Ausseerland und Oberes Ennstal zahlreiche Recherchen und Schürfe bezüglich abbauwürdiger Salzlager. So waren die Abbaue im Bereich des Röthelsteins ursprünglich ebenfalls Salzschürfe. Erste schriftliche Erwähnungen dieser stammen aus dem Jahr 1796. Doch so manche örtliche Gegebenheiten lassen einen noch viel älteren Bergbau vermuten.

Im Jahr 1854 verkaufte die Saline Aussee das Bergbaugebiet an Josef Pesendorfer. Nach dessen Tod führten seine Erben den Betrieb weiter. Diese verkauften 1892 an die Brüder Lapp.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es ruhig im Bergbaugebiet um den Röthelstein. Doch nach dem "Anschluss" bekam es ab 1938 wieder erhöhte Aufmerksamkeit. Das Deutsche Reich hatte großes Interesse an eigenen Eisen- und Manganvorkommen. Doch ein Lagerstättenexperte bekundete, dass die Qualität zu schlecht, die Mengen zu gering und die Abgeschiedenheit zu problematisch seien. Trotzdem blieb das Interesse an der Lagerstätte erhalten und es wurden Analysen an Proben durchgeführt. Es kam jedoch zu keinen weiteren Abbautätigkeiten mehr. Eine Befahrung und Beprobung im Jahr 1989 lieferte abermals Ergebnisse, die eine Abbauunwürdigkeit bestätigen.

Quellen

  • Fölß, Volkmar: "Eisenerzbergbau der Saline Aussee im Röthelsteingebiet." in "Da schau her", 11. Jg., 1/1990, S 7–10, Verein "Arbeitskreis für Heimatpflege"
  • Redlich, Karl A.: "Die Geologie der innerösterreichischen Eisenerzlagerstätten", Springer, Wien, 165 S., 1931