Hallstätter Kalk
Der Hallstätter Kalk ist eine geologische Formation. Stratigraphisch gehört er zu den Nördlichen Kalkalpen und stammt aus dem Zeitraum obere Mitteltrias (Ladinium) bis untere Obertrias (Karnium).
Genese und Allgemeines
Der Hallstätter Kalk entstammt der Hallstätter-Entwicklung, die zeitgleich mit der Dachsteinkalk-Entwicklung stattfand. Die Hallstätter-Entwicklung erfolgte im Hallstätter/Pötschenkalk-Becken des tieferen Schelfbereichs und offenen Tethys-Meeres. Hier wurden der Hallstätter Kalk, der Pötschenkalk, die Pedataschichten und die Zlambachmergel abgelagert. Im Detail wird folgende Genese angenommen:
Der Hallstätter Kalk bildete sich auf Schwellen über dem Meeresboden. Das umliegende Becken war geprägt von Kieselsäure-reichem Kalkschlamm des Pötschenkalks. In dieses Pötschenkalk-Becken drangen periodisch von der seichten Dachsteinkalk-Lagune über das Riff Kalkschlamm und -schutt ein und bildeten die Pedataschichten. Die jüngsten Gesteine der Hallstätter-Entwicklung sind die Zlambachmergel.
Optisch besticht der Hallstätter Kalk durch seine oft rote, bis graue und weiße Farbgebung. Er ist überaus reich an Fossilien, wie etwa Ammoniten[1], Bivalven[2] und Brachiopoden[3].
Vorkommen im Bezirk Liezen
Die Formation des Hallstätter Kalks erstreckt sich von der westlichen Bezirks- und Landesgrenze bis in den Osten. Der bekannteste Aufschluss ist am Feuerkogel südwestlich von Bad Aussee. Aufgrund des hier vorliegenden einzigartigen Fossilien-Reichtums, rühmt sich dieser Berg als "artenreichste Obertrias-Ammoniten-Fundsteller der Welt" (Details siehe unter "Ammoniten am Feuerkogel").
Quellen
- Geoportal GIS Steiermark
- Lobitzer, H. (2011). Geologische Spaziergänge. Ausseerland – Salzkammergut. Wien: Geologische Bundesanstalt
- Mandl, G. W., Van Husen, D. & Lobitzer, H. (2011). Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Erläuterungen zu Blatt 96 Bad Ischl. Wien: Geol. B.-A.
- Weidinger, J. T., Lobitzer, H. & Spitzbart, I. (Hrsg., 2003). Beiträge zur Geologie des Salzkammergutes. Gmundner Geo-Studie, 2, Gmunden