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Geschichte Bad Mitterndorfs

swiki:Sommerfrische[1] Mitterdorf an der Salzkammergutbahn, 1901. Im Hintergrund der Grimmingstock.
Siehe auch Hinterberg

Der früheste archäologische Fund, der eine menschliche Siedlungstätigkeit im Gemeindegebiet Bad Mitterndorfs zeigt, stammt von den Slawen. Es handelt sich um einen frühmittelalterlichen Friedhof im Ortsteil Krungl. Dieser wurde vom 8. bis ins 10. Jahrhundert genutzt wurde. Im 8. Jahrhundert setzte auch eine verstärkte Zuwanderung bajuwarischer Siedler ein.

Erstmals urkundlich wurde Mitterndorf dann 1147 erwähnt. Um 1335 errichteten die Herzöge Albrecht I. und Otto hier eine Pfarre, die zur Herrschaft Hinterberg gehörte. Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848.

Die Gemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850 und erhielt 1877 Anschluss an die Salzkammergutbahn.

1910 gab es in der Gemeinde u. a. folgende Unternehmen: Gasthof Post, Gasthof Oberascher, den Mechaniker Franz Winkler und den Kaufmann Franz Köstler. Winkler und Köstler verkauften auch Autosolin (Treibstoff) und Öle für Automobile. Die Gemeinde hatte damals 2 200 Einwohner.[2]

Seit 1972 darf sich Mitterndorf Kurort nennen, da die Gemeinde drei natürliche und ortsgebundene Heilfaktoren aufweisen kann: Heiltherme, Heilmoor und Heilklima.

Bad Mitterndorf war bis Ende 2011 im formal selbständigen Bezirk Politische Expositur Bad Aussee (Politische Expositur) und wurde dann dem Bezirk Liezen eingegliedert.

Debatte 2017 um eine Nameserweiterung

Im Zuge der Gemeindestrukturreform (2015) brachte Vizebürgermeister Dr. Albert Sonnleitner, Fraktionsschef des GrimmingDialoges, am 28. Oktober 2015 die Idee ein, Tauplitz als Wortmarke in den Ortsnamen von Bad Mitterndorf in Form von "Bad Mitterndorf Tauplitz" beizufügen. Seine Argumentation war, dass Tauplitz sehr bekannt sei und man auf diesen Vorteil nicht verzichten solle. Bei der damaligen Gemeinderatssitzung wurde über die Aufnahme des Punktes negativ abgestimmt, womit auch über den Vorschlag nicht abgestimmt wurde. Dies hatte eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde, der Abteilung 7 des Landes Steiermark, zur Folge. Im Frühsommer 2017 erreichte nun die Empfehlung die Gemeindeführung, diese Beschwerde der Gemeinderäte des GrimmingDialoges zu "erledigen", wie es heißt. An diesem Abend waren die Gemeinderäte Gotthard Gassner, Andreas Hochrainer, Josef Hopfer und Dr. Gerhard Schultes entschuldigt. "Man kann dahinter schon Kalkül vermuten, wenn dann ausgerechnet heute über einen Dringlichkeitsantrag dieser Antrag ausgehebelt wird", stellte Gemeinderat Egon Hierzegger fest und Vizebgm. Albert Sonnleitner fügte hinzu, dass die Fraktion des GrimmingDialoges bei dieser Abstimmung aus dem Gemeinderat ausziehen werde. Vizebgm. Kurt Edlinger stellte den Antrag, die Abstimmung über die Frage "Soll die neue Gemeinde Bad Mitterndorf-Tauplitz heißen?" in geheimer Form abzuhandeln, was angenommen wurde. Vorher entbrannte aber noch eine hitzige Diskussion über den Sinn oder Unsinn dieser Erweiterung. "Die Namensänderung kostet der Gemeinde nur die Stempelmarke. Mich haben unzählige Menschen angesprochen, dass man auf die Wortmarke Tauplitz nicht verzichten soll. Über 50 Wirtschaftsbetriebe haben ihre Unterschrift dazu geleistet", so Sonnleitner dazu. "Ich habe einen Brief von Helmut Pilz bekommen, der darin beklagt dass die Änderung auf Bad Mitterndorf bei sämtlichen Druckwerken rund 14.000 Euro gekostet hat und er fragt sich, wer diesen Betrag bei einer weiteren Änderung des Gemeindenamens übernimmt", konterte Bgm. Manfred Ritzinger.

Die beiden Gemeinderäte der Fraktion des GrimmingDialoges zogen bei der Abstimmung wie angekündigt aus. Mit einfacher Mehrheit, das heißt mit 13 Gegenstimmen zu diesem Antrag, einer Zustimmung und einer Enthaltung endete die Abstimmung. Somit blieb der Name "Bad Mitterndorf" für die gesamte Großgemeinde erhalten.[3]

Quellen

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki
  2. Handbuch des Oesterreichischen Automobil-Clubs 1910, zusammengestellt von Friedrich Cubasch, k.u.k. Rittmeister d. R., herausgegeben von Ingenieur Konrad & Bleyer, technisch-literarisches Bureau
  3. "Der Ennstaler", 9. Juni 2017