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Jakobitag
Der Jakobitag (25. Juli) ist dem Apostel Jakob dem Älteren gewidmet und ein wichtiger Bauernfeiertag.
Geschichte
Er war der Bruder des Evangelisten Johannes, aber nicht verwandt mit Jakobus dem Jüngeren. 44 n. Chr. erlitt er das Martyrium mit dem Schwert. An jener vermutlichen Stelle seines Todes wurde eine Kirche errichtet. Viel bekannter jedoch ist die Jakobuskirche in Santiago de Compostela, Galicien in Nordspanien. Dieser Ort wurde ab etwa 1000 n. Chr. durch die Wallfahrt bekannt, die gegen Ende des 20. Jahrhunderts einen neuerlichen Aufschwung erhielt.
Dargestellt wird Jakobus als Pilger mit Stab, breitkrempigen Hut, Wasserflasche, Mantel und den Jakobsmuscheln am Gewand. Er ist der Patron der Orden, Pilger, Apotheker und Drogisten.
Im Ennstal
In der ehemals selbständigen Gemeinde Pichl-Preunegg, heute eine Ortschaft der Stadt Schladming, ist die katholische Pfarrkirche Sankt Jakob dem Heiligen geweiht.
Dieser Tag war vorbehalten für die Sommerschafschur auf den Bauernhöfen. Zuvor mussten die Schafe mühsam von den Almen ab- und danach wieder aufgetrieben werden. In der Gegenwart wird diese Schafschur von den heimischen Schafbauern individuell organisiert.
Zur "Sommermitte", dem "Jougertag" war man in der Ramsau mit der Heumahd im Tal "los", nach dem "Bauernfeischtag" begann dann die Bergmahd.
Milchleistung
Da im Laufe des Almsommers nahm die Milchleistung der Kühe ab. Dazu entwickelten sich Sinnsprüche:
- ... in Kleinsölk: Da Jougl tuat kost'n, da Lenz tunkt in Bouscht ein und da Baschtl foit gounz drei.
- Jakobus (25. Juli) kostet, Laurentius (10. August) tauche sinnbildlich den Bart in den Milchsechter und Bartholomäus (24. August]] falle ganz in den Sechter.
- ... in Donnersbach: Der Jogl schaut in den Milchsechter, der Bartl dunkt den Boart ein, das kleine Frauerl ist eine ganze «Milchraundl».
- Der "Klein-Frauentag" (8. September) ist der Tag mit der geringsten Milchleistung. Als "Raundl" wird ein verstimmtes Musikinstrument oder eine zänkische Frau bezeichnet.
Wenn sich auf den Kleinsölker Almen der Augentrost zeigt, der "Müchduip" (Milchdieb), ist dies ein Zeichen für die Sennerin, dass es Herbst wird. Dies gilt ebenso für den "Bayer", den Enzian auf der Grafenbergalm im Dachsteingebirge.
Weblink
Quellen
- Brauch und Jahr neue und überlieferte Bräuche im Bezirk Liezen, Seite 122
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1