Sennerin

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Butterrühren bei der Waldhornalm
Rechts oben Sennerin aus Hall bei Admont, eine Aufnahme von Steffen Lichtbild, erschienen 1937.

Sennerin, weiblich (Senn, männlich, auch öfter Halter genannt), ist ein Hirtin der auf einer Alm, die das eigene Vieh oder das von anderen Bauern hütet und die Milch zu Käse und Butter verarbeitet.

Allgemeines

Die Sennerin bleibt meistens den ganzen Almsommer auf ihrer Alm, obwohl heute durch Forstwege schon viele Almen erschlossen sind.

Für einige Frauen war die hohe soziale Stellung und die eigenverantwortliche Arbeit ein wichtiger Grund, den Be­ruf der Sennerin zu wählen. Die Ausbildung der Sennerin­nen erfolgte durch Mitarbeit: Zehn-bis vierzehnjährige Mädchen waren meist mit der Viehbetreuung und Milcharbeit vertraut. Ein bis zwei Som­mer bei einer guten Sennerin genügten, um die Mädchen für ihre Aufgabe vorzubereiten. Die Sennerinnen lebten bis zum Rückgang der Almsiedlungen in losen Gemeinschaften auf den Almen, die Unterstützung in Notfällen und eine gewisse Geselligkeit ermöglichten.

Die Sennerin stand während der Almzeit zu einem guten Teil außerhalb der engen sozialen Kontrolle des Hofes und des Ortes. Kirchliche, familiäre und persönliche Bindungen konnten anders und mit geringer Rücksicht auf die herr­schenden Sitten gestaltet werden. Heiraten war damals für swiki:Dienstboten[1] fast unmöglich, da die finanziellen Verhältnis­se die Gründung eines eigenen Hausstandes verhinderten. Hatte eine Frau etwa ledige Kinder, konnte sie als Sen­nerin leichter eine Dienststelle finden und die Kinder bei sich behalten. Dadurch ersparte sich der Bauer auch die Einstellung eines Schaf- oder Ziegenhalters. Im Falle der Dienstboten war die Altersversorgung noch nicht gesetzlich geregelt. Bei einem Verbleib am Hof arbeiteten sie bis ins hohe Alter mit, bei schwerer Krankheit blieb nur der Weg ins Armenhaus.

Während die Freizeit von Dienstboten im Sommer sehr knapp bemessen war, nützten Sennerinnen sie zum Ausbessern oder Anfertigen von Kleidung, zum Stricken, Sticken oder Le­sen. In ihrem Kommunikations- und Informa­tionsbedürfnis waren sie wiederum auf die Außenwelt angewiesen. Sennerin­nen der Umgebung, Jäger, Besucher vom Ort oder dem Heimhof brachten Abwechslung in den Tages­ablauf. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts sind es Wanderer und Almtouristen, die zu einer Jause, einem Ge­spräch, fallweise einer Unterhaltung mit Gesang und Tanz auf die Almen kommen.

Tagesablauf

Obere Helpfereralm

"Um 3 Uhr aufstehen um melken zu gehen, wir hatten zehn Kühe. Nach dem melken werden die Kühe auf die Weide getrieben, anschließend der Stall geputzt auf steirisch " da Scherm ". Des Milchgeschirr am Brunnen gewaschen, und dann halt die verschiedenen Arbeiten die anfallen, Wäsche waschen auf der Waschrumpel, jeden zweiten Tag in die Obere Helpfereralm aufsteigen um das Jungvieh, die Koima, zu suchen , weil die ja alleine unterwegs waren. usw. Wir haben auch Butter und Steirerkas g’macht . Meine Mutter machte auch sehr gute Krapfen!

Um 15:30 war’s dann wieder zum melken, manche Kühe musste man auch suchen gehen, weil sie nicht alleine nach Hause kamen. Wir haben uns auch am Brunnen gewaschen, leider hatten wir kein Badezimmer mit fließenden warmen Wasser. Es gab auch keinen Strom, nur Petroleumlampen oder Kerzen."

Sonstiges

Die Almraunkerln sind ein traditionelles Gebäck, welches die Sennerin beim Almabtrieb an die ihr begegnenden Personen verteilt.

Sennerinnen im EnnstalWiki

Quellen

Fußnote

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki