Dachsteinplateau

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Blick in den westlichen Teil des Dachsteinplateau gegen das Dachsteinmassiv.
Blick auf das Gebiet, das "Auf dem Stein" heißt. Der Blick geht nach Nordosten Richtung Ausseerland.

Das Dachsteinplateau ist eine Karstfläche im Norden der Steiermark und im Südwesten von Oberösterreich.

Geografie

Als Dachsteinplateau bezeichnet man das etwa 15 x 10 Kilometer, etwa 100 Quadratkilometer großes Hochplateau im Dachsteingebirge zwischen dem Dachsteinmassiv im Westen, dem Krippenstein und Speikberg im Norden, der Abbruchkante des Dachsteingebirges nach Süden und im Osten und Nordosten bis in nördlichen Ausläufer des Kemetgebirges - Hocheck - Zinken - Hoher Koppen - Dirndl, wo es das Europaschutzgebiet Steirisches Dachsteinplateau bildet.

Im Südwesten an der Abbruchkante des Dachsteingebirges ins Ennstal befindet sich der Landschaftsteil "Auf dem Stein" auf einer einer mittleren Höhe von 1 900 m ü. A., im Nordosten der Landschaftsteil "Am Stein".

Die einzigartige und beeindruckende Karstlandschaft des Dachsteingebirges beeinhaltet zahlreiche Natur- und Kulturreichtümer. Der natürlichen Vielfalt dieses Gebietes sind zahlreiche Höhlensysteme mit einer einzigartigen Höhlenfauna, seltene Karsterscheinungen wie Karren, Schwinden, Dolinen und Fossilien, ein bis zu 1 000 Jahre Alter Lärchen - und Zirbenbestand, eine noch wenig erforschte Vielfalt von Tieren, sowie Feuchtbiotope wie Seen, Moore und Lacken zuzuzählen.

Aber auch eine 4 000 Jahre alte Almwirtschaft, die direkt mit der urgeschichtlichen Salzmetropole swiki:Hallstatt in Zusammenhang gebracht werden kann, hat dieses Hochplateau geprägt. Durch die Jahrtausende extensive Nutzung entstanden artenreiche Almböden. Felsbilder in Höhleneingängen und an Wänden, uralte Steintauben und Steinmänner als Markierung der Wege und Pässe, die bereits seit der Bronzezeit benutzt werden, künden von der langen Geschichte dieses Gebietes.

Die Natur- und Kulturlandschaft des Dachsteinplateaus, die hohe Artenvielfalt und die große Zahl an besonders schützenswerten Lebensräumen, gaben Anlass, das östliche Steirische Dachsteinplateau im Jahre 2006 zum Europaschutzgebiet Steirisches Dachsteinplateau nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtline zu verordnen.

Almbezeichnungen

Zu finden sind die Königreichalm, die Langkaralm, die Lackenmoosalm, die Maisenbergalm und die Neubergalm.

Hütten

Modereckhütte (Schafsucherhütte), Bei der Hand (Wachhütte, Postenstand) und Halterhütte (Jagdhütte);

Weitere Flurnamen im Gebiet

Wasserboden, Falscher Schönbühel, Wurzkar und Hagelgruben;

Gewässer

Die Entwässerung erfolgt im Plateau und den oberen Hangbereichen unterirdisch durch ein zusammenhängendes Karstwassernetz. Die Quelldichte ist am Plateau sehr gering, 70 % der Quellen schütten außerdem nur periodisch und die Wasserspenden sind außerordentlich gering.

Auf der Karsthochfläche befinden sich mehrere kleine Bergseen: das Maisenbergseelein (1 874 m ü. A.) im Nordosten, das Hirzkarseelein im Norden, das Rumplerseelein mit dem Rumplerbrunn im Norden und das Schneebergseelein gegen Südwesten hin.

Geologie

Das Dachsteinplateau gehört zur Gänze der tirolischen Dachsteindecke an. Der zentrale Plateaubereich wird fast ausschließlich aus Dachsteinkalk aufgebaut, in Hohlformen finden sich mehr oder weniger kleinflächige und im allgemeinen geringmächtige Auflagen von Grundmoränen. Das östliche Dachsteinplateau ist ein durch die eiszeitliche Überformung geprägter Karststock.

Geschichte

Beim Heilbronner Dachsteinunglück 1954 erfroren bei einem Schneesturm in der Karwoche Auf dem Stein drei Lehrer und zehn Schüler aus Heilbronn, Bundesrepublik Deutschland. Daran erinnert heute das Heilbronner Kreuz auf 1 959 m ü. A. am nördliche Rand der Karsthochfläche.

Historische Bilder aus dem Jahr 1957

Bilder

  • Dachsteinplateau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Quellen