Kaserne (Rottenmann)

Vorderansicht Hauptstraße
Dr. Rudolf-Tyrolt-Gasse

Die ehemalige Kaserne ist ein historisches Gebäude in der Stadt Rottenmann.

Geschichte

Das Gebäude mit einer ehemaligen Gemischtwarenhandlung steht an der Ecke Haus Hauptstraße 8 und Dr. Rudolf-Tyrolt-Gasse 126.

Während um 1790 die Landwehr ihre Kaserne im späteren Gebäude des Bezirksgerichst auf der Liegenschaft des heutigen Postamts bezogen hatte, wurde diese Kaserne wahrscheinlich bereits kurz nach dem Erwerb des Objekts Hauptstraße 8 durch Jakob Messner um 1810 hierher verlegt. Laut vorliegenden Plänen umfasste die Kaserne das Areal von der Hauptstraße bis zur Hintergasse, im Nord-Süd-Trakt waren die Mannschaftsquartiere eingerichtet. Die Kaserne bestand vermutlich bis zum großen Stadtbrand im Dezember 1849. Aus einem Zeitungsartikel des "Grazer Volksblatts" ist zu schließen, dass die Gebäude danach mindestens 20 Jahre lang ungenutzt blieben.

Jakob Messner war der erste von den Bürgern gewählte Bürgermeister der nach den Freiheitskämpfen 1848 selbstverwalteten Stadt Rottenmann. Davor hatte der Gewerke Josef Pesendorfer die Herrschaft Rottenmann im Schlossgebäude inne. Jakob Messner, der schon von Josef Pesendorfer als Bürgermeister ernannt worden war, wurde schließlich 1850 von den Bürgern gewählt. 1861 folgte ihm Rupert Hofer als Bürgermeister nach. Als Eigentümer des Objekts war seit 1875 Hubert Messner eingetragen, Besitzer der Drahtzug- und Bleiweißfabrik. 1887 musste dieser wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten Konkurs anmelden.

Daher sind 1885 der Advokat Dr. Raimund Petretto, ebenfalls spätere Bürgermeister von Rottenmann, und 1886 die Sparkasse der Stadt Rottenmann, als Eigentümer der Liegenschaft genannt. Schließlich kaufte im Jahr 1887 Johann Schleimer das Objekt, der eine Handlung mit diversen Waren betrieb. Johann Schleimer war zwischen 1903 und 1905 Bürgermeister und erwarb sich Verdienste mit der Finanzierung der Vertäfelung des Rathaussaales. Aus diesem Grund war nach dem Rathausbau im Museumszimmer, heute Trauungszimmer, ein Gemälde von ihm aufgehängt. Er wurde 1914 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Ab ca. 1920 übernahm Wilhelm Jaklin als Johann Schleimers Nachfolger die Handlung.

Im Grundbuch scheinen von 1930 an Johann und Anna Jaklitsch auf, ab 1951 Anna und Johann Urain. 1972 übernahmen nach dem Ableben von Anna Urain Irmgard Muckenhofer und Hans Urain bereits Teile der Liegenschaft, seit 1984 gehört ihnen das Objekt jeweils zur Hälfte.

Weblink

Quellen