Sunk

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Orte von Bedeutung für das steirische Ennstal
Dieser Artikel behandelt einen Ort oder Berg, der weder im Bezirk Liezen liegt, noch mit der Geschichte des steirischen Ennstals in besonderer Weise verbunden ist.
Er hat jedoch durch wirtschaftliche und vereinzelt auch geschichtliche oder geografische Bezugspunkte mit dem Bezirk Liezen zu tun.
Sunk

Sunk ist ein Flurname in Hohentauern im Bezirk Murau.

Geografie

Südlich von Trieben, im Wolfsgraben, zweigt nach etwa drei Kilometern (gemessen von der Stadtmitte von Trieben) ein Tal beim Wasserkraftwerk Sunkbach beim Triebenbach nach Südwesten ab. Dieses Tal trägt den Flurnamen Sunk. Nordwestlich erhebt sich die Sunkmauer, südöstlich die Geißmauer. Südlich der Gaißmauer im Bereich der Kreutbauernalm sowie am südwestlichen Ende der Sunk in der Ortschaft "Bergbau" auf 1 161 m ü. A. befanden sich Bergwerke. Am Talanfang bei Hohentauern steht das Wasserkraftwerk Helleralm. Beide Kraftwerke gehören zum Stift Admont.

Geologie

Im Sunk gab oder gibt es noch eine Tropfsteinhöhle. Die Höhle hat mehrere größere Räume und Kamine und weist schöne Tropfsteingebilde auf. Die Wände sind nicht glatt geformt, sondern haben die merkwürdigsten Formen.[1]

Geschichte

Am Ende des 19. Jahrhunderts sorgte der Magnesit- und der Graphit-Bergbau im Ortsteil Bergbau, mit Weiterverarbeitung im Magnesitwerk Trieben, für einen Aufschwung. 1991 wurde er aber wegen billigerer Konkurrenz aus anderen Ländern eingestellt. 2013 wurde der Magnesitabbau probeweise wieder aufgenommen.[2]

In der Ausgabe der "Tagespost Graz" vom 7. November 1873 steht zu lesen:[3]

[...] Der Name "Sunk"– von sinken– stammt daher, weil der Bach, vor Urzeiten von einem Geröllabsturze verschüttet, sich dem Auge auf etwa 1000 Schritte entzieht, also gleichsam versinkt. Mich sollte es wundern, wenn die Bauern dieses Naturereigniß nicht dem Teufel in die Schuhe schieben sollten. [...]

Das "Grazer Volksblatt" berichtet in ihrer Ausgabe 15. Dezember 1909 von einem Lawinenunglück:[4]

Trieben, 13. Dezember. (Tod durch eine Schneelawine.) Aus denn Sunk bei Hohentauern wird uns ge­meldet, daß dort am 8. d. M. nachmittags zwei Schneelawinen niedergingen. Unter die zweite kam der 24 Jahre alte, nach Böhmen zuständige Vorarbeiter Johann Bestl. Niemand hatte aber eine Ahnung, daß sich der Abgängige unter der Schneelawine befinde, denn im Sunk glaubte man, Bestl sei am Bauplatze in Trieben, und am Bauplatze meinte man, er sei im Sunk. Erst als Bestl Donnerstag, Freitag, Samstag nirgends mehr zu erblicken war, kam man auf den Gedanken, der Vermißte sei unter die Lawine geraten. Ge­stern verbreitete sich plötzlich im Orte das Gerücht, ein Vor­arbeiter sei im Saugraben von einer von der Hohen Wand herabgekommenen Lawine verschüttet worden. Gendarmeriewachtmeister Zweideck verständigte sofort Herrn Bürgermeister und Feuerwehrhauptmann Gasteiner, der im Ver­eine mit dem Ingenieur Grünner mit Leuten aufbrach, im die Bergungsarbeiten im Sunk vorzunehmen. Im Sunk schloß sich Bergverwatter Wenger mit seinen Knappen an, so daß nun 60 Arbeiter mit dem Wegschaufeln des Lawinenschnees betraut waren. Man stieß auch nach zweistündiger Arbeit auf den Stock, des Vermißten, bald kam auch die Leiche zum Vorschein. Man schaffte sie nach Hohentauern. Erwähnt sei noch, daß Bestl, ein ruhiger, fleißiger Bursche, mit einem Briefe in der Tasche zum Postamte Trieben wollte. Vor kurzer Zeit diente Bestl beim Militär. Die Bergungs­arbeiten gestalteten sich sehr schwierig und bei dem gestern abends herrschenden Tauwetter konnte man nicht wissen, ob von der Hohen Wand nicht noch eine Lawine kommt. Die Herren Bürgermeister Gasteiner, Ingenieur Grünner und Berg­verwalter Wenger verdienen nebst der Mannschaft das größte Lob für die anstrengenden Bemühungen um die Bergung der Leiche.

Bildergalerie

weitere Bilder

  • Sunk – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Weblink

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 19. Oktober 2025

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Sunk"
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Arbeiterwille", Ausgabe vom 5. September 1908, Seite 7
  2. steiermark.orf.at, Bergbau in Hohentauern wieder aufgenommen. In: ORF.at, 15. Juli 2013.
  3. ANNO, "Tagespost Graz", Ausgabe vom 7. November 1873, Seite 11
  4. ANNO, "Grazer Volksblatt", Ausgabe vom 15. Dezember 1909, Seite 8