Kaiserau

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In der Kaiserau. Blick zum Schloss Kaiserau und im Hintergrund erhebt sich die Admonter Reichensteingruppe.
Der südliche Beginn des Lichtmessbachgrabens in der Kaiserau.

Die Kaiserau, auch Kaiserauer Becken genannt, ist ein Hochtal in der Katastralgemeinde Krumau in der Marktgemeinde Admont.

Geografie

Südlich des Marktzentrums führt der Lichtmessbachgraben nach Süden in das Kaiserauer Becken, das sich in nordöstliche Richtung von rund 1 000 m ü. A. bis auf etwa 1 200 m ü. A. auf einer Länge von etwa drei Kilometer bei einer maximalen Breite von etwa 600 Metern erstreckt. Im Zentrum des Beckens befindet sich das Schloss Kaiserau, an seinem Südrand verläuft die mautpflichtige Kaiserau Mautstraße.

Das Hochplateau liegt auf einer Seehöhe von 1 127 m ü. A. im südwestlichen Teil der Admonter Reichensteingruppe. Im Sommer bietet die Kaiserau zahlreiche Wander- und Bergtourenmöglichkeiten. Für den Wintersport stehen drei Schlepplifte, ein "Zauberteppich" sowie eine Langlaufloipe zur Verfügung.

Im Südosten führt das Edenburgertörl in die Nachbargemeinde Trieben. Im Nordosten liegt die Scheibleggerhochalm, im Südosten der Lahngangkogel. Von der Kaiserau hat man bei schönem Wetter einen guten Blick auf die Admonter Reichensteingruppe.

Zur Stromgewinnung wurde der Solarpark Kaiserau errichtet.

Geschichte

"Gruß dir, Kaiserin der Auen Und der Alpen Königin!". So dichtete vor etwa 180 Jahren der Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall (* 1774 in Graz; † 1856 in Wien)[1] beim Anblick des idyllischen Hochtales.

Der Name stammt nicht von einem Kaiser, sondern von einer mittelalterlichen Schwaige namens "Chaeserowe" (erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahr 1160). Die Kaiserau hat also mit Käseerzeugung zu tun. Die Sommermeierei des Benediktinerstiftes Admont zählte früher zu den größten der Steiermark. Im Sommer 1827 wurden dort 2 266 Pfund (= 1 300 Kilogramm) Butter gewonnen.

1807 besuchte der Schriftsteller Franz Sartori das Benediktinerstift Admont und die Kaiserau. Dabei beschrieb und lobte er in seinem Reisebericht die steiermärkische Almwirtschaft. Auch Erzherzog Johann bewunderte die fortschrittliche Almwirtschaft.

Das im 18. Jahrhundert zu einem Jagdschloss umgebaute Gebäude in der Kaiserau beherbergte hochrangige Gäste, die diese ruhige Berglandschaft geniessen konnten. Auch heute ist es dem Wanderer, Bergsteiger oder Skifahrer des Sommers und Winters möglich, sich ähnlich wohl zu fühlen wie seinerzeit Hammer-Purgstall: "Dich im Sonnenglanz zu schauen Ist für’s Leben Hochgewinn."

Ereignisse

Am Sonntag, den 14. Dezember 1975, fand ein Testlauf der Langläufer der DDR (Deutsche Demokratische Republik) in der Kaiserau statt. Mit Ausnahme des erkälteten Weltmeisters Gerhard Grimmer stand die Weltelite am Start. Die Bestzeit über 23 Kilometer lief Gert-Dietmar Klause mit 01:12,07 Stunden vor Wolf (01:13,16) und Hessler (01:14,02), bester Österreicher wurde auf Platz acht Peter Steiner aus Tirol (01:19,15). Schnellste Dame wurde Barbara Petzolt, DDR, mit 25:41,1 Minuten über acht Kilometer.[2]

Im August 2016 sorgte ein europaweites Treffen von rund 450 Mitgliedern der sogenannten Rainbow Family für Aufregung. Ohne des Zustimmung des Grundstückeigentümers, dem Benediktinerstift Admont campierten die Mitglieder auf einer Alm in der Kaiserau von Samstag, den 6., auf Sonntag, den 7. August 2016. Nach einer Räumungsverordnung der Bezirkshauptmannschaft Liezen zogen die Campierer unter der Beobachtung von rund 70 Polizisten am Nachmittag wieder ab. Die Leute waren zuvor schon im Bezirk in Wildalpen und Palfau und dann in die Kaiserau weitergezogen.

"Das Ganze ist ein Weidegebiet. Auf der Fläche waren 200 Tiere, die wir aus Sicherheitsgründen wegtreiben mussten. Auch wenn sie uns gefragt hätten, hätten wir ein Camp an dieser Stelle niemals gestatten können", betonte Helmuth Neuner, Wirtschaftsdirektor der Stiftes Admont.[3]

Gastronomie

Hütten

Kleindenkmäler

Sagen

Bilder

  • Kaiserau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Weblink

  • Lage auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand 7. Dezember 2022)

Quellen

→ das Beiheft als PDF: Datei:Hasitschka, Wegpunkte Gesäuse red.pdf|Hasitschka, Wegpunkte Gesäuse]]

Einzelnachweise

  1. siehe Joseph von Hammer-Purgstall
  2. swiki:Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 15. Dezember 1975, Seite 9
  3. "Salzburger Nachrichten" in der online-Ausgabe vom 7. August 2016