Bergrettung

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Die Bergrettung ist eine Rettungsorganisation von ehrenamtlichen Helfern, die Menschen in Bergnot helfen. In der Steiermark gibt es rund 1 700 ehrenamtliche Mitarbeiter in dieser Organisation.

Geschichte

Mit dem Aufkommen des Alpinismus setzte auch die Entwicklung des Bergrettungswesens ein. Man warb um Fremde, die vor allem eine wirtschaftliche Bedeutung in den Bergen hatte und musste nun auch dafür sorgen, sie nach einem Unfall wieder ins Tal zu bringen.

Die Sektion Austria des Oesterreichischen Alpenvereins war maßgeblich an der Entwicklung der Bergrettung beteiligt. Die Verpflichtung der Bergführer zur Hilfeleistung führte 1885 zu Überlegungen der Gründung einer Gesellschaft, die als "Alpines Rettungscomité Wien" am 22. Mai 1896 entstand.

Die beiden Weltkriege brachten auch Lichtblicke mit sich, nämlich die rasche Weiterentwicklung des Bergrettungswesens durch den Alpinkampf. Nach den ersten Jahren des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg begann nach 1950 eine Aufbruchzeit, in der die Rettungstechnik weiter verfeinert und ein wichtiger Teil des Bergfremdenverkehrs wurde.

Der Einsatz von Hubschraubern öffnete neue Einsatzmöglichkeiten für die Bergrettung. Heute stellen weniger schwierige Felsbergungen die Schwerpunkte dar, sondern Suchaktionen, Lawinenbergungen, Einsätze bei Paragleitern und Canyoning-Sportlern sowie die Pistenrettung.

Der Ennstaler berichtete im Oktober 2015 über den aktuellen Stand

Wenn ein Notruf in einer Bergrettungszentrale eingeht, bricht ein Team von Experten auf und begibt sich oft in extremes alpines Terrain, nicht selten bei Schlechtwetter oder in der Nacht, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Dass es im Hochgebirge bei Sturm, Regen, Kälte und schlechter Sicht ungleich härter ist als beim Sportklettern in sonnigen Gefilden an 20 Meter hohen Felsen, leuchtet sicher auch allen ein, die mit dem Bergsteigen weniger vertraut sind. Damit in solchen Einsatzfällen das Risiko für die Retter in einem verantwortbaren Maß gehalten werden kann und auch noch in Bedrängnis Geratene versorgt und gerettet werden können, bedarf es eines hohen Leistungsstandards der Bergrettungsspezialisten.

Und dieses hängt zum einen vom hohen Eigenkönnen – das heißt, Bergretter sind auch privat sehr oft auf extremen Anstiegen im Gebirge unterwegs – und zum anderen von unzähligen Stunden, in welchen Bergetechniken und der Einsatz der speziellen Bergrettungsgerätschaften geübt wird, bis die Handgriffe eben blind sitzen.

Ganz nebenbei zählt das Gesäuse durch seinen langjährigen hohen Bekanntheitsgrad zu einem beliebten Tourenziel von Wanderern und Alpinisten aller Schwierigkeitsgrade. Die Besucherzahl ist stetig im Steigen, ebenso die Statistik der alpinen Notfälle. Eine Wochenend- und Feiertagsbereitschaft ist für den Alpinen Rettungsdienst Gesäuse daher obligatorisch geworden.

Übungsannahmen im Sommer 2015

Im Sommer 2015 wurden daher einige hoch anspruchsvolle Übungseinsätze abgehalten, welche vorrangig das Ziel hatten, dieses hoh Niveau auch unter schwierigsten Bedingungen sicherstellen zu können. So galt es in einem Fall, spät nachmittags mit Einsatzausrüstung bepackt über den Westgrat auf den Admonter Kalbling zu klettern und einen gestürzten und verletzten Kletterer aus dem schwierigen und überhängenden "Scheiblehnerriss" zu bergen. Die Rettungsmannschaft wurde mit dem neuen Dyneema-Doppelseil rund 100 Meter abgelassen, versorgte den Verunfallten – bereits bei voller Dunkelheit – und setzte dann nach weiteren 100 Metern Abseilstrecke sicher mit dem Geborgenen am Wandfuß auf. Dass die Mannschaft an diesem Tag kurz zuvor auch einen realen Einsatz zu bewältigen hatte, sei hier nur am Rand erwähnt.

Eine weitere Übung wurde – ebenfalls am späten Nachmittag – am Hahnstein abgehalten. Hier galt es, eine verstiegene Person aufzufinden und diese mittels behelfsmäßiger Bergrettungstechnik in Sicherheit zu bringen.

Ernstfall im September 2015

Im September wurde die Bergrettung durch einen im Gebiet der Ennstalerhütte und des Tamischbachturmes vermissten Bergsteiger für nahezu eine ganze Woche auf Trab gehalten. Neun Bergrettungsortsstellen, federführend Admont und Landl, durchkämmten das Gebiet, ebenso stand die Alpinpolizei mit mehreren Suchteams und einem Helikopter im Einsatz. Die Hubschrauberstaffel des Militärflughafens Aigen im Ennstal entsandte eine "Alouette III", die Mannschaftstransporte erledigten die regionalen Feuerwehren, die Wasserrettung war am Wildwasser der Enns tätig. Das schwer einsichtige Gelände wurde mit den Hunden der Bergrettungshundestaffel abgesucht. Für die Logistik der Geländezuteilung an die Suchmannschaften zeichnete ein Expertenteam der Bergrettung verantwortlich, welches alle Manöver digital und kartographisch aufzeichnete. Leider konnte der Vermisste im schwierigen und teils von hohen Felswänden durchsetzten Gelände nicht gefunden werden.

Das perfekte Zusammenspiel aller genannten Einsatzkräfte basiert natürlich auf den vielen Übungsstunden der beteiligten Einsatzorganisationen. Neben Übungsszenarien im eigenen Kreis wird sehr oft auch organisationsübergreifend gearbeitet.

Für die Bergrettungsmitglieder spielt die Zeit, welche sie für Übungen und Einsätze aufwenden, keine Rolle. Die hat man einfach, die nimmt man sich, das ist die Freizeit, welche man für die gute Sache spendet. Und das Höchste daran: Diese Zeit ist in Wirklichkeit mit dem "schnöden Mammon – Geld" ohnehin unbezahlbar.

Bergrettungsstellen im Bezirk Liezen

Im Bezirk Liezen gibt es mehrere Bergrettungsstellen:

Gebietsleiter der Bergrettung Steiermark im Bezirk Liezen

Hauptartikel Gebietsleiter der Bergrettung Steiermark im Bezirk Liezen

Quellen