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Geschichte von Rohrmoos-Untertal

Artikel einer Gemeinde, die bis 31. Dezember 2014 selbständig war
Dieser Artikel zeigt dir Daten und Fakten der ehemals selbständigen Gemeinde Rohrmoos-Untertal bis zur Gemeindestrukturreform 2015.
Spätere Ereignisse, die diese Gemeinde betreffen findest du im Gemeindeartikel über Schladming


Der Name Rohrmoos leitet sich von den Moosmatten ab, welche die heute weitgehend verbaute und trockengelegte Hochfläche der Gemeinde bis Mitte des 20. Jahrhunderts bedeckten.

Die erste urkundliche Nennung stammt von 1180. Der bayerische Edelmann Konrad von Wolfsegg, der im Gebiet von Schladming ansässig war, schenkte zwei Höfe am "Rohrmoosberg" dem Benediktinerstift Admont] und dem Salzburger swiki:Domkapitel[1] schenkte.

Zu den ältesten, urkundlich nachweisbaren Ansiedlungen gehören das heutige Stangllehen (1220), das Anwesen vlg. Alpsteger, die Neudeggalm, vlg. Auer in Untertal, vlg. Spreitzenberger am Fastenberg, vlg. Rinderbichler am Fastenberg, die Weiße Wand und vlg. Gföller im Untertal (alle 1280). Vom vlg. Seiter und vlg. Stammer berichten Urkunden erstmalig im Jahre 1463.

Reste eines mittelalterlichen Wehrbaues, der Burg Säusenstein, sind heute noch neben dem Gasthof Rohrmooser Schlössl zu sehen. Aus Schriftstücken in Archiven von Graz, Admont und Salzburg geht hervor, dass im 14. Jahrhundert im Bereich von Rohrmoos reges bäuerliches Leben auf Höhen und Almen herrschte.

Eine besondere Rolle spielte vermutlich schon seit der Römerzeit der Bergbau. Der hohe Mineralgehalt des kristallinen Gesteins der Niederen Tauern ermöglichte den Abbau von Silber-, Kupfer-, Blei- und Zinkerzen und später auch zum Nickelabbau. Die Lagerstätten liegen in einer durchschnittlichen Höhe von 2 000 m ü. A., wodurch die Arbeit sehr schwierig und nur durch berggewandte Knappen möglich war.

Die Bergbautradition des Gebietes wurde in jüngster Zeit durch die Schaffung eines Stollenlehrpfades und den Wiederaufbau eines Schmelzofens (Nickelmuseum Hopfriesen - Obertal) neu belebt und wird dem interessierten Publikum im Rahmen von Führungen vermittelt.

An den Bergbau und die Erzverarbeitung erinnern auch heute noch Namen wie "Zinkwand", "Knappenkar" und Hausnamen wie "Pocher" oder "Talhammer".

Im Bauernaufstände 1525, der für Schladming mit der Zerstörung der Stadt und dem Verlust des Stadtrechts endete, spielte das Rohrmoos eine wesentliche strategische Rolle, da das Bauernheer über diesen Umweg in Schladming einfiel und die Truppen des steirischen Landeshauptmannes vorerst besiegen konnte.

Reformation und Gegenreformation ließen das Rohrmoos nicht unberührt, wobei es in der Abgeschiedenheit der Alpentäler und der einzelnen Bauernhöfe auch in der Zeit der Gegenreformation gelang, den "neuen Glauben" zu bewahren, was sich bis heute in der hohen Anzahl evangelischer Christen manifestiert.

Im 19. Jahrhundert hat der "steirische Prinz" Erzherzog Johann durch zahlreiche Wanderungen und Gipfelbesteigungen (Hochgolling, Hohe Wildstelle) diese Region der Niederen Tauern in Bergsteigerkreisen bekannt gemacht.

Im 20. Jahrhundert vollzog sich in der einst von Landwirtschaft und Bergbau dominierten Gemeinde Rohrmoos-Untertal der Wandel zu einer aufgeschlossenen Fremdenverkehrsregion, in der aber auf regionale Identität nach wie vor großer Wert gelegt wird.

Bis 31. Dezember 1954 gab es die beiden eigenständigen Gemeinden Rohrmoos mit den Ortsteilen Rohrmoos und Obertal sowie Untertal mit den Ortsteilen Untertal und Fastenberg. Mit Wirksamkeit 1. Jänner 1955 wurden diese beiden Gemeinden aufgrund gleichlautender Gemeinderatsbeschlüsse (sowie auf "Druck" des Landes Steiermark als Aufsichtsbehörde) zur nunmehrigen Gemeinde Rohrmoos-Untertal zusammengelegt.

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki