Katholische Pfarrkirche hl. Bartholomäus
Die katholische Pfarrkirche hl. Bartholomäus ist die Pfarrkirche der Ennstaler Gemeinde Landl in Kirchenlandl. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz.
Allgemeines
Die dem Patrozinium hl. Bartholomäus unterstellte römisch-katholische Pfarrkirche – dem Benediktinerstift Admont inkorporiert – gehört zum Dekanat Admont in der Diözese Graz-Seckau. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Am 12. August 1273 wird urkundlich eine vom Benediktinerstift Admont am linken Ennsufer unweit der Mündung der Salza erbaute kleine Kirche erwähnt. Das Gotteshaus, errichtet unter Abt Albert II. von Lauterbeck, erhielt die Schutzheiligen Michael, Bartholomäus und Matthäus. Sie wurde von Bischof swiki:Heinrich II. von Chiemsee[1] geweiht.
Die Pfarrerhebung dürfte um 1270 erfolgt sein. Der heutige Innenraum in seiner edlen spätgotischen Form stammt aus dem Jahre 1523. Nur die Gruftkapelle des Gewerken Leonhard Kerzenmandl ist eine spätere architektonische Zutat. Das großartige Gewölbe, welches ein Netzgewölbe an das Sterngewölbe fügt, stammt wahrscheinlich vom stiftischen Baumeister Bernhard Polhaymer. Der Hauptaltar ist in der "Regotisierungswelle" durch einen neugotischen ersetzt worden. Das von der Gemeinde Landl 1899 gestiftete linke Chorfenster verbildlicht den auferstandenen Heiland, das rechte die Geburt Christi. Die Pfarrkirche erhielt 1973 unter P. Martin Silber eine elektrische Kirchenuhr, ein Jahr später eine neue Orgel.
Im Jahr 2011 wurde die Außenseite der Pfarrkirche Landl renoviert. Dort befindet sich auch ein Epitaph für Hans von Gasteiger, dem Erbauer zweier Holzrechen im Gebiet.
Architektur
Das Kirchenäußere zeigt abgetreppte Strebepfeiler und dreibahnige Maßwerkfenster. Der mächtige gotische Westturm wurde mit einer Lisenengliederung und einem Haubendach barockisiert. Der massive wehrhafte Turm hat eine nach zwei Seiten offene Turmhalle, im ersten Obergeschoß befindet sich ein Schulterbogenportal mit einer Röteljahresangabe 1496. Im südlichen Turmwinkel zeigt sich ein Treppentürmchen. Das spitzbogige Südportal und das spitzbogige verstäbte Westportal haben Türen mit gotischen Beschlägen. Beidseits am Chorjoch stehen barocke Seitenkapellen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Nördlich befindet sich unter der Seitenkapelle die Gruftkapelle Kerzenmandl aus 1661.
Am Turm befindet sich ein Wappengrabstein Wolf Khalp 1602, an der Sakristei ein Grabstein zu Hans von Gasteiger (* 1499; † 1577), der Grabstein zeigt im Relief den Verstorbenen mit seiner Familie vor dem Gekreuzigten kniend und darüber Jonas mit dem Walfisch.
Das Kircheninnere zeigt ein zweijochiges fast quadratisches Langhaus mit einem Netzrippengewölbe auf Runddiensten und einer durchgehenden Scheitelrippe. Der leicht eingezogene einjochige Chor mit einem Fünfachtelschluss hat im Joch ein sechsteiliges schlingendes und im Schluss ein achtteiliges Sternrippengewölbe auf Kugelkonsolen. Die dreiachsige Westempore entstand wohl im 19. Jahrhundert.
Die figürlichen Glasmalereien im Chorschluss schuf 1899 die Innsbrucker Glasmalerei Anstalt.
Ausstattung
Der neugotische Hochaltar aus dem Ende des 19. Jahrhunderts beinhaltet Teile des alten Altares der Katholische Pfarrkirche Hall bei Admont.
In der Nordkapelle steht ein Rosenkranzaltar aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das Altarblatt zeigt die Überreichung des Rosenkranzes an den hl. Dominikus. Der Altar von 1721 in der Südkapelle zeigt das Bild Anna Maria lesen lehrend des Malers Josephus Matthäus Ostrawsky 1718.
Das Chororatoriumsgitter ist aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Das neugotische Orgelprospekt beinhaltet ein Orgelwerk aus 1974.
Bildergalerie
Quellen
- www.katholische-kirche-steiermark.at
- altenmarkt-enns.graz-seckau.at
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Katholische Pfarrkirche hl. Bartholomäus"
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis