Portal:Geschichte/Altenmarkt bei St. Gallen

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mehr Inhalte

Altenmarkt bei St. Gallen im Ennstalwiki. Artikel dort auch editieren!

Geschichte Altenmarkts bei St. Gallen

Altenmarkt im Jahr 1825, nach einem Stich von j.F.Kaiser

"Zu alten Marchet" ( "der alte Markt" oder "Altenmarkt") erstmals 1335 erwähnt, deutet daraufhin, dass Altenmarkt noch vor 1138/1152 entstanden sein muss. Denn zu jener Zeit hatte der Ministerale Kaiser Konrads III. Gottfried von Wetternfeld schon in einer Waldrodung für die Kirche des hl. Gallus vorgenommen gehabt. Die Kirche schenkte er dann dem Benediktinerstift Admont schenkte.

Im Mittelalter stand die Entwicklung von Altenmarkt in engem Zusammenhang mit dem Eisentransportweg von Eisenerz nach Oberösterreich. Mit der Admonter Klostergründung hatten die langwierigen Rodungen des weiträumigen und damals noch in höchstem Maß unwirtlichen Waldlandes und dessen Neubesiedlung eingesetzt. Admont wusste ab 1278 durch den Ausbau seiner Herrschaft Gallenstein die bürgerlichen Rechte in Altenmarkt bei Entzug der Burgrechte von ihren Dienstleuten, den Gleussern, zu schmälern. Das ursprüngliche Patrozinium der bei einem festen Haus gelegenen Eigenkirche St. Martha-St. Nikolaus kam erst durch Admont in Altenmarkt zu Ehren. Dies weist auf Versorgung mit dem Lebensnotwendigen der auf der alten Eisen Straße Reisenden hin. Einkünfte hatte der Ort durch eine Urfahr (Überfahrt auf der Enns), bis Admont 1277 eine Brücke über die Enns bauen durfte. Trotzdem blieb die Erwerbsgrundlage der Bevölkerung in Altenmarkt, das zu einem Straßenmarkt ausgebaut worden war, Handel und Gewerbe, wie der Salzhandel des 17. Jahrhunderts, die Wochenmarktfreiheit von 1623 und die Bäckerordnung von 1692 zeigen. Allein die Lage an der Enns mit Flößerei, die 1440 durch eine Ordnung geregelt wurde, mit dem Treppelweg, wie die Eisenstraße mit der landesfürstlichen Maut bestimmten mit Handel und Fuhrwesen ein märktisches Leben der Bürger, bis der Bau der Kronprinz-Rudolf-Bahn 1875 einen wirtschaftlichen Wandel einleitete, der zum modernen Ennskraftwerk führte. Das Turbinenrad verbindet sich mit den von Fleiß und Mühe zeugenden Rudern der einstigen Flößerei und dem Wagenrad der ehemaligen Salz- und Eisenfuhrwerke im Wappen, das bestimmt ist durch den Fluss, der nun, neu gebändigt, wieder Kraft spendet.

In etwa 30 Hammerwerken wurde ab dem Jahr 1500 in der näheren Umgebung von Altenmarkt gearbeitet. Eine erste Erwähnung eines Lehrers in Altenmarkt findet sich mit Leopold Mülperger im Jahr 1570. Im selben Jahr brach in der Nachbargemeinde St. Gallen die Pest aus. Am 27. April 1575 brach in der Nacht ein Brand aus, der 14 Häuser samt Kirche vernichtete.

1646 übernachtete Erzherzog Ferdinand, Sohn des Kaisers Ferdinand III. und später römischer König, auf seiner Durchreise in Altenmarkt. Um diese Zeit hatte sich die Lehre Luthers in der Region schon stark verwurzelt. Die Gegenreformation versuchte dem entgegenzuwirken. 1600 kam die Reformationskommission nach St. Gallen. 1626 erreichte der oberösterreichische Bauernaufstand die obersteirischen Landesgrenze. Am 10. April 1773 kam es zu einer neuerlichen Brandkatastrophe, bei der wiederum die Kirche samt dem Turm sowie andere Gebäude ein Raub der Flammen wurden.

Die Pfarre Altenmarkt an der Enns erlangte 1786 ihre Selbständigkeit. Die Kirche war am 23. September 1152 vom Salzburger Erzbischof swiki:Eberhard I. von Biburg[1] geweiht worden.

Ende des 18. Jahrhunderts war auch das Gebiet um Altenmarkt bei St. Gallen von nach Wien vordringenden Franzosen bedroht.

Das erste Schulgebäude konnte 1873 in Betrieb genommen werden.

Wappen

Altenmarkt bei St. Gallen erhielt sein Gemeindewappen am 30. Juli 1981 mit Wirkung zum 1. Oktober 1981[2] verliehen. Es zeigt ein rotes Schild, darin ein blauer Schrägrechtsbalken, gesäumt von je einem silbernen Ruder mit einwärts gekehrtem Blatt, wobei das Blatt des oberen Ruders an den hinteren, das Blatt des unteren Ruders an den vorderen Schildrand stößt; oben erscheint eine fünfschaufelige silberne Turbine, unten ein silbernes Wagenrad.

Der Entwurf des Wappens stammte von Heinrich Purkarthofer, Graz[3].

Quellen

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki
  2. LGB1. 1981, 20. Stück, Nr. 92
  3. H. Purkarthofer: Die Wappen der Märkte und Städte des steirischen Ennstales. Ihre geschichtliche und rechtliche Grundlage, MStLA 31, 87 ff.