Paul Ritter von Schöller

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Paul Eduard von Schoeller

Sir Paul Eduard von Schoeller (* 15. Juni 1853 in Wien; † 2. November 1920 ebenda) war ein österreichischer Montanindustrieller.

Leben (Auszug)

Paul Eduard von Schoeller entstammte der Wiener Linie der rheinischen Unternehmerfamilie Schoeller und war der Sohn des in Düren geborenen und in Wien tätigen sowie 1867 geadelten Kaufmanns Johann Paul von Schoeller (* 1808; † 1882) und seiner Ehefrau Pauline (* 1812; † 1877). Sie war ebenfalls eine geborene Schoeller und Tochter des Dürener Tuchfabrikanten Johann Peter Schoeller (* 1778; † 1838), eines Bruders von Leopold Schoeller und damit eine entfernte Cousine von Paul Eduard.

Nach seinem Studium in Wien, Leipzig und am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Philipp Wilhelm von Schoeller in den verschiedenen Unternehmen seines Onkels Alexander von Schoeller eingearbeitet. Schon bald danach wurde er von diesem beauftragt, die von ihm 1853 gegründete Rollgerstenfabrik in Ebenfurth bei Wien, die Schoeller’sche Dampfmühle, zu übernehmen und zu sanieren, da sie infolge der ungarischen Konkurrenz wirtschaftliche Probleme bekommen hatte.

Nachdem er bereits seit längerem für das Großhandelshaus Schoeller & Co. in Wien, der späteren Schoellerbank tätig war, wurde Paul Eduard schließlich 1883 als Gesellschafter übernommen. Nach dem Tod seines Onkels Alexander 1886 und dem nur drei Jahre späteren Tod seines Vetters Gustav Adolph von Schoeller wurde er zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Philipp Wilhelm Universalerbe des gesamten Firmenimperiums. Da sich sein Bruder aber schon bald immer mehr aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte, übernahm Paul Eduard die alleinige Leitung der Unternehmen.

Von 1895 bis 1919 war er Präsident und anschließend Ehrenpräsident der Börse für Landwirtschaftliche Produkte, ab 1902 als Mitglied und ab 1909 Präsident der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer sowie von 1903 bis 1909 des Zentralverbandes der Industriellen Österreichs. Des Weiteren war er Mitglied des Verwaltungsrates der Österreichischen Nordwestbahn der Österreichischen Bodencreditanstalt und ab 1904 des Industriellen Rates im Handelsministerium. Bereits 1898 gehörte er zu den 206 Gründungsmitgliedern des Österreichischen Automobil-Clubs und wirkte ferner für viele Jahre in der Studienkommission der neu gegründeten Exportakademie Wien.

Darüber hinaus vertrat Schoeller von 1892 bis 1912 die Interessen des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland als Generalkonsul in Wien. Für die hierbei erbrachten Verdienste wurde er 1912 als Knight Bachelor mit dem Titel Sir in den britischen Adelsstand erhoben. Ferner wurde er bereits im Jahre 1902 auf Grund seines politischen Engagements für die österreichische liberale Verfassungspartei zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses im Österreichischen Reichsrat ernannt.

Ennstalbezug

1880 erwarb er das Jagdrevier in Buchau, wo er 1881 das Jagdschloss Buchau errichten ließ.

Quelle