Leopoldinenbrunnen (Admont)
Der Leopoldinenbrunnen ist eine denkmalgeschützte Brunnenanlage aus weißem Marmor am Rand des Dr. Genger-Platzes in der Marktgemeinde Admont.
Geschichte
Der Leopoldinenbrunnen wurde vom ehemaligen Dampfsägebesitzer in Admont, dem Kaiserlichen Rat, Oberschützenmeister und Ehrenbürger von Admont Max Gerstle gestiftet und vor dessen Haus der Villa Gerstle im Jahr 1892 aus weißem Marmor aus Anlass seines 20jährigen Aufenthalts in der Marktgemeinde errichtet.[1]
Als Abschluss des Wasserleitungsbaues 1892 ließ der kaiserliche Rat und Ehrenbürger von Admont, Max Gerstle, "aus Freude und Liebe zu Admont" südlich der heutigen Dr.-Genger-Villa (früher Gerstle-Villa bzw. Praidlfelder-Haus), am "Brunnplatz", anstelle des hölzernen "Friedlbrunnens" einen repräsentativen Brunnen errichten. Den Aufbau besorgt Mauermeister Antonio Franz aus Admont. Der steinerne Brunnen wurde von der Firma Grein in Graz geliefert.
Im Zuge der Eröffnung dankte Bürgermeister Karl Pongratz dem Gönner mit folgenden Worten: " Euer Hochwohlgeboren haben sich durch diese großartige Anlage und überhaupt durch Ihre der Gemeinde stets auf allen Gebieten erwiesenen humanitären Unterstützungen ein unauslöschliches Verdienst bei den Bewohnern Admonts erworben". Der nach Gerstles Frau Leopoldine Gerstle, geb. Flesch-Brunningen, benannte Brunnen wurde 1986 von der Bezirkssparkasse restauriert.
Das "Neuigkeits-Welt-Blatt", schreibt am 12. Oktober 1892 dazu:[2]
Der freundlich gelegene Markt Admont, welcher sich mit jedem Jahre verjüngt und verschönert, hat am 2. d. M. eine neue hervorragende Zierde erhalten; es ist dies der vom Besitzer der hiesigen Dampfsäge, Herrn Max Gerstle, errichtete monumentale Brunnen am Marktplatze, der "Leopoldinen-Brunnen" genannt. Am 2. d. M. Vormittags fand dessen festliche Enthüllung und Übergabe an die Gemeinde in Gegenwart vieler geladener Gäste statt. Der Brunnen ist aus schönem Steine prächtig erbaut und mit einem geschmackvollen Gitter aus Schmiedeeisen umgeben; er fand seinen Platz vor dem villenartigen Hause der Frau Leopoldine Gerstle. Nachmittags gab Herr Gerstle aus Anlaß seines zwanzigjährigen Jubiläums als Mitglied der hiesigen Schützengesellschaft ein Bestschießen auf der schön gelegenen stiftlichen Schießstätte in der Eichelau, welche im Festschmucke prangte. Den Schluß der schönen Feier bildete ein Festbanquet im „Hotel Post“, welches um 8 Uhr seinen Anfang nahm und viele geladene Gäste in der gemütlichsten Weise vereinte. Daß es hierbei an gelungenen und zündenden Tischreden auf den hochherzigen Spender des herrlichen Brunnens nicht fehlte, bedarf wohl keiner Erwähnung.
Die "Steirische Alpenpost" schreibt in ihrer Ausgabe vom 18. September 1892:[3]
Eine der schönsten Zierden von Admont wird der eben in Ausstellung begriffene Monumentalbrunnen, dessen Kostenüberschlag über 6000 fl. beträgt. Der hiesige Dampfsägebesitzer, Herr Max Gerstle, welcher eine der ausgebreitetsten Fabriken dieses Genres besitzt, hat obige Summe zur Herstellung des Brunnens gespendet. Den Aufbau besorgt Mauermeister Antonio Franz aus Admont. Der steinerne Brunnen wurde von der Firma Grein in Graz geliefert. Herr M. Gerstle hat durch diese Spende zur Verschönerung Admonts Anspruch auf vollste Dankbarkeit der Gemeinde.
Bildergalerie
weitere Bilder
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Quellen
- Inschrift am Denkmal
- Ernst Kren: Literaturquellen der Beiträge von Ernst Kren im EnnstalWiki, via CD an Administrator Peter im Jänner 2022