Hochlagen der südöstlichen Schladminger Tauern
Die Hochlagen der südöstlichen Schladminger Tauern mit den Gemeinden Krakaudorf, Krakauhintermühlen und Schöder im Bezirk Murau sowie St. Nikolai im Sölktal im Bezirk Liezen wurden mit einer Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 3. April 2006 zum Europaschutzgebiet Nr. 40, einem Natura 2000-Gebiet, erklärt.
Über das Schutzgebiet
Die Niederen Tauern, die sich als Teil der österreichischen Zentralalpen zwischen dem steirischen Ennstal im Norden und dem Murtal im Süden erheben, können in zwei Abschnitte unterteilt werden: die Schladminger Tauern mit der höchsten Erhebung, dem Hochgolling, im Westen und die deutlich an Höhe zurückbleibenden Wölzer, Rottenmanner, Triebener Tauern und Seckauer Alpen im Osten.
Als repräsentativ für die Landschaft des Westteiles wird der Südabfall der Schladminger Tauern zwischen dem Roteck (2 742 m ü. A.) im Westen und dem Gebiet um den Sölkpass im Osten ausgewiesen. Mit dieser Ausweisung wird ein Höhengradient zwischen der hochmontanen und der alpinen Stufe abgedeckt.
Geologisch zählen die Niederen Tauern zum Altkristallin, wobei im Westen Glimmerschiefer und im Osten Gneise und Granite dominieren. In diese sauren Gesteine sind aber auch kleinflächig Kalkmarmore und Amphibolite eingelagert, deren Flora sich von jener auf sauren Gesteinen deutlich unterscheidet. Die Eiszeit hat die Hochlagen durch eine Vielzahl hochgelegener Kare mit vielen kleinen Karseen und Trogtälern geprägt. Im Gegensatz zu den Hohen Tauern sind die Niederen Tauern nicht vergletschert und unterscheiden sich in ihrem Formenreichtum wesentlich sowohl von den Hohen Tauern als von den Nördlichen Kalkalpen.
Latschengebüsche lösen über der Waldgrenze die geschlossenen Wälder ab. Den Unterwuchs der Latschen (Pinus mugo) prägen Zwergsträucher, über Karbonatgestein vor allem die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) oder auch die Schneeheide (Erica carnea). Diese Gebirgszone wird von lang währenden Schneedecken sowie von Frost und Stürmen geprägt.
Bodensaure Fichtenwälder kommen insbesondere in montaner bis subalpiner Höhenlage in den Alpen und im Mittelgebirge, im natürlichen Verbreitungsgebiet der Fichte, vor. Charakteristisch für die Fichten in dieser Höhenlage sind die langen, schmalen Kronen. Neben den dominierenden Fichten können auch Lärchen eingestreut sein. In der Krautschicht wachsen u.a. Heidelbeere, Preiselbeere und Besenheide.