Gips- und Anhydrit-Lagerstätte Wienern

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Gößl Gipsabbau

Am Südostufer des Grundlsees im Ausseerland befindet sich nahe der Siedlung Wienern eine Gips- und Anhydrit-Lagerstätte. Der Tagbau in Etagenform ist bereits von Weitem sichtbar. Betreiber ist die Saint-Gobain Rigips Austria GmbH.

Geologie

Bereits in der ausklingenden k & k Monarchie wurde in geologischen Berichten hier ein kleiner Bergbau erwähnt. Die Bezeichnung war damals noch "Gipsgrube bei den Wienern". Es handelt sich hierbei um die größte Gips-Lagerstätte in den Ostalpen.

Die Lagerstätte basiert - wie auch die Steinsalz-Lagerstätten dieser Region - auf den geologischen Formationen des Haselgebirges und im geringen Anteil auch auf Evaporit-Entwicklungen der Werfener Schichten. Beide sind den Nördlichen Kalkalpen zugehörig. Es besteht ein Anhydrit-Körper, der von einem mächtigen Gips-Hut überlagert wird. Um den begehrten Gipsstein gewinnen zu können, müssen erst der hangende Hangschutt und Moränenmaterial entfernt werden. Dieser Abraum wird im stillgelegten Tagbaugebiet zur Rekultivierung der Geländeoberfläche benutzt. Anhydrit wird aufgrund seines bei der Saint-Gobain Rigips Austria GmbH geringen wirtschaftlichen Nutzens nur in sehr geringen Teilen abgebaut.

Das Gefüge des Gipsgesteins ist massig bis geschichtet und umfasst verschiedene Typen: strahlend weiße zuckerkörnige, hell- oder schmutziggraue bis schwarze, knollig-brekziöse und gebänderte Entwicklungen. Lokal sind schwarze und braune Dolomitsteine und dunkelgrünliche, vulkanische Gesteine zwischengelagert. Der jüngere Teil des Gipssteins ist anhand seiner hell-purpurroten Färbung erkennbar.

Bilder

Quellen

  • Lobitzer, H.: Geologische Spaziergänge. Ausseerland – Salzkammergut, Wien, Geologische Bundesanstalt, 2011
  • Mandl, G. W., Van Husen, D. & Lobitzer, H.: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Erläuterungen zu Blatt 96 Bad Ischl. Wien: Geol. B.-A., 2011
  • Weidinger, J. T., Lobitzer, H. & Spitzbart, I. (Hrsg.): Beiträge zur Geologie des Salzkammergutes. Gmundner Geo-Studie, 2, Gmunden, 2003