Österreichischer Kameradschaftsbund Ortsverband Schladming

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ÖKB Schladming

Der Österreichische Kameradschaftsbund Ortsverband Schladming ist ein Militärveteranenverein in der Ennstaler Stadtgemeinde Schladming.

Geschichte

Obwohl allgemein das Jahr 1866 als das Gründungsjahr des Österreichischen Kameradschaftsbundes Ortsverband Schladming gilt, gibt es eine urkundliche Erwähnung desselben erst für das Jahr 1867. Im Steiermärkischen Landesarchiv in Graz fand man in einem Einreichungsprotokoll der k. k. stmk. Statthalterei den Eintrag einer Bewilligung zur Errichtung eines Militär-Veteranen-Vereins, die per 14. März 1867 an das Bezirksamt Schladming erfolgte.

Zu den Vereinsstatuten gehörte es von Beginn an, Veteranen, die Armut oder Not litten, oder aber deren Witwen finanziell zu unterstützen. Auch die Teilnahme an Begräbnissen von verstorbenen Mitgliedern war eine der Aufgaben der Vereinsmitglieder. Wesentlich angenehmer war hingegen die Organisierung und Ausrichtung von Vereinsbällen, die seit 1888 belegt sind. Das erste Großereignis in der Vereinsgeschichte stellte das Veteranenfest zum 25-jährigen Bestehen des Ortsverbandes Schladming dar. Dieses Fest wurde am 28. Juni und am 29. Juni 1891 gefeiert. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren die Vereinsaktivitäten sehr stark beeinträchtigt bis unmöglich. Gleich nach dem Krieg wurde bei der Jahreshauptversammlung am 19. Oktober 1919 im Gasthaus Brunner über den Fortbestand des Vereins debattiert. Letztlich wurde das Weiterbestehen des Militär-Veteranen-Vereins Schladming einstimmig beschlossen.

Bezeichnete man den jeweiligen Leiter des Vereins anfangs als "Vorstand" oder aber "Hauptmann", so setzte sich seit 1919 der Titel "Obmann" durch. Auch bezüglich des Vereinsnamens kam es in den Folgejahren zu Änderungen.

  • ab 1921: Kameradschafts- und Unterstützungsverein der Veteranen und Krieger in Schladming und Umgebung
  • ab 1926: Alpenländischer Kriegsteilnehmerverband
  • ab 1936: Unterstützungsverein Schladming
  • ab 1938: (Nach der Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich) Reichskriegerbund Kyffhäuser, Ortsgruppe Schladming

Während des Zweiten Weltkrieges bestand eine sehr intensive Betreuung der Vereinsmitglieder, die eingerückt waren. Hier sind neben vielen Helfern aus der Bevölkerung im Besonderen der damalige Vereinsobmann Adolf Brunner und seine Gattin zu erwähnen. Obwohl die Reichsregierung 1943 das Ende des Bestehens des Reichskriegerbundes verfügte, wurden die Soldaten von Schladming weiterhin - so gut es ging - unterstützt. Am 12. Juli 1946 wurde mittels eines Bescheides der Steiermärkischen Landesregierung jegliche Vereinstätigkeit untersagt. Anlässlich einer Gründungsversammlung am 27. November 1949 wurde einstimmig beschlossen, der neu gegründeten Gemeinschaft den Namen Unterstützungs- und Wohltätigkeitsverein zu geben.

Weiters sahen es die Vereinsmitglieder als eine vorrangige Aufgabe für die Zukunft, ein Kriegerdenkmal zu errichten. Nicht einmal zwei Jahre später, nach einer Bauphase von nur drei Monaten, wurde am 8. Juli 1951 das Kriegerdenkmal am Rathausplatz feierlich eingeweiht. Auch Grabdenkmäler, sowohl im katholischen als auch im evangelischen Friedhof von Schladming wurden verbunden mit einer Kranzniederlegung am 2. August 1958 geweiht.

Am 26. Juni 2016 feierte der Ortsverband Schladming seinen 150-jährigen Bestand.[1]

Besonderheit

Der Ortsverband Schladming war der erste in Österreich, dem man in Würdigung seiner Initiative um eine europäische Zusammenarbeit die Ehrenfahne des Europäischen Frontkämpferverbandes verlieh. Die besagte Ehrenfahne wurde bei der 110-Jahres-Bestandsfeier 1976 dem Verein übergeben.

Quelle

  • Stipperger, Walter, Ortsverband Schladming des ÖKB (hrsg.) : Österreichischer Kameradschaftsbund. 120 Jahre Ortsverband Schladming, Schladming 1986

Einzelnachweis

  1. Schladminger Stadtnachrichten, Ausgabe Dezember 2019 (Rückblick 2015–2019)