Fasching im Bezirk Liezen
Dieser Artikel erzählt von Faschingsbräuchen im Bezirk Liezen.
Artikel im Aufbau (29. Dezember 2025)
Einleitung
Woher die in Österreich gebräuchliche Bezeichnung Fasching stammt, ist ebenso unklar wie die Herkunft des Wortes Fastnacht. Ein möglicher Zusammenhang könnte mit dem Beginn der Fastenzeit in katholischen Gebieten bestehen. Dafür spräche die Herleitung des italienischstämmigen Wortes carnevale, das wiederum auf das lateinische carne levare ("Fleisch wegnehmen") zurückgeht – ein Hinweis auf den Beginn der Fastenzeit.[1] Eine weitere, volksetymologische Deutung lautet carne vale – "Fleisch, leb wohl!".
Bälle und Feste
Bälle und Feste werden auch heute noch im Ennstal mit den unterschiedlichsten Themen veranstaltet. Früher musste man jedoch 20 Jahre alt sein, bevor man einen Ball besuchen durfte.
Schon ab dem Dreikönigstag sind Maskenbälle und Umzüge üblich. Sie enden für gewöhnlich mit dem Faschingsdienstag.
Brauchgestalten
- Fleckerlfasching
Im Ausseer Fasching kommen die Flinserl, Pless und Trommelweiber vor.
Faschingsbriefe und -zeitungen
Neben aufwändigen Faschingsumzügen am Faschingssonntag oder Faschingsdienstag ist auch das Faschingsbriefverlesen in manchen Orten noch üblich. Dabei werden die Schandtaten der Bewohner auf humorvolle Weise vorgelesen.
Faschingskabaretts und -varietes
Öblarn und Gröbming wechseln einander jährlich mit einem Kabarett und dann wieder einem Faschingszug ab. Natürlich wird das Ortsgeschehen der beiden vergangenen Jahre im Kabarett ausführlich "auf die Schaufel" genommen. Auch einen Faschingsbrief gibt es, allerdings nur alle zwei Jahre. Niemand kennt seine Verfasser, öffentlich vorgelesen wird er auch nicht; man bekommt ihn in Geschäften zu kaufen.
In Gröbming gibt es den "Lumumba-Abend", ein Kabarett.
Faschingslappen
Ältere Bewohner von Gröbming erinnern sich noch an ihre Kindheit, in der sie sich an den drei Faschingstagen (Faschingssonntag, -montag und -dienstag) als sogenannte Faschingslappen verkleideten. Man lief im Ort herum und einem wurde der Spruch "Faschlingslapp hat's Koch ausgschnappt" nachgerufen. Faschingssingen
Faschingsumzüge
In der Kleinen Sölk (ehemalige Gemeinde Kleinsölk) und in der Großen Sölk (ehemalige Gemeinde Großsölk), sowie in Öblarn, Niederöblarn und Gröbming gibt es eigene Kinderfaschingsumzüge mit Kinderprogramm, Tanz und Musik. Natürlich fehlt dabei auch nicht das traditionelle Kasperltheater.
Faschingverbrennen
Fleischkrapfen
Krapfenstand
Masken-Handschlittenfahren
Prinzenkrönung
Rathauserstürmung
Schützenumzüge
Stadttorerstürmung
Sonstige Bräuche
Aus Aigen im Ennstal stammt der Brauch, dass die Kinder am Faschingssamstag und Faschingssonntag singend durch den Ort gingen. Von Zuhörern erhielten sie entweder einen Krapfen als Belohnung oder Geld. Als Krapfen gab es dabei entweder einen Fleischkrapfen oder einen Faschingskrapfen.
Quellen
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1
- Greger, Michael J.: "Brauch und Jahr neue und überlieferte Bräuche im Bezirk Liezen", Verein Schloss Trautenfels, 2008, ISBN 978-3900493615
Einzelnachweis
- ↑ DWDS – Etymologisches Wörterbuch des Deutschen