Julian Schütter

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Julian Schütter (* 14. März 1998 in Schladming) ist ein ehemaliger Skirennläufer und Klimaaktivist. Er gehörte zuletzt dem B-Kader des Österreichischen Skiverbandes an und war auf die schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G spezialisiert.

Sportliche Laufbahn

Julian Schütter wuchs in der Gemeinde Pichl-Preunegg auf und besuchte sechs Jahre lang die Ski-Akademie Schladming.[1]. Nachdem er 2011 einen österreichischen Schülermeistertitel im Super-G gewonnen hatte, bestritt er im Alter von 16 Jahren in Radstadt seine ersten FIS-Rennen. Im Jänner 2016 gab er als amtierender U18-Staatsmeister im Super-G auf seinem Hausberg Reiteralm sein Debüt im Europacup. Im Februar 2017 gewann der für den Wintersportverein Pichl-Reiteralm startende Sportler bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften, die in in St. Lambrecht/Grebenzen ausgetragen wurde, den Titel im Super-G. Er konnte dann in Davos, Schweiz, erstmals an Juniorenweltmeisterschaften teilnehmen und belegte Platz 26 in der Abfahrt. Im Winter 2018/19 konnte er sich im Europacup deutlich verbessern und qualifizierte sich erneut für die Juniorenweltmeisterschaften. Im Fassatal, Italien, gewann er hinter Lars Rösti die Silbermedaille in der Abfahrt, im Super-G wurde er Sechster. Nach einigen Spitzenresultaten erreichte er im Jänner 2022 als Super-G-Dritter in swiki:Saalbach-Hinterglemm[2] seinen ersten Europacup-Podestplatz. Zwei Monate später gewann er in St. Gallenkirch erstmals einen Staatsmeistertitel in seiner Paradedisziplin.

Am 26. November 2022 gab Schütter in der Abfahrt von Lake Louise, Kanada, sein Weltcup-Debüt. Nur acht Tage danach klassierte er sich in seinem dritten Rennen, dem Super-G von Beaver Creek, Colorado, USA, mit Rang 18 erstmals in den Punkterängen. In den Abfahrten von Gröden und Bormio, beide in Italien, holte er ebenfalls Punkte, in Wengen in der Schweiz gelang ihm das erstmals in beiden Disziplinen. Bei der Hahnenkammabfahrt von Kitzbühel erlitt er einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie eine Meniskusverletzung im linken Knie, womit er die Saison vorzeitig beenden musste.[1] Nachdem er wieder ins Training eingestiegen war, gab er Ende Februar 2024 seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt.[3]

Aktivist

Im Alter von zehn Jahren wurde Schütter erstmals für die globale Erwärmung sensibilisiert, als er beim Training auf dem Dachstein auf den Gletscherschwund aufmerksam wurde. Seit 2021 beschäftigt er sich mit seinem ökologischen Fußabdruck. Für seine Flugreisen leistet er Kompensationszahlungen an atmosfair, plädiert aber für eine höhere CO2-Bepreisung von mindestens 180 Euro pro Tonne. Nachdem er sich bei Fridays for Future engagiert hatte, unterstützt er die NGO Protect Our Winters (POW), die sich für Klimaneutralität innerhalb der Outdoor-Sportgemeinschaft einsetzt.[4]

Im Februar 2023 übergab Schütter im Rahmen der alpinen Skiweltmeisterschaften in Courchevel, Frankreich, einen offenen Brief an eine Sprecherin des internationalen Skiverbandes (FIS). Das an Präsident Johan Eliasch und die Mitglieder des FIS-Konzils adressierte Schriftstück unterzeichneten über 140 Wintersportler, darunter Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde. Die Athleten stellen darin vier zentrale Forderungen: Klimaneutralität aller FIS-Veranstaltungen bis 2035, eine Nachhaltigkeitsstrategie zur Emissionsreduktion um 50 Prozent bis 2030, die Bildung einer verbandsinternen Nachhaltigkeitsabteilung, und volle Transparenz bei der Erreichung der Ziele. Als Empfehlungen werden ein späterer Saisonstart und ein geographisch nachvollziehbarer Wettkampfkalender unter der Vermeidung mehrerer Überseeflüge pro Winter genannt.[5]

Schütter lebt in Innsbruck und ernährt sich vegetarisch.[1] Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt erneuerbare Energien an der AKAD-Fernhochschule Stuttgart.

Am 28. Februar 2024 unterstützte Schütter eine Aktion der Letzten Generation im Zuge einer Plenarsitzung des Nationalrats. Die Aktivisten wollten ins Parlament, um hinzuweisen, dass „die Bundesregierung den Klimarat weiter ignoriert und keine Partei ein überlebenstaugliches Wahlprogramm vorgelegt hat“, man forderte von der Bundesregierung ein Grundrecht auf Klimaschutz.[6]

Im Herbst 2025 hatte sich Schütter der Global Sumud Flotilla angeschlossen, um mit Greta Thunberg Hilfsgüter nach Gaza zu segeln zu versuchen. Anfang Oktober 2025 war er einer der vier Österreicher, die an der Hilfsflotte teilnahmen, die auf dem Weg in den Gazastreifen segeln wollte. Anmerk.: Israel versuchte seit zwei Jahren die Hamas im Gaza-Streifen auszulöschen. Nachdem die israelische Marine 21 der mehr als 40 Boote in der Nacht von 1. auf 2. Oktober auf Donnerstag abgefangen hatte, stieg die Sorge um sie. Julian Schütter, der an Bord der "Seulle" war, meldete sich in der Nacht mit einem Video auf Instagram und berichtete, dass mehrere Boote von Israel "entführt" worden seien. Er rief auch dazu auf, die Menschen mögen bei der Notfallnummer des Außenministeriums anrufen, um das zu berichten. Das Außenministerium verwies darauf, dass Israel keine Schiffe in aktive Kampfzonen einfahren lassen werde.[7]

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Philip Bauer: Julian Schütter: Kitzbühel-Opfer und Skifahrer for Future. [Der Standard, 22. Jänner 2023
  2. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
  3. sport.orf.at Umweltaktivist Schütter hört mit 25 auf. 22. Februar 2024
  4. www.zeit.de, Christian Bartlau: "Ein Aktivist muss kein Heiliger sein". 11. Februar 2023
  5. www.kleinezeitung.at, Shiffrin, Kilde und Co. im Team: Julian Schütter führt Ski-Allianz für Klimaschutz an. 12. Februar 2023
  6. wien.orf.at, Klimaprotest: Parlamentszugang wieder offen orf.at, 28. Februar 2024
  7. www.sn.at, 2. Oktober 2025