Hieflauer Holztriftrechen

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Hieflau - Reste des Ennstriftrechens
Hieflauer Holztriftrechen vor 1905.
Hieflauer Holztriftrechen 1907.

Der Hieflauer Holztriftrechen diente in der ehemaligen Gesäuse-Gemeinde Hieflau (heute Gemeinde Landl) für die Holztrift und dessen Reste zählen zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde.

Geschichte

1502 plante Kaiser Maximilian zur Holzkohlebeschaffung für die Eisenerzer Schmelzwerke einen Auffangrechen in der Enns bei Hieflau. Ein halbes Jahrhundert diente ein kleiner Rechen dem Auffangen der Hölzer aus dem Admonttal und aus dem Gesäuse, aber immer wieder wurde er vom Wildwasser beschädigt und schließlich im Katastrophenjahr 1572 weggerissen.

Hans von Gasteiger, der bereits 1570 den Reiflinger Rechen fertiggestellt hatte, errichtete 1574 sein Meisterwerk aus einer Unmenge an "Piloten" (starke Lärchenstämme, die bis zu neun Meter tief in das Ennsbett geschlagen wurden). Dieser Neubau war 252 Meter lang und elf Meter breit. Ihm vorgelagert war ein 25 Meter langer Nebenrechen. Mittels Wasserrad, in wasserarmen Zeiten durch ein Drehkreuz betrieben, wurden Wasseraufzüge betrieben. Mit diesen hob man die Hölzer an Land, zerkleinerte sie und baute daraus Holzkohlenmeiler (bis 1800 wurden liegende, sog. Langmeiler gebaut, später stehende, sog. Rundmeiler). Die Holzkohle wurde in den Eisenerzer Blähhäusern und Radwerken zur Roheisenerzeugung genutzt, später auch in Hieflauer Hochöfen.

Dieses Fachwerk sollte über 400 Jahre seinen Dienst tun: aus dem großen und dem kleinen Rechenhof ländeten die Arbeiter mit Hilfe von einfachen Kränen die etwa 2,30 Meter langen "Dreilinge". Auf der Lend gleich daneben wurden in großen Meilern diese Stämme verkohlt. Hieflau wurde neben Großreifling zur größten Kohlstätte der Monarchie.

Nach mehreren Hochwässern, die den alten Rechen zerstört hatten, erteilte Erzherzog Karl 1574 den Auftrag, einen neuen Rechen zu bauen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Holzkohle durch die Umstellung auf Koks an Bedeutung, im Jahr 1908 wurde der Oberbau des Holztriftrechens entfernt.

Quellen

Das Beiheft als PDF