Vierländermeisterschaft 1947

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Die Vierländermeisterschaft, organisiert vom Wintersportverein Schladming, fand vom 14. bis 16. März 1947 in Schladming statt.

Die Wettbewerbe

Bisher konnte nur ein Bericht über den Abfahrtslauf von der Planai gefunden werden, der am Samstag, den 15. März, auf dem Programm stand. Der Arbeiterwille berichtete in seiner Ausgabe vom Sonntag, 16. März 1947:[1]

Trotzdem die Veranstaltung durch zweimalige Verlegung beeinträchtigt wurde, begegnete sie hier starkem Interesse, und Schladming, das bekannte Wintersportstädtchen, ist bemüht, mit der Durchführung der Vierländermeisterschaft in seine alte sportliche Tradition wieder einzutreten. Die Vorbereitung seitens des Steirischen Skiverbandes war allerdings sehr mangelhaft. Man hielt es nicht einmal für nötig, die steirischen Tageszeitungen mit der Ausschreibung zu beliefern, geschweige denn sie mit zusätzlichem Nachrichtenmaterial über die Veranstaltung zu versorgen. Kein Zweifel, daß diese Tatsache, zusammen mit den gegenwärtigen Verkehrsschwierigkeiten, dazu beigetragen hat, daß die verschiedenen Bewerbe — von einzelnen Ausnahmen abgesehen — von den beteiligten Ländern (swiki:Salzburg[2], Oberösterreich, Salzkammergut und Steiermark) nur mit ihrer zweiten Läufergarnitur beschickt wurden. Kärnten hat im letzten Moment seine Teilnahme ganz abgesagt. So kommt dieser Vierländermeisterschaft sportlich nur recht problematischer Wert zu. Das hätte vermieden werden müssen und können, weil damit die mit der Vorbereitung verbundenen großen Mühen des mit der Durchführung betrauten Wintersportvereines Schladming schlecht belohnt werden. Wenn die beteiligten Länder bei der Planung im Vorjahr übereingekommen waren, diese Vierländermeisterschaft als Repräsentativveranstaltung in ihren Wettkampfkalender aufzunehmen, hätten sie es auch als ihre Pflicht ansehen müssen, sie mit ihrer besten Rennläuferklasse zu beschicken.

Zu allem Überdruß schien auch der Wettergott den Schladmingern einen bösen Streich zu spielen. Gestern abend und auch heute morgen regnete es noch in Strömen. Aber am Vormittag klärte es dann auf, so daß der Abfahrtslauf programmäßig durch ­geführt werden konnte. Die Schneeverhältnisse ließen natürlich viel zu wünschen übrig. Kein Wunder also, daß es massenhaft zu Stürzen kam und besonders das letzte Drittel eine vollkommen zerpflügte Strecke zu durchfahren hatte. Die Streckenlänge betrug 4.2 km bei einem Höhenunterschied von rund 1.100 m. Sie hat im oberen Teil nur leichtes Gefälle, doch führte das Schlußstück über außerordentlich steile Hänge, die fast allen Läufern, die außerhalb der getretenen Strecke kamen, zum Verhängnis wurden.

Bei den Damen, deren Strecke um ein ganzes Drittel gekürzt war, fuhr die österreichische Meisterin Hannelore Zückert (SC. Salzburg) ein sicheres und überragendes Rennen und kam dadurch als einzige sturzfrei durch. Ausgezeichnet hielten sich aber auch Mayer und Tomandl (beide Post Graz), während die bekannten Läuferinnen Schmidt (Tauplitz) und Schweiger ("Naturfreunde." Admont) überraschend weit zurückfielen.

In der Allgemeinen Herrenklasse entschieden zwei Zehntelsekunden über den ersten und zweiten Platz. Was der Schladminger Derkogner (für den SC. Salzburg startend) an Beherrschtheit und Eleganz voraus hatte, konnte der Bad Ausseer Roman Gasperl durch Draufgängertum wettmachen. Allerdings sollte ersterer durch seine bessere Technik den Torlauf und damit auch die Kombination gewinnen.

Der beste Steirer war der bekannte Eisenerzer Juniorenläufer Zauner, der trotz dreier Stürze Sieger in der Juniorenklasse wurde und in der Gesamtreihung den 7. Platz belegte. Krauberger war nicht am Start. Nachstehend die Ergebnisse:

Allgemeine Klasse:

1. Derkogner (Salzburg) 5 : 53.4;
2. Gasperl (Salzkammergut) 5 : 53.6;
3. Zeilhofer (Salzkammergut) 6 : 09.0;
4. Rauch (Salzburg) 6 : 13.4:
5. Schweitzer (Salzkammergut) 6 : 22.2;
6. Weiß (Oberösterreich) 6 : 36.0;
7. Putz (Salzkammergut) 6 :41.0;
8. Strasser (Oberösterreich) 6:44.0;
9. Wörndle (Salzburg) 6:45.0;
10. Scheikl (Naturfreunde Veitsch) 6 : 55.4.

Damen:

1. Zückert (Salzburg) 3 : 20.8;
2. Mayer (Steiermark) 3 : 31.2;
3. Tomandl (Steiermark) 3 : 32.6;
4. Stöcker (Steiermark) 3 :49.2;
5. Schmidt (Salzkammergut) 4 : 03.4;
6. Schweiger (Naturfreunde Admont) 5 : 00.6.

Junioren:

1. Zauner (Steiermark) 6:37.4;
2. Gerold (Steiermark) 7 :27.2;
3. Aigner (Steiermark) 7 : 39.2;
4. Kitzer (Steiermark) 8 : 02.0.

Jugend II:

1. Gruber (Schladming) 7:28.4;
2. Wallner (Gröbming) 7 : 35.8;
3. Knaus (Liezen) 7 : 49.2.

Spezial - Abfahrtslauf, Allgemeine Klasse:

1. Pachernegg (Haus) 7:27.6;
2. Pitzer (Schladming) 7 : 31.6;
3. Tritscher (Haus) 7 : 39.6.

Am Montag, den 17. März 1947, berichtete die swiki:Salzburger Volkszeitung kurz über die Veranstaltung:[3]

Salzburger Erfolge in Schladming Die Vierländermeisterschaft in Schladming, von der aber kein Klassement vorliegt, brachte den teilnehmenden Salzburger Vertretern zum Teil schöne Erfolge. Hannelore Zückert wurde dreifache Siegerin (Abfahrt, Slalom und damit auch Kombination), Derkogner gewann den Abfahrtslauf der Männer, hatte aber im Torlauf Pech und stürzte. Sieger in der alpinen Kombination wurde Zeilhofer (Salzkammergut) vor Rauch (Salzburg). Fünfter: Wörndl (Salzburg). Das Springen gewann Gasperl (Salzkammergut).

Quellen und Fußnoten

  1. ANNO, Arbeiterwille, Ausgabe vom 16. März 1947, Seite 3
  2. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki
  3. ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 17. März 1947, Seite 4