Familiengruft der Grafen Lamberg

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Familiengruft der Grafen Lamberg 2022

Die Familiengruft der Grafen Lamberg zählt zu den Sehenswürdigkeiten der katholischen Pfarrkirche zum hl. Georg in der ehemaligen Gemeinde Pürgg-Trautenfels, heute Stainach-Pürgg.

Beschreibung

Die Gruft befindet sich an der Westfassade der Pfarrkirche von Pürgg nördlich des Hauptportals. Sie bildet gegen Süden eine offene Halle. Diese in der Art eines griechischen Tempel erbaute Halle bildet eine Art Vorhalle zur Kirche. An der Rückwand befinden sich zwei monumentale, im Flachrelief erstellte Kreuzritter. Davor auf einen Podest eine Pietà von Joseph Heu. An der nördlichen Schauseite befindet sich das 1907 erstellte Wandbild des Münchner Künstlerpaares Heinrich und Ida Redlich Clusius. Darunter befindet sich eingezäunt das Grab von Peter Stenitzer und seiner Frau Friedrike Stenitzer, geborene Lamberg.

Geschichte

Transport der Pietà von Stainach nach Pürgg 1908

Die Gruft wurde an Stelle der Gruft der Grafen von Stainach errichtet. Nachdem der Graf Josef Lamberg im Jahre 1904 verstorben war und er in der Gruft der Grafen von Stainach beigesetzt wurde, erhielt der Bildhauer Joseph Heu den Auftrag zur Gestaltung des Grabmals. Beim Gesamtentwurf ist es unklar, ob es zu einer Zusammenarbeit mit dem Wiener Künstlerkollegen Josef Urban, ebenso wie Heu Mitglied im Hagenbund, kam. Jedoch befinden sich Bilder des Grabmals im Nachlass von Urban in Amerika.

1907 wurde die Pietà im Rahmen der 22. Ausstellung des Künstlerbundes Hagen ausgestellt, im folgenden Jahr 1908 erfolgte die Aufstellung in Pürgg. Dies erwies sich als überaus schwierig. So brauchte man um die sechs Tonnen schwere Hauptfigur vom Bahnhof Stainach nach Pürgg zu bringen vier Tage. Wobei hier für die letzten 15 Minuten Fußweg drei Tage anfielen. Nur über gerade Strecken konnte man die drei Ochsenpaare und vier Pferdepaare vorspannen. Im Ort wurde die Marmorfigur mittels Flaschenzüge, Winden und mit Muskelkraft vorwärts gebracht. Zur gleichen Zeit dürfte man auch in der Kirche innen umgebaut und neu dekoriert haben. So befindet sich der Altar der ursprünglich draußen bei der Gruft der Grafen Stainach war im Innenraum ebenso wurde der Hauptaltar geändert.

Bildergalerie

Quellen

  • EnnstalWiki-Beiträge und deren Quellen
  • An der Wiege des Landes Steiermark, die Chronik des Pürgg-Trautenfels, Verlag Weishaupt, 2013
  • "Der Ennstaler" von 30. August 1908 Seite 3
  • "Steirische Alpenpost" Nr. 38 1908 Seite 308
  • Bildmaterial Sammlung Zettler Fotoplatten A Adam Reproduziert Heike Pichler
  • Markus Kristan: "Joseph Urban. Die Wiener Jahre des Jugendstilarchitekten und Illustrators 1872-1911", Böhlau Wien 2000