Weißgärberhaus (Rottenmann)

Weißgärberhaus

Das Weißgärberhaus ist ein historisches Gebäude in der Stadt Rottenmann.

Geschichte

Das Gebäude steht an der Hauptstraße (Nr. 77).

Philipp Wilhelm von Hörnigks Gewerbestatistik aus 1673 weist innerhalb der Stadt Rottenmann zwei Gerbermeister aus. Weiters sind darin drei Meister des mit den Gerbern verwandten Berufs der Lederer samt einem Gesellen verzeichnet. Wolfgang Orthelfer ist 1734 als Weißgerber in der Salzburger Vorstadt belegt. Sein Name findet sich im beschriebenen Kauf-Brief über die Nachbar-Liegenschaft. Auch im "Steuer-und Cammer-Register Gemainer Statt Rottenmann De Anno 1734" scheint Wolfgang Orthelfer auf.

Susanne Orthelfer verstarb 1789. Von ihren vier Söhnen betrieben drei eine Weißgerberei: Alois und Ignatz in Rottenmann, ein weiterer Sohn in Eisenerz. Laut Inventar war Susanne Orthelfer relativ wohlhabend, ihr Betrieb konnte schuldenfrei übergeben werden.

Der Betrieb eines Weißgerbers erforderte viel Frischwasser. Aus diesem Grund war das Objekt des Weißgerbers Michael Orthelfer mit eigener Wasserleitung aus den hölzernen Brunnrohren des Mittelalters versorgt.

Caspar und Thekla Hütter verkauften den Grund mit der Berechtigung zum Betrieb einer Weißgerberei samt Brandruine im Jahre 1881 an Anton und Elisabeth Kienpointner.

Der Dachbereich der Weißgerberei musste nach dem letzten großen Stadtbrand völlig neu gestaltet werden. Laut Bauvorschrift waren Dächer mit Schindeln verboten, Ausführungen in Ziegel oder Blech wurden vorgeschrieben. Das abgebrannte Walmdach wurde durch ein Satteldach ersetzt.

Damit waren Erich und Karoline Friedl ab 1948 Eigentümer der benachbarten Häuser Hauptstraße 76 ("Beck") und 77 ("Pichler"). In den Geschäftsräumen des Hauses Nr. 77 mietete sich zuerst Malermeister Gellner ein. Im Jahr 1951 eröffneten hier Helmut und Valerie Matlschweiger ihren ersten Standort Elektro Matlschweiger. Im Jahre 1961 kauften Wilhelm und Anton Pichler das Haus.

Weißgerber im Grundbuch

  • 1770 Susanne Orthelfer, verwitwete Weißgärberin
  • 1788 Alois Orthelfer, Sohn von Susanne Orthelfer
  • 1808 Johanna Orthelfer, Witwe
  • 1828 Michael Orthelfer

Spätere Eintragungen im Grundbuch:

  • 1860 Johanna Orthelfer, Witwe –
  • 1861 Anerkennung des Gewerbes
  • 1865 Caspar und Thekla Hütter, Kauf
Bis 1935 Eintragungen im Grundbuch betreffend Familie Kienpointner:
  • 1881 Anton und Elisabeth Kienpointner
  • 1908 Anton Kienpointner alleine
  • 1910 Babette Kienpointner – Hälfte Eigentum (Ehevertrag)
  • 1931 Babette Kienpointner alleine
Spätere Eintragungen im Grundbuch nach dem Kauf durch Erich Friedl:
  • 1936 Erich Friedl
  • 1948 Karoline Friedl, geborene Strasser – Hälfte Eigentum (Ehevertrag)

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Quellen