Freyaturm

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Der Freyaturm ist eine 1 991 m ü. A. hohe Erhebung im Gosaukamm in den westlichen Ausläufern des Dachsteinmassivs.

Geografie

Südöstlich des die Kammgrenze bezeichnenden Thörlecksattels erhebt sich als erster, wenig bedeutender Gipfel der Kleine Donnerkogel (1 919 m ü. A.). Durch den Donnerkogelgraben und eine den kleinen Zacken des Donnermanndls tragende Scharte gelangt man zum höchsten Gipfel der Donnerkogelgruppe, dem Großen Donnerkogel (2 054 m ü. A.). Von diesem Gipfel führt nach Nordosten ein ausgeprägter, scharfer Grat, dessen fast 600 m hoher Nordabfall zu den mächtigsten Schaustücken der Zwieselalm-Aussicht gehört. Nordöstlicher Eck-, zugleich Gipfelpunkt dieses Grates ist der von den Erstersteigern in Übereinstimmung mit dem mythologischen Ursprung des Gruppennamens benannte Freyaturm.

Geschichte

Die Erstbesteigung des Freyaturmes gelang Anton und Felix Steinmaier und Ing. Hans Reindl am 15. Juni 1913 über den Verbindungsgrat vom Großen Donnerkogel her. Ing. Reindl beschreibt diese Erstbesteigung:

Wir kletterten etwas westlich des letztgenannten Gipfels durch einen kurzen Stemmkamin in eine kleine Steilmulde hinab und erreichten durch freies Abseilen über einen 12 bis 15 m hohen Überhang die von der Scharte zwischen der Gipfelwand des Großen Donnerkogels und dem nächsten, hahnenkammartigen Gratturm herabziehende Schnee- oder Schuttrinne, in ihr stiegen wir etwa zwei Seillängen ab, gewannen über leichten Fels die Höhe einer vorspringenden Rippe und jenseits, etwas absteigend, ein deutliches, etwas abwärtsführendes Band, auf dem der erwähnte Zwischenturm umgangen und in die erdige, zwischen ihm und dem Freyaturm herabkommende Rinne gequert wurde. Von der Scharte ging es links über Schutt in ein höhergelegenes Schartel, rechts von einem länglichen Steinfenster, nach Querung der abschüssigen, grasdurchsetzten Hänge unter der Gipfelwand von Westen her auf den Nordostgrat und über ihn zum höchsten Punkt. Die im allgemeinen nur mittelschwere und landschaftlich überaus reizvolle Kletterei erforderte etwa 2½ Stunden. Zur Sicherung des Rückweges ließen wir am Überhang der Donnerkogelwand das Seil hängen. Die Stelle kann jedoch, im Sinne des Aufstieges rechts, über eine sehr steile, plattige Rippe auch ohne Seilhilfe erklettert werden. Im Abstieg freilich dürfte unsere Methode, schon der Zeitersparnis wegen, eher zu empfehlen sein.

Einen direkten, ganz außergewöhnliche Schwierigkeiten bietenden Aufstieg auf den Freyaturm und zwar über seine Nordostkante, vollführten Dr. Paul Preuß und Anton Steinmaier am 28. September 1913.

Am 6. September 1933 gelang Josef Reisenauer, Irg Steiner und Heli Simonlehner die erste Begehung durch die Nordwestwand des Freyaturms.

Quellen