Ferdinand Leopold von Andrian-Werburg

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Ferdinand Freiherr von Andrian (1868)
Epitaph an der Mauer des Altausseer Friedhofs

Ferdinand Leopold von Andrian-Werburg (* 15. September 1835 im Schloss Vornbach in Neuhaus am Inn, Bayern, Deutschland; † 10. April 1914 in Nizza, Frankreich) war Geologe, Anthropologe, Ethnologe, Gründer der Anthroplogischen Gesellschaft Wien und Besitzer einer Villa in Altaussee - der "Villa Andrian". Zu Ehren dieses, bei den Einheimischen überaus beliebten Mannes und dessen Familie, den Freiherren von Andrian-Werburg, benannten die Altausseer ein Stück des Wanderweges um den Altausseer See "Andrian-Promenade".

Lebenslauf

Ferdinand Freiherr von Andrian war dem Adelsgeschlecht Andrian-Werburg aus Bayern (nicht zu verwechseln mit der Adelsfamilie Andrian aus Südtirol) zugehörig. Sein Großvater, Ferdinand Freiherr von Andrian-Werburg, war königlich bayrischer Regierungspräsident in Franken und lieferte einen großen Beitrag am Aufbau des Erdgeschichtlichen Museum in Bayreuth. Sogar zwei fossile Saurierreste, der Placodus andriani und der Mastodonsaurus andriani, wurden nach ihm benannt.

Die Leidenschaft für Geologie erbte der im Ausseerland urlaubende Ferdinand Freiherr von Andrian somit wohl von seinem Großvater. Deshalb studierte er an der Universität München und an der Bergakademie in Freiberg in Sachsen Geologie und war von 1857 bis 1869 an der Geologischen Reichsanstalt in Wien tätig. Nach seinem Abgang bei der Reichsanstalt wurde ihm der Amtstitel "Bergrath" verliehen. Seine Arbeiten und Forschungen führten ihn durch Mitteleuropa bis in den Süden und in die Türkei. Abgesehen von der Geologie lagen seine Interessensgebiete auch in der Archäologie und Anthropologie.

Am 10. April 1869 heiratete er in Berlin die vermögende Caecilie Meyerbeer, die 1836 in Paris geborene Tochter und Erbin des Komponisten Giacomo Meyerbeer, mit der er die Tochter Gabriele und den Sohn Leopold Andrian hatte. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Altaussee. Bei ihren Aufenthalten im Ausseerland wohnten sie in Altaussee, Fischerndorf Nr. 48.

Anwesen in Altaussee

Im Jahr 1871 kaufte Ferdinand Freiherr von Andrian ein Anwesen im Ortsteil Fischerndorf am Ufer des Altausseer Sees. Dies wurde zur Villa Andrian benannt. Er verbrachte hier mit seiner Familie jährlich Sommer- und Herbstaufenthalte. Durch seine vornehme und trotzdem unaufdringliche Art war er bei der Bevölkerung äußerst beliebt und er pflegte zahlreiche Kontakte zu den Ansässigen. Überlieferungen zufolge, soll er sogar Volksfeste veranstaltet haben. Er mochte die Altausseer und sie ihn und er unterstützte sie wo er nur konnte. Ihnen zu Ehren verfasste er das Werk "Die Altausseer. Ein Beitrag zur Volkskunde des Salzkammergutes"[1], das im Jahr 1905 über den Wiener Verlag Alfred Hölder erschien. Anlässlich seines 70. Geburtstages verliehen ihm "seine Altausseer" die Urkunde zum Ehrenbürger von Altaussee.

Die Wintermonate verbrachte Ferdinand Freiherr von Andrian in seiner Villa Mendiguren in Nizza. Dort verstarb er auch am 10. April 1914. Sein Wunsch war jedoch, in Altaussee bergraben zu werden. So gestaltete ihm die dankbare Bevölkerung ein würdiges Begräbnis. Noch heute erinnert ein Epitaph an der Mauer des Altausseer Friedhofs an diesen adeligen Ehrenbürger.

Quelle

Einzelnachweise


Persönlichkeiten im steirischen Salzkammergut

Diese Person gehört zu den Persönlichkeiten im steirischen Salzkammergut, einer von Michael Pollner erstellten Liste.
Dieser Artikel umfasst entweder nur den einzeiligen Datensatz von Pollner oder auch schon bereits weitere recherchierte Daten.
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