Brandstiftung 1881 in Rottenmann

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Mindestens fünf Mal war Brandstiftung im Jahr 1881 in Rottenmann die Ursache von Bränden.

Geschichte

Zwischen 24. Februar und 13. April 1881 brannte es fünf Mal in Rottenmann. Jedes Mal war das Feuer gelegt worden.

Der 13. April war der Palmsonntag, als es nach Ende des nachmittäglichen Gottesdienst um 15 Uhr Feueralarm gab. Flammen schlugen aus dem Schulhaus an jener stelle hervor, an der das Gebäude an den Turm der Stadtpfarrkirche hl. Nikolaus grenzt. Das Schulhausdach war auch ohne Feuerschutz mit dem Dach des Pfarrhofes verbunden. Starker Wind machte ein Löschen unmöglich und so standen innerhalb weniger Minuten beide mit Schindeln gedeckten Dächer der Gebäude in Vollbrand. Schließlich griff das Feuer, angefacht durch starken Wind, auch auf das ebenfalls mit Schindeln gedeckte Kirchendach über.

Das Allerheiligste wurde in die feuersichere Sakristei gebracht. Währendessen stürzten die in die Höhe gezogenen gläsernen Luster in der Kirche zu Boden. Unter großen Anstrengungen gelang des der Feuerwehr Rottenmann bereits glimmende Türstöcke zu löschen und weiteren Schaden im Kircheninneren zu verhindern. Vom brennenden Kirchendach flogen brennende Schindeln in die Stadt und entzündeten ein weiteres Haus. Die Feuerwehr hatte bereits das Schulgebäude und den Pfarrhof aufgegeben und versuchten nun, das brennende Haus in der Stadt zu löschen. Doch auch dort hatte der Wind bereits sieben weitere Häuser an der unteren Seite [des Stadtzentrums] in Brand gesteckt. Weitere acht Häuser in der Mitte der Stadt wurden ebenso Opfer der Flammen wie die Spitalskirche und das Bürgerspital.

Innerhalb etwa einer halben Stunde brannten 18 Häuser, die Stadtpfarrkirche und die Spitalskirche.

Die Feuerwehrleute ergriff bereits Mutlosigkeit als Feuerwehren aus Klamm sowie mit einem Extrazug aus Liezen und Trieben ankamen. Etwa eine Stunde später trafen auch die Feuerwehren von Leoben, Stainach, Irdning, Gröbming, Wörschach und Admont ein.

Der Turm der Stadtpfarrkirche brannte völlig ab, das Geläute war unbrauchbar geschmolzen. Die Glocken der Spitalskirche waren auch unbrauchbar geworden, aber das Innere der Spitalskirche war vom Brand verschont worden.

So wie bei den vorangehenden vier Bränden gab es auch bei diesem Anzeichen von Brandstiftung.

Quelle

  • ANNO, Grazer Volksblatt, Ausgabe vom 16. April 1881, Seite 2