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Bergsturz in Untergrimming
In Untergrimming ereigneten sich im Laufe der Geschichte immer wieder Fels- und Bergstürze. Die am Osthangfuß des Grimmingstocks gelegene Siedlung ist im unmittelbaren Einflussbereich der Untergrimmer Schütt, eine der gefährlichsten Zonen bezüglich Massenbewegungen im unmittelbaren Umfeld des Grimmings.
Gefahrenzone
Ausgangspunkt für die zahlreichen Steinschläge, Felsstürze, Bergstürze und Murenabgänge ist das große Materialeinzugsgebiet unterhalb des Multereck-Gipfels. Immer wieder kam es von hier aus zu Massenbewegungen, die oft bis ins Tal zur alten Salzstraße und in das Siedlungsgebiet reichten. Durch die ständig wiederkehrenden Störungen der Flora, kann sich langfristig keine natürliche Schutzbarriere, z. B. in Form eines Waldes, bilden.
Ereignisse
Felssturz im Jahr 1904
Überlieferungen zufolge, stürzte am 7. April 1904 um ca. 12:30 Uhr ein gewaltiger Felsen über die Untergrimmer Schütt talabwärts und kam mitten auf der Salzstraße zu liegen. Glück im Unglück war es, so wurde berichtet, denn wenige Stunden zuvor zog der Trauerzug mit dem Sarg des Grafen Josef Lamberg auf dem Weg zu seiner Familiengruft in die Pfarrkirche Pürgg genau an dieser Stelle die Salzstraße entlang. Um die Straße wieder zu öffnen, mussten zahlreiche Arbeiter in mühevoller Arbeit den Felsbrocken zerkleinern und abtransportieren.
Felssturz im Jahr 1955
Am 15. Juli 1955 ereignete sich um ca. 17:45 Uhr abermals ein Felssturz. Berichtet wurde von einer Steinlawine vom Grimmingstock herab, bei der ein Felsblock zuerst den Stadel des Anwesens Gratzl zerstörte, dann durch den Garten rollte und schließlich knapp vor dem Wohnhaus zum liegen kam.
Bilder 1955
Verweis
Das Schloss Trautenfels (Universalmuseum Joanneum) präsentierte von 19. März bis 31.Oktober 2016 die Sonderausstellung "Landschaft ist Bewegung", in der unter anderem auch die Massenbewegungen am Grimming thematisiert sind.
Quelle
- Otte, Wolfgang (2011). "…und zeugen von diesem fürchterlichen Schauspiele der Natur!". In Hasitschka, Josef; Kren, Ernst; Mokrejs, Adolf (Hrsg.), Der Grimming. Monolith im Ennstal (S. 52-65). Alland: Schall-Verlag