Amalienhütte

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Hochofenwerk "Amalienhütte" um 1880
Josef Tatschl´s Gasthaus zum Hutmann mit aufgemaltem Bergmann

Die Amalienhütte war ein am Pyhrnbach gelegenes Hochofenwerk in Liezen.

Geschichte

Die Amalienhütte hatte ihren Ursprung in den Stucköfen am Salberg, die mindestens in das 13. Jahrhundert zurückreichen. Ab 1696 war der Hochofenbetrieb im Eigentum des Stiftes Spital am Pyhrn (.) und gelangte 1807 durch Kauf in die Hände des Stiftes Admont. Zeitweise wurde das Werk verpachtet. Die Roherze stammten von den nahen Gruben am Salberg, vom Blahberg zwischen Admont und Selzthal von der Teltschenalm bei Bad Mitterndorf.

Bereits 1824 verkauft das Stift die Hütte an Joseph Ritter von Friedau und dessen Sohn Franz. Ihnen gehörte unter anderem auch das Radwerk VII in Vordernberg. Nach zahlreichen Schenkungen und Erbschaften blieb der Liezener Hochofen bis 1853 im Besitz der Friedaus. Dann verkauften sie ihn an Josef Pesendorfer. Doch bereits kurz nach seinem Erwerb vernichtete ein Brand die gesamte Anlage und Pesendorfer ließ die Hochofenanlage neu erbauen und benannte sie nach seiner Gattin "Amalienhütte".

Durch die neue Anlage konnte effizienter und wirtschaftlicher gearbeitet werden. So belief sich etwa im Jahr 1857 die Tagesleistung auf zehn bis 14 Tonnen. Während der Wintermonate konnte aufgrund des Rohstoff- und Wassermangels kaum produziert werden. Nach dem Tod von Josef Pesendorfer führten seine Erben den Betrieb weiter. Ab den 1870er Jahren schwand die Bedeutung der Amalienhütte allmählich.

Im Jahr 1892 kauften die Brüder Lapp alle Eisenwerke der Pesendorfer'schen Erben und bereits 1893 legten sie die Amalienhütte still. Die Anlage war von nun an dem Verfall überlassen. In den 1930er Jahren wurden schlussendlich die Reste des Hochofens und der Gebäuden abgetragen. Als Erinnerung gab es an der Fassade des "Josef Tatschl's Gasthaus zum Hutmann" noch einen Bergmann in Paradeuniform, doch auch dieses Gebäude wurde inzwischen abgetragen.

Quellen

  • Köstler, H. J: Zur jüngeren Geschichte des Eisenwerkes "Amalienhütte" in Liezen. in: Da schau her, 4. Jg., 1/1983, S 15 - 17, Verein "Arbeitskreis für Heimatpflege"
  • Statistisches Jahrbuch des k.k. Ackerbau-Ministeriums für das Jahr 1893: Der Bergwerksbetrieb Österreichs, Wien, 1893
  • Steyermärkisches Berghauptbuch für den Judenburger Kreis. To. IIB, pag.305 - 312 und 333 - 336 (Eisenberg und Schmelzwerk in Lietzen), Grundbuch (Bergbuch) Leoben
  • Wichner, J.: Kloster Admont und seine Beziehungen zum Bergbau und zum Hüttenbetrieb. in: Berg. und Hüttenmänn. Jb. 39, S 111 - 176, 1891