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Geschichte Liezens

Alte Postkarte von Liezen, 1907.
Historische Aufnahme von 1914.
Der Blick geht im Ennstal von Südosten nach Nordwesten. Im rechten Bildteil sieht man Liezen, links etwas daneben Weißenbach bei Liezen. Die Enns fließt im unteren Teil vorbei, wobei man noch schön die ehemaligen Flußwindungen sehen kann, die bei der Ennsregulierung begradigt wurden. Aufnahme zwischen 1928 und 1938.

1910 gab es in Liezen u. a. folgende Unternehmen: Hotel Post, das auch das Klubhotel des Steiermärkischen Automobil-Clubs war, Hotel Fuchs, die Mechaniker C. Wimler und Anton Hasner junior, den Kaufmann Josef Wulz; Liezen hatte damals 1 900 Einwohner.[1]

Liezen wurde mit 1. Juni 1947 zur Stadt erhoben. Die Stadterhebungsfeier im September 1947 statt. Am 13. September 1947 hatte Landeshauptmann-Stellvertreter DI Tobias Udier die Urkunde über die Stadterhebung und das Stadtwappen überreicht. Den Höhepunkt der Feier bildete einen Tag später der Besuch des Bundespräsidenten Dr. Karl Renner. Die Stadterhebungsfeier bildete auch den Auftakt zu der in diesem Zusammenhang abgehaltenen Veranstaltung "Ennstaler Heimattage und Leistungsschau". Anlässlich der Stadterhebung schreibt der Arbeiterwille:[2]

Liezen — jüngste Stadt Oesterreichs. Der Gemeinde- und Verfassungsausschuß des Steiermärkischen Landtages hat über Antrag des Abg. Esterl (SPÖ) beschlossen, iezen ab 1. Juni zur Stadt zu erheben. Die Geschichte Liezens reicht bis in die Römerzeit zurück. Damals bestand am heutigen "Brunnenfeld" in Liezen eine römische Siedlung. Der Ort Liezen scheint in der Ortschronik um 1080 n. Chr. als "Luotzen" und um 1010 n. Ch. als "Lune" (soviel wie Sumpfgegend) auf. 1843 zählte Liezen bereits 1 767 Einwohner. Ganz besonders brachte aber das Zeitalter der Motorisierung reges Leben in den alten Ort und steigerte seine bisherige verkehrstechnische Bedeutung wesentlich. Während Liezen 1936 noch 2 429 Einwohner zählte, weist es heute eine Einwohnerzahl von rund 4 500 auf. Durch die Erbauung der "Schmidhütte", die derzeit rund 700 Arbeiter beschäftigt, weiters durch eine Schafwollspinnerei und die auch im Ausland bekannte "Liezener Keramik" ist Liezen ein Industrieort geworden, der einen bedeutenden Faktor im wirtschaftlichen Leben der Steiermark, besonders aber des Ennstales, darstellt. Liezen, die 23. Stadt Steiermarks und jüngste Stadt Österreichs, hat eine sozialistische Mehrheit in der Gemeinde.

Bei der Nationalratswahl am 18. November 1962 erreichte die Liezener SPÖ 1 851 Stimmen (+ 157), die FPÖ legte um 67 Stimmen auf 392 zu und der KPÖ gelang es, ihre Stimmen (96) mehr als zu verdoppeln. Nur die ÖVP blieb mit 1 072 Stimmen (+ 5) fast gleich.

Kurz vor der Nationalratswahl war der damalige Außenminister Dr. Bruno Kreisky bei einer Wahlveranstaltung der SPÖ Liezen aufgetreten. Die SPÖ führte ihren Erfolg auf diesen Auftritt zurück.

Wappen

Am 4. September 1947 mit Wirkung vom selben Tage, LGB1. 1947, 19. Stück, Nr. 35, wurde der Stadt von der Steiermärkischen Landesregierung das Wappen verliehen. In einem roten Schild erscheint ein sich zweimal windender, ungeflügelter, mit einem Rückenkamm versehener, goldene Flammen speiender, grünlichgrauer, golden bewehrter Lindwurm mit goldenen Augen. Den Schildfuß durchzieht eine goldene Zinnenmauer mit fünf schwarzen Toröffnungen. Auf dem Hauptrand des von einer ornamentierten, bronzefarbenen Randeinfassung umgebenen Schildes ruht eine silberfarbene Mauerkrone mit drei sichtbaren Zinnen.

  1. Handbuch des Oesterreichischen Automobil-Clubs 1910, zusammengestellt von Friedrich Cubasch, k.u.k. Rittmeister d. R., herausgegeben von Ingenieur Konrad & Bleyer, technisch-literarisches Bureau
  2. ANNO, Arbeiterwille, Ausgabe vom 3. April 1947, Seite 3