Krampusumzug in Schladming

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Der Krampusumzug in Schladming ist eine Veranstaltung in Schladming, die seit 1992 alljährliche (mit einer Unterbrechung) stattfindet.

Geschichte

Rudolf Bauer legte 1992 mit seinem ersten Krampusumzug in Schladming den Grundstein für eine Veranstaltung, die sich Jahr für Jahr immer größeren Zuspruchs erfreute. Zunächst besucht von nur ein paar hundert Zuschauern entwickelte sich der Krampusumzug zu einem der größten seiner Art in Österreich. 2014 kamen mehrere tausend Besucher, um beim "Höllenspektakel", das inzwischen von der als Verein geführten Bauer-Pass mit Obfrau Emma Bauer organisiert wurde, dabei zu sein. Das immer größere Ausmaß der Veranstaltung rief auch Kritiker auf den Plan. Jene, die sich für traditionelle Bräuche stark machen, haben mit Krampusumzügen wie jenen in Schladming so überhaupt keine Freude. Sie sahen nämlich den Brauch durch die ständig wachsende Kommerzialisierung akut gefährdet.

2015: Der Umzug wurde behördlich nicht mehr genehmigt

Unberührt von solchen Kritiken kündigten die Organisatoren die Veranstaltung für den 21. November 2015 als "größten Krampusumzug Österreichs" an. Im ersten Drittel des November 2015 wurde jedoch bekannt, dass der Krampusumzug für 2015 Jahr abgesagt wurde.

Am 3. November 2015 hatte die behördliche Verhandlung der Veranstaltung, die bisher für maximal 6 000 Besucher genehmigt war, stattgefunden. Im Zuge der Verhandlung kamen einige sicherheitsrelevante Punkte zur Sprache, die im Konzept des Veranstalters aber nicht berücksichtigt wurden. So konnte Emma Bauer als Obfrau der Bauer-Pass keine anzunehmende Besucherzahl nennen, da es keinen Kartenvorverkauf gab. Im Konzept fehlten auch in genügender Anzahl ausgewiesene Busparkplätze sowie vorgesehene Kontrollen von Teilnehmern in Bezug auf pyrotechnische Gegenstände wie die bekannten und gerne verwendeten bengalischen Feuer.

Die Ankündigung von Mag.a Birgit Leitner, Leiterin des Sicherheitsreferates der Bezirkshauptmannschaft Liezen, die Kontrollen bei der diesjährigen Veranstaltung zu verschärfen, dürfte dann zu einem Umdenken bei Emma Bauer geführt haben. Zwei Tage später zog sie den Antrag auf Genehmigung der Veranstaltung zurück. Gegenüber dem "Ennstaler" sagte Emma Bauer am 10. November: "Es tut mir zwar sehr leid, dass die Veranstaltung abgesagt werden musste, aber aus sicherheitstechnischen Gründen wäre es unverantwortlich gewesen, sie durchzuführen." Der Aussage Emma Bauer nach hatten sich bereits über 100 Busse zur Veranstaltung angemeldet. Dadurch wurde es für die Organisatoren unmöglich, einen geordneten Ablauf zu garantieren.

Zur Frage, wie es mit der Veranstaltung in Zukunft weitergehen soll, sagte Bauer: "Es muss ein völlig neues Konzept ausgearbeitet werden, das auch allen Anforderungen des neuen Veranstaltungsgesetzes entspricht. Ich alleine kann das nicht mehr machen, aber vielleicht gibt es gemeinsam mit dem Tourismusverband und der Stadtgemeinde eine Lösung und damit eine Neuauflage 2016."

Reaktionen

Die Redaktion des "Ennstalers" verzeichnete zahlreiche Anrufe entrüsteter Fans der Veranstaltung, die sich die Frage stellten, wie es sein kann, dass in Schladming ein Nightrace mit über 40 000 Zuschauern und ein Skiopening mit rund 10 000 Besuchern reibungslos über die Bühne gehen kann, während der Krampusumzug aus Sicherheitsgründen abgesagt werden muss. Damit konfrontiert, kam von Bürgermeister Jürgen Winter am 11. November eine klare Antwort: "Für das Nightrace stehen für die Zuschauer 100 Prozent der Nutzungsfläche in der Stadt zur Verfügung, für den Umzug jedoch durch Absperrungen und dergleichen nur die Hälfte." Auf die Frage, ob die Organisatorin im Vorfeld zu wenig unterstützt wurde, meinte Winter: "Wir haben den Umzug sowohl finanziell, dies jedoch mit einem kleinen Betrag, wie auch logisitisch unterstützt. Doch fünf Minuten vor zwölf konnten auch wir das Ruder nicht mehr herumreißen." Winter ist sich jedoch sicher, für die Zukunft eine gute Lösung zu finden, damit der Umzug ab 2016 wieder stattfinden kann.

2016: Es gab ihn wieder, den Krampusumzug

Am Samstag, dem 26. November 2016, zogen dann wieder 53 Passen durch die WM-Stadt.

Um die Veranstaltung mit mehreren hundert "Wilden Gesellen" und tausenden Besuchern nicht endgültig ad acta legen zu müssen, sah man sich in der WM-Stadt nach einem neuen Veranstalter um – und wurde in der Grazer Event-Agentur Hikimus fündig. Hinter der Agentur stehen übrigens die gebürtigen Ennstaler Anton und Achim Wippel, die auch den 24-Stunden-Lauf in Irdning betreuen.

Die Agentur stattete die Traditionsveranstaltung mit einem neuen Konzept aus, das aber nicht nur Befüworter, vor allem unter den regionalen Krampuspassen, fand. Zu den Hauptkritikpunkten zählen das auf 15 Euro erhöhte Eintrittsgeld für Erwachsene (für Kinder sind 7 Euro zu berappen) und die Teilnahmegebühr pro Krampus in der Höhe von 10 Euro. Allerdings erhielten die teilnehmenden Krampusse im Gegenzug für die zu entrichtenden 10 Euro Essens- und Getränkegutscheine, welche die Teilnahmegebühr überstiegen.

Quellen