Gotthard Kuglmayr

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Gemälde von Gotthard Kuglmayr
Wappen von Gotthard Kuglmayr

Gotthard Kuglmayr (* 15. März 1754 auf Schloss Wurmberg in der Untersteiermark; † 18. September 1825 in Graz) war in den Jahren 1788 bis 1818 der 56. Abt des Benediktinerstiftes Admont.

Biografie

Gotthard Kuglmayr kam im Alter von neun Jahren in das Stiftsgymnasium Admont und studierte anschließend in Graz Philosophie. Am 17. September 1770 kehrte er ins Stift nach Admont zurück und 1771 trat er in das Admonter Ordensgelübde ein. 1774 ging Gotthard Kuglmayr nach Rom zur weiteren Ausbildung in Theologie und erlangte dort auch seinen Doktorwürde. Anschließend war er im Stift Admont Theologieprofessor, Hofmeister und Stiftskämmerer[1]. Am 17. April 1788 wurde er zum Abt gewählt und am 20. April feierlich bestätigt und geweiht. 1782 entsandte man ihn als Abgeordneten zu Kaiser Leopold II., dem er ein Bittgesuch überbrachte, die althergebrachten Freiheiten der Steiermark aufrecht zu belassen.

1799 wurde er zum wirklichen geheimen Rat ernannt.

1809 gründete Abt Gotthard Kuglmayr das Vorgängermuseum Naturalien Cabinet des heuten Naturhistorischen Museums, welches 1865 bei einem Brand zerstört wurde.

Er war der letzte große Förderer des stiftischen Bergbaus im 19. Jahrhundert[2]. 1798 berief in Kaiser Franz I. nach Wien, um unter seinem Vorsitz die steirischen und österreichischen Eisengewerkschaften neu zu ordnen und wieder in Schwung zu bringen.

Er stand mit Erzherzog Johann von Österreich in regen Briefwechsel, besonders seitdem dieser den Abt als Kurator an die Spitze des neu gegründeten Universalmuseums Joanneum in Graz stellte.

In seiner Zeit als Abt nahm auch das Schulwesen in Admont einen Aufschwung. 1812 erhob deshalb die Studien-Hofkommission das Gymnasium und die philosophische Anstalt in Admont zu k. k. Institutionen. Schon 1804 hatte ein Hofkanzleidekret verordnet, dass die Stellen im k. k. Gymnasium in Graz mit Admontern zu besetzen sei. Diese Anordnung bis bis 1870 aufrecht. Die theologische Hausanstalt, die 1782 aufgehoben worden war, wurde 1801 von Kuglmayr wieder hergestellt. Später, von 1819 bis 1857, wurde dann auch das Gymnasium in Judenburg von Admont aus versehen.[3]

Geschichtliche Ereignisse

Im Zuge des Napoleanischen Krieges kamen im Jahr 1809 französische Soldaten nach Admont, um Contributionen[4] einzufordern. Dadurch musste das Stift Admont einige Wochen lang täglich 450 Laib Brot nach Bruck an der Mur abliefern.

Persönliches Wappen

Das Wappen von Gotthard Kuglmayr ist ein ovales senkrechtes Wappenschild, welches horizontal in zwei große Abschnitte unterteilt ist. Im oberen Bereich sind zwei Scheiben, während im unteren Teil eine Scheibe und zwei Sterne, dargestellt sind. Im Oberwappen befindet sich in der Mitte ein Kopf mit einer Mitra[5], aus der an beiden Seiten je ein Abtstab (oder Bischofstab, auch Krummstab genannt) ragt. Als Schildträger dient eine geschwungene Umrandung.

Quellen

  • Druckwerk und digitales Speichermedium mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung des Stiftes Admont zur Verwendung im EnnstalWiki
  • "Verhandlungen und Aufsätze", herausgegeben von der Landwirthschaftsgesellschaft in Steyermark, 18?? (1826?), Seite 169 ff (google books im Internet

Einzelnachweise

  1. Führung der Finanzen
    • Stipperger, Walter: Almanach des steirischen Berg- und Hüttenwesens, in Mitteilungen des Museums für Bergbau, Geologie und Technik am Landesmuseum Joanneum Graz, Dr. Karl Murban (Hrg.), 1968, Mitteilungsheft Nr. 29
  2. Quelle ANNO, Wiener Zeitung, Ausgabe vom 11. Juli 1896, Seite 12
  3. Kriegsgelder
  4. dreiecksähnliche Kopfbedeckung von Bischöfen und anderen kirchlichen Würdenträgern mit Jurisdiktion (zum Beispiel Äbte).
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