Gedenktafel Raimund Otte

Relief von Raimund Otte auf der Gedenktafel.

Das Gedenktafel Raimund Otte ist eine Gedenktafel an einem Felsen bei der Dachstein-Südwand-Hütte.

Leben

Raimund Otte wurde am 6. Jänner 1930 in Wien geboren. 1947 lebte er in Graz.

"Neues Österreich" berichtete in seiner Ausgabe vom :[1]:

Bergsteigertragödie in der Dachsteinsüdwand

Der 24jährige Raimund Otte aus Graz, der zusammen mit seinem 23 Jahre alten Freund Helmut Gebauer am vergangenen Freitag eine Durchsteigung der Dachstein­südwand in Angriff nahm, stürzte Samstagnachmittag 60 Meter tief ab und blieb tot am Seil hängen.

Raimund Otte und Helmut Gebauer, zwei erstklassige Bergsteiger, planten, die erste Winterdurchsteigung der sogenannten Maixroute durchzuführen. In der Nacht zum Samstag wurden die beiden von Schlecht­wetter überrascht und zum Biwakieren in der vereisten Wand gezwungen. Pausenlos rollten Staublawinen in die Tiefe. Eine dieser Lawinen dürfte Raimund Otte mit sich ge­rissen haben.

Im Laufe des Sonntags gelang es Gruppen der Schladminger und Ramsauer Gendarmerie, die von der Austriahütte aufstiegen, Herbert Gebauer, der 57 Stunden lang auf einer nur 30 Zentimeter breiten Felskante ausgeharrt hatte, mit Hilfe eines 270 Meter langen Stahlseils vom Gipfel der "Dirndln" aus zu bergen. Die Leiche seines Seilgefährten wird wegen des fortdauernden Schlecht­wetters erst im Laufe der kommenden Tage gesucht werden können.

Erst am 17. Juni 1954 gelang die Bergung, wie das "Neue Österreich" in seiner Ausgabe vom 19. Juni 1954 berichtet:[2]

Im Laufe des Donnerstag ist es zwölf Männern des Bergrettungsdienstes von Schladming und Ramsau unter der Leitung des Bergführers Richard Perner gelungen, nach einer schwierigen siebenstündigen Klettertour die Leiche des 24jährigen Rai­mund Otte, die seit vier Monaten tot am Kletterseil hing, zu bergen. Wie das "Neue Österreich" bereits be­richtete, war Raimund Otte bei einer Bestei­gung der Maix-Route aus der damals völlig vereisten Dirndl-Südwand abgestürzt. Der schwierigen Wetterverhältnisse wegen konnte der Bergrettungsdienst nur den Kameraden Ottos, den 28jährigen Skilehrer Helmuth Ge­bauer, bergen. Gestern hatten die Rettungs­männer Erfolg. Sie kämpften sich, durch die vom Gewitterregen glitschige, in undurch­dringlichen Nebel gehüllte Wand bis zu dem verunglückten Bergsteiger vor und schafften ihn zu Tal. Die Leiche Raimund Ottes wird morgen zur Beerdigung nach Graz über­geführt werden.

 
Die Gedenktafel am Pernerweg in Ramsau am Dachstein.

Helmut Gebauer war Skilehrer in Mandling.

Inschrift der Gedenktafel

Dem kühnen Bergsteiger Raimund Otte, tödlich verunglückt, im 24. Lebensjahr, am 27. Februar 1954
bei der Winter-Erstbesteigung der Höffer-Mairkante am Großen Dirndl, gewidmet von seinen Eltern

Quellen

  • Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Ewald Gabardi, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind
  • ANNO, Wiener Zeitung, Ausgabe vom 20. April 1947, Seite 6
  • Weitere Quellen bzgl. des Unglücks:
ANNO, "Die Weltpresse", Ausgabe 1. März 1954, Seite 2
ANNO, "Arbeiter-Zeitung", Ausgabe vom 2. März 1954, Seite 3

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Neues Österreich", Ausgabe vom 2. März 1954, Seite 5
  2. ANNO, "Neues Österreich", Ausgabe vom 19. Juni 1954, Seite 4