Schladminger Lumpenfahne

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Die Schladminger Lumpenfahne ist ein altes Schladminger Faschingssymbol.

Geschichte

Obwohl über die Lumpenfahne im Zusammenhang mit der Dokumentation über die Geschichte des Schladminger Faschings in einer 1978 erschienenen Festschrift bereits geschrieben wurde, soll die Bedeutung dieses alten Faschingssymboles vor allem der jüngeren Generation vor Augen geführt werden.

Über das Jahr und die Art und Weise der Stiftung der Lumpenfahne gibt es nur einige überlieferte Erzählungen. Das älteste Fahnenband jedoch trägt die Inschrift: "Gewidmet von den Burschen von Schladming 29.9.1872, Michaeli Montag."

Was hat es nun mit diesem Datum für eine Bewandtnis? Heute ist es zwar üblich den 11. November als Faschingsbeginn mit Sitzungen, Prinzenwahlen und Veranstaltungen zu begehen. Der 29. September jedoch scheint in keinem Zusammenhang mit der närrischen Zeit des Faschings zu stehen. Der Michaeli-Montag, vom Volk auch "Liachtbratl-Montag" genannt, war jedoch früher ein Termin im Jahreslauf, der von der Bevölkerung mit gutem Essen und fröhlicher Stimmung begangen wurde.

Da die Tage bereits merklich kürzer geworden waren, dass man manche Arbeiten beim spärlichen Licht der Kerzen oder der Petroleumlampen nicht mehr verrichten konnte, begann mit diesem Termin gleichsam die geruhsamere Winterzeit.

Die Lumpenfahne wurde - mit zahlreichen weiteren Fahnenbändern versehen - zum Symbol des Schladminger Faschings. Der Fähnrich musste bei allen Veranstaltungen darauf achten, dass sie ihm nicht unauffällig entwendet und versteckt wurde, denn dann durfte er in Hinkunft die Lumpenfahne nicht mehr tragen.

In jüngster Zeit litt leider in promillegeladener Laune des älteren das Traditionsbewusstsein um dieses einmalige Faschingssymbol und auch die Aufbewahrung während des·Jahres wurde nicht immer sachgemäß durchgeführt. Für das Faschingstreiben wurde nun eine neue Lumpenfahne angeschafft, die alte dem Stadtmuseum übergeben - leider in einem bedauernswerten Zustand. Der Fahnenstoff war zum Teil von der Stange gerissen und die gemalten Fahnenblätter zeigen arge Zerstörungen, sodass die Fahne, ehe sie im Stadtmuseum einen würdigen Platz findet, umfangreichen Restaurierungsarbeiten unterzogen werden muss.

Quelle