Hellmann und Redlich im Ausseerland

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Josef Redlich 1890

Die Familien Hellmann und Redlich bildeten in Wien, in Altaussee und in Grundlsee in der Zeit zwischen 1890, 1918 und 1938 ein Zentrum eines intensiv gepflegten kulturellen Netzwerkes.

Einleitung

Das weiß man aufgrund des Tagebuchs von Josef Redlich. Aber nicht nur die Familien Hellmann und Redlich waren gesellschaftlich-kulturelle Mittelpunkte im Ausseerland. Auch hier ansässige Familien wie Andrian-Werburg, Hofmannsthal, Hohenlohe-Schillingsfürst, Franckenstein, Oppenheimer-Todesco und Wassermann sorgten für ein kulturell hochstehendes Niveau, das in seiner Bedeutung für diese Region später von niemanden mehr erreicht wurde.

Zeitweise kamen Gäste wie Hermann Bahr, Richard Strauss, Gustav Mahler oder das Rosé-Quartett noch dazu, die ebenfalls bleibende kulturelle Spuren in der Region zurück ließen. Treffpunkt war unter anderem die Villa Hellmann in Grundlsee.

Die Familien

Hauptartikel Redlich
Hauptartikel Hellmann

Die Familie Redlich stammte aus Göding, heute Hodonín, in Südmähren an der March. Göding war eine alteingesessene Judengemeinde. Nathan Josef Redlich (* 1803; † 1888 war dort Müller und bereits wohlhabender Händler gewesen. Er hatte zwei Töchter und drei Söhne. Die Söhne errichteten die erste große Zuckerfabrik, deren Leitung Adolf Redlich (* 1839; † 1896 in Wien) hatte. Rosa (* 1846; † 13. Juli 1908 in Altaussee), seine Ehefrau, stammte aus der hochgebildeten Holicser Oberschicht des deutschen Judentums. Gemeinsam hatten sie zwei Söhne und drei Töchter. Nach dem Tod ihrer Mutter übernahm Tochter Irene alleine den Altausseer Besitz.

Bernhard Hellmann kam 1887 als erster der Familie Hellmann an den Grundlsee. Er war Generalrat der Österreichisch-Ungarischen Bank (zu jener Zeit die Notenbank der österreichisch-ungarischen Monarchie). Mit seinem Bruder Julius war er Gesellschafter bei den ehemals väterlichen Textilwerken Nathan Hellmann in Prag. Als Kurgast war er bereits viele Jahre regelmäßiger Kurgast in Aussee gewesen. Gemeinsam mit seiner Frau Lina hatte er fünf Kinder, zwei Töchter und drei Söhne. Am 23. August 1901 starb Hellmann 63-Jährig nach langem, schwerem Leiden in Grundlsee. Beigesetzt wurde er in Wien.

Altausseer Familien waren für das Salzburger Festspielhaus ausschlaggebend

Konrad zu Hohenlohe-Schillingsfürst 1903

Eine der wichtigsten Taten dieses Familiennetzwerkes führte zum Bau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg, wodurch die swiki:Salzburger Festspiele eine bleibende Heimstätte erhielten. Wie es zum Bau dieses Festhauses kam, welche verschlungene, manchmal sogar geheime Wege dazu eingeschlagen werden mussten, darüber berichtet auch das Tagebuch von Josef Redlich.

Seit 1887 fanden regelmäßig "Mozart-Festspiele" in Salzburg statt. Aber trotz vieler Bemühungen gab es 1918 immer noch keine bleibende Spielstätte dafür. Nun setzten sich swiki:Hugo von Hofmannsthal und der Intendant und Regisseur der Mozart-Festspiele swiki:Max Reinhardt mit seinem Salzburger und Wiener Freundeskreis, besonders aber mit den beiden Altausseern Leopold von Andrian-Werburg (* 1875; † 1951) und Konrad Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (* 1863; † 1918) dafür ein.

Der 55jährige Konrad Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst war Anfang Februar 1917 zum Obersthofmeister von Kaiser Karl ernannt worden. Er hatte einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Kaiser. Im Juli 1918 war Dr. Leopold von Andrian-Werburg schon seit mehr als 18 Jahren Berufsdiplomat, a.o. Gesandter und bevollmächtigter Minister.

Obersthofmeister Hohenlohe und seine Freunde konnten Kaiser Karl überreden, den Botschafter Andrian-Werburg als k.u.k. Generalintendanten der k.k. Hoftheater einzusetzen. Dieser war zwar dazu gerne bereit, brachte aber kaum nennenswerte Erfahrungen mit. Nun gab Kaiser Karl gab Andrian-Werburg als Generalintendanten den Auftrag, österreichische, mit den k.k. Hoftheatern verbundene Festspiele in zu etablieren. Die Leitung sollte Max Reinhard übernehmen. Dass es zu diesem allerhöchsten Auftrag gekommen war, war zweifellos das Werk Hofmannsthals und wohl auch der eigentliche Zweck der Ernennung Andrians.

... wird noch ergänzt ...

Quellen

issuu.com/alpenpost "Die Familien Redlich und Hellmann in Aussee", Teil 1, Juli 2014
issuu.com/alpenpost "Die Familien Redlich und Hellmann in Aussee", Teil 2, August 2014
issuu.com/alpenpost "Die Familien Redlich und Hellmann in Aussee", Teil 3a, September 2014
→ →issuu.com/alpenpost "Die Familien Redlich und Hellmann in Aussee", Teil 3b, September 2014