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Befestigungsanlage Mandlingpass
Er hat jedoch durch wirtschaftliche und vereinzelt auch geschichtliche oder geografische Bezugspunkte mit dem Bezirk Liezen zu tun.
Die Befestigungsanlage Mandlingpass war eine Grenzbefestigungs- und Wehranlage im Osten von Radstadt an der Grenze des Erzstifts Salzburg zur Steiermark (im Ennstaler Grenzort Mandling in der ehemaligen Gemeinde Pichl-Preunegg, die seit 2015 zu Schladming eingemeindet ist). Mauerreste der Befestigungsanlage sind heute noch vorhanden.
Geschichte
Die Befestigungsanlage Mandling wurde auf einem steilen Felsen nördlich des Mandlingpasses, wodurch keine Türme und Graben notwendig waren. Das Wehrhaus war aus Holzpflöcken gezimmert. Die Ringmauern wurden aus Stein gebaut.
Entstehungsgeschichte
In einer von Arnolf von Kärnten, König des Ostfrankenreiches, gefälschten Urkunde aus dem Jahr 890 wurde die Grenze zwischen Salzburg und der Steiermark bei der Einmündung des Mandlingbaches festgesetzt
Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern unterschrieb einen Vertrag, aus dem erkennbar ist, dass sich das Land Salzburg im 13. Jahrhundert in einer Übergangsphase befand. Dies ist damit begründet, dass die Ausdehnungen des swiki:Erzbistums Salzburg[1] als Teile Herzogtums Bayern angesehen, aber nicht zum Land des Herzogs von Bayern gerechnet wurden. Konkret wurde in diesem Schreiben zwischen "Land Bayern" und provincia Saltzburgensis unterschieden. Ebenso wurde der Grenzfluss Mandling dem Land Bayern zugerechnet. Das Erzbistum Salzburg hatte auch Besitzungen in der Steiermark, während das Benediktinerstift Admont Besitztümer in Salzburg hatte. Diese grenzüberschneidenden Eigentumsverhältnisse zwischen Salzburg und Steiermark waren mehrmals die Ursache für Kriegshandlungen.
Zum Schutz der Admonter Besitztümer ließ der steirische Herzog Albrecht I. unter Einfluss von Abt Heinrich II. 1297 die Burg Mandling errichten. Im Winter des Jahres 1289 kam es zwischen Herzog Albrecht I. und dem Erzbischof swiki:Rudolf I. von Hoheneck zu einer kriegerischen Auseinandersetzung. Bei den Kampfhandlungen nahmen die Truppen des Erzbischofs die Wehranlage ein und zerstörten diese vollkommen. 1295 baute Erzbischof swiki:Konrad IV. von Fohnsdorf die Grenzbefestigungsanlage an dem Fluss Mandling wieder auf. Im "Wiener Frieden" aus dem Jahr 1297 wurde die Grenze zwischen Steiermark und Salzburg von den geistlichen und politischen Machthabern endgültig anerkannt.
Während der Bauernaufstände im Ennstal von 1525 fielen die Salzburger Bauern über den Mandlingpass ins steirische Ennstal nach Schladming ein und besiegten die Truppen des steirischen Landeshauptmannes Siegmund von Dietrichstein. Nach dem Eindringen der schwedischen Armee unter Gustav Adolf im Dreißigjährigen Krieg 1629 im swiki:Kurfürstentum Bayern, wurde der Mandlingpass mit Wehranlagen und Schanzen ausgebaut. Nach den Napoleonischen Kriegen (1800 bis 1809) und dem endgültigen Verlust der staatlichen Selbständigkeit Salzburgs 1816 verlor die Befestigung ihre Bedeutung, die Wehrmauer verfiel und wurde schließlich teilweise für Straßen- und Bahnbau abgebrochen.
2002 wurde ein erster Mauerabschnitt gesichert, seit 2004 gab es eine Reihe von Voruntersuchungen der Wehranlage. In enger Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern und mit finanzieller Förderung durch Bundesdenkmalamt, Land Salzburg und Stadtgemeinde Radstadt gelang es, diese geschichtsträchtige Wehranlage auch für die Zukunft in ihrem Bestand zu sichern.
Weblink
- Lage auf /www.google.at/maps
Bilder
Befestigungsanlage Mandlingpass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quelle
- Schriftliche Unterlagen aus der Chronik der Gemeinde Pichl-Preunegg, welche dem User Peter Ortner für das Ennstalwiki zur Verfügung gestellt wurden.
- wehrbauten.at
- Zaisberger, Friederike; Schlegel, Walter: "Burgen und Schlösser in Salzburg", "Pongau, Pinzgau, Lungau", 1978, Birken-Verlag, Wien
Einzelnachweis
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis