Präglaziale Bildungen im Oberen Ennstal

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Unter "Präglaziale Bildungen im Oberen Ennstal" werden voreiszeitliche geologische Bildungen zwischen Mandling und Trautenfels abgehandelt.

Allgemeines

Der Abschnitt des Oberen Ennstals ist ca. 40 km lang. Die gesamte Talstrecke ist durch einen mittelbreiten, U-förmigen Talquerschnitt (Trogtal) gekennzeichnet. Erst im östlich anschließenden Mittleren Ennstal verbreitert sich der Talquerschnitt wesentlich. Die Talseiten und der Talboden sind durch Schwemm- und Murenkegel der einmündenden Fließgewässer und von Massenbewegungen geprägt. Die Täler im Süden aus den Niederen Tauern zeigen an ihren Mündungen oft eine Höhenstufe und kennzeichnen ein früheres Talniveau.

Präglaziale Bildungen

Nördlich von Aich, gegenüber im Süden bei Niederberg und östlich von Gröbming befindet sich in ca. 800 m Seehöhe eine Verebnung aus Kiesen, die den Festgesteinen des Grundgebirges auflagern. Hierbei handelt es sich wohl um Reste eines breiten, ebenen Talbodens. Am Sockel des Mitterbergs ist von Südwesten nach Nordosten ein einfallendes Tal rekonstruierbar; ein ehemaliger Flusslauf der Enns. Er ist mit der Mündung des Sölktals korrelierbar.

Aus diesen Morphologieresten ist ein altes Talniveau korrelierbar. Es war ein breites Muldental und ist lokal noch heute über das gesamte Ennstal bis zur Mündung nachvollziehbar. Die Überprägung dieses präglazialen Talbodens erfolgte durch die Erosion der Enns und der Eiszeit.

Quellen

  • Kellerer-Pirklbauer, A., Proske, T. & Untersweg, Th.: Darstellung der Talbodenbereiche des Steirischen Ennstals (Bericht). Institut für digitale Bildverarbeitung, Graz, 2012
  • Van Husen, D.: Ein Beitrag zur Talgeschichte des Ennstals im Quartär in: Mitt. Ges. Geol. Bergbaustud., Band 18, S 249 - 286, 1968
  • Van Husen, D.: Zur Entwicklung des Oberen Ennstals im Pleistozän. in: Tagungsband Arbeitstagung Geol. B.-A. 1987 Blatt 127 Schladming, S 86 - 93, Wien: Geol. B.-A., 1987