Marktbrand von Gaishorn 1862

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Beim Marktbrand von Gaishorn 1862 brannten in der Nacht vom 14. auf 15. August fast alle Gebäude in Gaishorn nieder.

Der Brand

Die "Tagespost Graz" berichtet in ihrer Ausgabe vom 15. August 1862:[1]

Gestern Nachts 10 ½ Uhr verkündete die Feuerglocke hier[2] ebenfalls wieder ein Brandunglück. Diesmal war das Unglück leider ein sehr großes, denn es brannte beinahe das ganze Dorf Gaishorn nieder und nur den schnell aus Treglwang, Furth, Trieben, Rottenmann und Klamm bei Rottenmann herbeigekommenen Löschrequisiten und Löscharbeitern ist es zu verdanken, daß der Brand gedämpft wurde, bevor er das Posthaus, die Kirche, und das untere Dorf erreicht hatte.

Es sind 13 Wohn- und 14 Wirthschaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden. Glücklicherweise sollen die Verunglückten assecurirt sein. Der Schade dürfte über 40,000 fl.[3] betragen, da auch die heurige Getreidefechsung,[4] die Futtervorräthe und das Borstenvieh mitverbrannten. Besonders schnell waren die Löschrequisiten und viele hilfeleistende Menschen aus der 2 ⅛ Meilen entfernten Stadt Rottenmann herbeigekommen.

Auch die drei erschienenen k. k. Herren Beamten des löblichen Bezirksamtes, die k. k. Gendarmerie, k. k. Finanzwache, der Herr Bürgermeister von Rottenmann ec. waren bei Löschung des großen Brandes sehr thätig.

Heute sind bereits aus Rottenmann und Umgebung Sammlungsgaben für die Verunglückten in Gaishorn angelangt. Gebe Gott, daß das harte Unglück, welches die armen Gaishorner getroffen, durch mildthätige Spenden erträglicher gemacht werde.

Quellen und Fußnoten

  1. ANNO, Tagespost Graz, Ausgabe vom 15. August 1862, Seite 11
  2. Gemeint ist in Rottenmann, da der gesamte Artikel über Brände in und um Rottenmann berichtet.
  3. Gulden
  4. Fechsung, allgemein die Ernte