Goldeck-Gipfelhöhle

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Grundriss der Goldeck-Gipfelhöhle
Längsschnitt der Goldeck-Gipfelhöhle

Die Goldeck-Gipfelhöhle befindet sich am Westabfall des Goldecks im Hartelsgraben im Gesäuse.

Entdeckung

Die Entdeckung der Goldeck-Gipfelhöhle erfolgte am 27. Mai 1980 durch Josef Hasitschka und Ernst Straka im Zuge einer Oberflächenbegehung. Nach einer spontanen Befahrung zur Schaffung eines groben Überblicks ihres "Fundes", folgte bereits Anfang Juni die detaillierte Erforschung durch die beiden Männer mit einem Team. Dabei wurde Spuren (zum Beispiel Inschriften, geschichtete Bärenknochen mit jedoch fehlendem Schädel) gefunden, die auf bereits frühere Befahrungen der Höhle hindeuten. Doch leider gibt es von diesen keine Veröffentlichungen und so galt die Höhle bis zum Eintreffen von Josef Hasitschhka und Ernst Straka noch als unentdeckt.

Charakteristika der Höhle

Das Forscherteam fand Gänge und Hallen vor, die zum Teil mit breiten Terrassen und Wannen aus Sinter überzogen sind. Manche Gebilde ähneln aufgrund ihrer nur wenige Millimeter dünnen Wannenränder künstlich angelegten Reisterrassen. Auch Stalaktiten sind vereinzelt zu finden.

In den nachfolgenden Befahrungen erfolgten die Vermessungen der Hohlräume. Dabei wurde festgestellt, dass die Höhlenbildung wohl auf zwei Phasen beruht. Primär entstanden die Hohlräume aus Spalten und Klüften durch die versickernde Oberflächenwässer flossen. Durch eine chemische Reaktion zwischen Wasser und in der Luft befindlichem Kohlendioxid entsteht Kohlensäure. Diese führt zur Verwitterung und Lösung der vorliegenden Kalksteine. So entstand ein Gangsystem, das heute jedoch nicht mehr wassergefüllt ist. Vielmehr wird vermutet, dass die Wässer über Karsthohlräume nun in die Tiefe hin abfließen und durch das Goldeckloch an die Erdoberfläche gelangen.

Die Goldeck-Gipfelhöhle dürfte ursprünglich einen zweiten Ausgang gehabt haben. Ein deutlich spürbarer Luftzug am verstürzten Ostende und eine an der Oberfläche hier vorliegende Schutthalde sind eindeutige Indizien hierfür. Durch diesen ehemaligen zweiten, wesentlich leichter überwindbaren Zugang dürften auch die Höhlenbären eingedrungen sein. Knochenreste belegen ihre Anwesenheit.

Quellen

  • Hasitschka, Josef: Goldeck-Gipfelhöhle in: Da schau her, 5. Jg., 3/1984, 7-10, Verein "Arbeitskreis für Heimatpflege", 1984
  • Straka, E.: Höhlen im Goldeck (Gesäuse). in: Mitt. Landesverein f. Höhlenkunde i. d. Stmk., 10, 3, Graz, 1981
Höhlen im Bezirk Liezen