Berg- und Flurnamen in den östlichen Hallermauern

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Dieser Artikel behandelt Berg- und Flurnamen in den östlichen Hallermauern.

Allgemeines

Beim "Sulzgraben" denkt man an historische Salzquellen, wie der Natterriegel zu seinem Namen gekommen sein könnte, dass die "Bärnkarmauer" 1877 von "Erschließern" zum "Hexenturm" umgetauft wurde oder dass die "Admonter Warte" ihren Namen erst mit dem Bau des Admonter Hauses bekommen hat.

Die Flurnamen

Natterriegel

Ein Flurname durch Alpnutzung, vermutlich ursprünglich nur der sonnseitige, von "Nattern" (= Kreuzottern) bevölkerte Riedel bei der Seeboden-Hochalm, für das Vieh gefährlich. Später namengebend auch für den Gipfel. Die andere Deutung: "Aderriegel", eine mit nadelartigen Türmchen besetzten Gratschneide (Buchenauer) findet der Historiker Josef Hasitschka (trotz der frühen Nennung des "Aderriegels" von 1760) mit runden Geländeform des Berges nicht ganz übereinstimmend und bevorzugt vorerst seinen Erklärungsversuch.

Mittagskogel, Zwölferkogel

Von der Oberlaussa und besonders von der Großschoberbauernalm (nördlich der Haller Mauern) aus gesehen steht diese Rückfallkuppe des Natterriegels genau im Süden. Ein "Uhrberg", wie man ihn in den Alpen öfters finden.

Rauchmauer

Kein Rauch steigt dort auf. Sie ist eine rauhe, d.h. schroffe Felswand.

Grabneralm, Grabnertörl, Grabnerstein

Der uralte Hofname "curia am Graben" (1270), "Grabenhoff" (seit 1360), heute Grabnerhof, wanderte mit der Almnutzung hinauf bis zum Gipfel. Diese Entwicklung von Bergnamen findet man in den Alpen oft.

Lärcheck

Nach dem Bewuchs benannt. Allerdings hat der Fichtenanteil durch gezielte Aufforstungen auf diesem Waldberg bereits stark zugenommen.

Geierriegel, Rabenkogel, Spielkogel

Nach dem Aufenthalt von Vögeln benannt. Als "Geier" werden im Volksmund auch die Habichte bezeichnet. In der Gegend der Grabneralm und besonders am Spielkogel balzt gerne der "Spielhahn", auch Birkhahn oder "Kleiner Hahn" genannt, und der "Große" (Auer-) Hahn.

Dörfelstein

Der Hausberg der Haller. Das "Dörfl" war übrigens eine kleine Siedlung südlich des Berges, erst später hat sich um die Kirche die heutige Siedlung entwickelt.

Törlwirt

Ein freundlicher Name für die Quelle südlich des Grabnertörls. Der Name "Wirt" für eine gute Quelle findet sich auch im "Steinernen Wirt" am über acht Kilometer entfernten Hahnstein (seltsamerweise haargenau im Süden des "Törlwirtes"!).

Seeboden

Ein verlandeter ehemaliger See nordöstlich unterhalb des Grabnertörls. Bei Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen entsteht temporär ein kleiner See.

Großboden, Kleinboden

Flurnamen zweier fruchtbarer Almweiden. Der unrichtige Name "Grasboden" auf der nebenstehenden Karte von 1918 ist in der Neubearbeitung der Alpenvereinskarte von 1987 richtig gestellt. Überhaupt bietet letztere Karte eine Fundgrube von Flurnamen, sorgfältig gesammelt und bearbeitet von einem Sprachwissenschafter.

Quelle