Bader und Wundärzte

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Die Bader im heutigen Bezirk Liezen waren seid dem Mittelalter die Versorger der Bevölkerung in medizinischen Angelegenheiten. Sie waren die Vorgänger der heutigen Ärzte.

Berufsbild und Geschichte

Bader, oder auch Stübner (vgl. Badstübner), ist die Berufsbezeichnung für den Betreiber einer Badstube. Der Beruf ist seit dem Mittelalter bekannt. Einerseits waren Bader die "Ärzte der kleinen Leute", die sich keinen Rat bei den studierten Ärzten leisten konnten. Andererseits waren sie aber bis ins 18. Jahrhundert wichtige Gehilfen der akademisch gebildeten Ärzteschaft, weil diese die Behandlung von Verletzungen und offenen Wunden sowie chirurgische Eingriffe scheuten. Vor allem in ländlichen Gebieten war die medizinische Versorgung durch studierte Ärzte noch nicht möglich. Im Ennstal und Ausseerland gehörten sie zu den geachtetsten Berufen. In fast allen Märkten des Bezirkes waren Bader ansässig. Sie stammten meist aus der Bürgerschaft der Orte. Im 18. Jahrhundert begann eine langsame Umstellung auf eine akadmische Ausbildung der ehemaligen Bader und Wundärzte. Viele Badersöhne kamen in den Genuss einer guten medizinischen Ausbildung und wurden so im 19. Jahrhundeert die ersten "echten" Ärzte in der Region.

Baderfamilien in der Region

Wie in der ständischen Gesellschaft üblich wurden auch bei den Badern die Berufe meist vererbt bzw. blieb man bei Heiraten meist unter sich. Zum zusätzlichen Brotwerwerb waren viele Baderfamilien nebenher auch Gastwirte und waren so auch oft mit den bekannten Bürger- und Gastwirtefamilien familiär verbunden.

Die bekanntesten Baderfamilien der Region waren:

Quellen

  • Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia
  • Forschungsarbeit in div. Pfarrmatriken, Aufsätzen etc., unveröffentlichtes Manuskript von Benutzer:Dietersdorff Autor des Artikels