Burg Statteneck

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Burg Statteneck oder Katzenburg.
Durch umgestürzten Baum freigelegte Mauer.
Ansichtskarte von 1932.

Die Burg Statteneck war eine Burg im Bereich Ramsauer Leiten nördlich oberhalb des Ennstals.

Geschichte

1278 wurde die Burg Statteneck von den swiki:Herren von Goldegg[1] ohne Bewilligung des steirischen Landesfürsten errichtet. Da die swiki:Herren von Goldegg Gefolgsleute des swiki:Salzburger Erzbischofs waren, die Burg jedoch auf steirisch (habsburgerischem) Gebiet lag, war Streit vorprogrammiert. Dass aber dann dieser Streit auf allerhöchster Ebene ausgetragen wurde, ist ungewöhnlich, jedoch für die Geschichtsschreibung interessant.

An diesem Streit waren der Salzburger Fürsterzbischof swiki:Friedrich II. von Walchen als Salzburger Landesfürst, Herzog Albrecht I., der Landesfürst der Steiermark und als Schiedsrichter dessen Vater König Rudolf von Habsburg beteiligt. Dieser übertrug bis zur Klärung der Situation die Burg im Jahre 1286 treuhändisch dem swiki:Bischof von Seckau swiki:Leopold.

Die Herren von Goldegg argumentierten mit einer Baugenehmigung aus dem Jahr 1164 des Markgrafens von Traungau, also keine des aktuellen Landesfürsten Albrecht I. Damit konnten sie aber nicht überzeugen und so fiel die Burg im Jahre 1288 an Herzog Albrecht I. Daraufhin kam es zum offenen Krieg und Erzbischof Friedrich II. von Walchen fiel im Ennstal ein, eroberte die Burg zurück und zerstörte sie. Doch schon zwei Jahre später, am 11. Jänner 1290, musste der Erzbischof unter Druck die Burg an Herzog Albrecht übergeben und wieder aufbauen.

Ein "fauler" Kompromiss beendete den Streit. Die Burg fiel endgültig an die Herren von Goldegg, es sollte dort aber keine Burg mehr errichtet werden. Damit kann das Jahr 1298 als das endgültige Ende der Burg Statteneck angesehen werden.

Die Familie Katzpeck erhielt sie dann im 16. Jahrhundert lediglich als Burglehen, also das Areal um die Ruine, weshalb die Bezeichnung "Katzenstein" bzw. "Katzenburg" entstand.

In der Ausgabe 1935 der Steirische Burgen und Schlösser steht zu lesen:[2]

Die Burg Statteneck (auch Katzenstein oder Katzenberg genannt) lag nördlich von Schladming in der Ramsau etwa 10 Gehminuten von dem Gehöfte Burglehner entfernt, wo man im Walde die von Moos und Gestrüpp überwucherten Reste der Burg heute noch finden kann. Sie wurde um das Jahr 1278 ohne Bewilligung des Landesfürsten von den Dienstmannen des Erzbischofs von Salzburg, den Goldeckern, erbaut; ihre Geschichte drängt sich in wenige Jahre zusammen. Bald nach ihrer Erbauung wurde die Burg in den Kämpfen zwischen Herzog Albrecht und dem Erzbistum von den Dienstmannen des Erzbischofs Ott und Konrad von Goldeck verteidigt, aber anscheinend von Herzog Albrecht eingenommen. Der Reimchronist schreibt, daß der Erzbischof "in dem Enstal in des Herzog lant, ein hus, was Staetenecke genannt", besessen habe. Im Streite zwischen dem Herzog Albrecht und dem Erzbischof um diese Burg wurde am 21. Oktober 1286 beschlossen, daß die "Purch dez Statteneck" vom Erzbischof an den swiki:Bischof von Seckau als Treuhänder übergeben werde.

Die Untersuchung sollte dann feststellen, ob es richtig sei, daß die Burg den Goldeckern gehöre, in diesem Falle solle sie an den Erzbischof ausgeliefert werden. Am 17. Juni 1287 wurde die Frist für eine endgültige Lösung des Streites bis zum Andreastage (30. November) verlängert. Die Goldecker behaupteten, das Recht zur Erbauung dieser Feste schon von den Traungauern (vor 1164) erhalten zu haben, konnten dies aber nicht Nachweisen. Darum wurde "Staeteneck die veste" am 9. April 1288 endgültig Herzog Albrecht zugesprochen, der Hiltegrim vom Stainach mit der Burghut von Statteneck betraute. Noch im gleichen Jahre fiel der Erzbischof im Ennstal ein, nahm die Ennsburg und zog gegen Statteneck, das er "unverwahrt" fand, einnahm und zerstören ließ. Im Dezember des gleichen Jahres zog ihm Herzog Albrecht entgegen und zwang ihn, das Ennstal wieder zu räumen. Anläßlich der Friedensverhandlungen, die im Jahre 1290 zu Wels und Linz geführt wurden, ward festgelegt, daß der Erzbischof auf seine Kosten die Ennsburg und Statteneck wieder aufbauen, die Burg Waxenegg bei Anger (Weißeneck) aber in den Händen des Erzbischofs bleiben solle. Darob sei Herzog Albrecht so wütend gewesen, daß er die Siegel von der Urkunde abriß. So kam es neuerlich zum Krieg, in dem das zerstörte Statteneck aber keine Rolle spielte.

Nach dem Friedensschluß erhielten die Goldecker Statteneck zugesprochen, ­sollten aber an dieser Stelle keinen Wehrbau mehr errichten. Doch scheint das Verbot nicht eingehalten oder später aufgehoben worden zu sein. Wulfing von Goldeck besaß um das Jahr 1338 das "Gut cze Ekk daz genannt ist daz Purchlehen, leit in dem Enstal in Lauser Pfarr zu Statteneck"; es diente 18 Salzburger Pfennige. Dieses Burglehen hatten im 15. und 16. Jahrhundert die Katzbeckh inne (Mathias Katzbeck zu Katzenstein um 1480, Michael Katzbeckh, gestorben 1588); von ihnen erhielt die Burg den Namen Katzenstein.

Bildergalerie

weitere Bilder

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Quellen

Fußnoten

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki
  2. ANNO, Steirische Burgen und Schlösser, Ausgabe 1935, 2. Band, Heft 13, Seite 397